Elbsandsteingebirge


photography
Schrammsteine, Elbsabdsteingebirge, Deutschland. Public Domain.
photography
Höllenhund, Elbsabdsteingebirge, Deutschland. Public Domain.
photography
Bastei, Elbsabdsteingebirge, Deutschland. Public Domain.
photography
Bastei, Elbsabdsteingebirge, Deutschland. Public Domain.
photography
GorgeAdersbach-Weckelsdorfer Felsenstadt, Nordböhmen, Tschechien. Public Domain.
Der Kuhstall, Naturbrücke, historische Postkarte um 1908. Public Domain.

Das Elbsandsteingebirge ist von Sandstein geprägt, wie der Name bereits vermuten lässt. Das Gestein verwittert und bildet charakteristische Felstürme und Stufen. Diese Landschaft ist ganz typisch und lässt sich am ehesten mit den Erosionslandschaften des Amerikanishen Westens vergleichen, auch wenn sie natürlich nicht so grandios ist. Der kreidezeitlich Sandstein wurde in einem Flachmeer abgelagert. Quarzsand wurde verbunden durch eine Matrix mit einem sehr hohen Anteil an Eisenoxid was zu einer intensiven dunkelroten Farbe führte.

Das Elbsandsteingebirge erstreckt sich beiderseits der Elbe, daher der Name, und auch beiderseits der Landesgrenze zwischen Dresden und Nordböhmen. Aus diesem Grund haben wir unten auch die beiden angrenzenden tschechischen Regionen verlinkt. In Tschechien befindet sich auch die größte Naturbrücke des Gebiets, das Prebischtor, mit einer Breite von 26 m, Höhe von 16 m und einer Länge von 8 m nicht nur die größte Naturbrücke der Region, sondern von ganz Europa. Auf deutscher Seite befindet sich dafür die zweitgrößte, der Kuhstall, und die drittgrößte, die Kleinsteinhöhle. Überhaupt wurde durch Schengen vereint was eigentlich immer zusammen gehörte. Und die Sprache der Einheimischen versteht man auf keiner Seite der Grenze. Bemerkenswert ist auch, dass gerne Gegenden die so gar nicht alpin sind, mit dem Namen Schweiz geadelt werden. So heißt der deutsche Teil auch Sächsische Schweiz, wohingegen der tschechische Teil, Sie haben es bereits vermutet, Böhmische Schweiz heißt. Lediglich bei echten Gebirgen, wie der hohen Tatra, scheint noch niemand auf den Beinahmen Schweiz gekommen zu sein.

Massive Schichten aus hartem Sandstein wechseln mit meist dünneren, weicheren tonigen Schichten. Die tonigen Schichten sind Wasserstauer und führen deshalb zur Bildung von Quellen. Da die Schichten sowohl weicher sind als der Sandstein und zudem einer stärkeren erosiven Wirkung durch das Wasser ausgesetzt sind bilden sich häufig horizontale Einbuchtungen, Felsbänder und Halbhöhlen. Werden diese Höhlen tiefer, bricht der vorderste Rand der Felswand ab. Durch die am Fuß der Felsen fliessende Elbe wird das Bruchmaterial abtransportiert. Durch diesen fortwährenden Prozess werden die Kanten sozusagen geschärft. Oder anders augedrückt: die Erosion ist die Ursache der bizarren Felsen und erhält sie auch, obwohl man eigentlich annehmen sollte, dass sie die Felsen abrunden und verflachen sollte.

Wie bereits erwähnt gibt es horizontale, schichtgebundene Höhlen die durch die Verwitterung entlang etwas weicherer tonreicherer Schichten entstehen. Wirkt der Ton als Wasserstauer kann sich hier eine kleine Quelle befinden. Doch diese Höhlen sind trotz ihres beeindruckenden Grundrisses meist sehr klein. Sie sind breit, doch meist erstrecken sie sich nicht sehr tief in den Fels hinein und sind zudem meist sehr niedrig und nur schlufend zu befahren. Mit ganz wenigen Ausnahmen sind die Höhlen der Gegend für ihre Enge berühmt.

Ein weiterer verbreiteter Höhlentyp ist die Speleologytektonische Höhle, sowohl SpeleologySpalten- als auch SpeleologyVersturzhöhlen. Spaltenhöhlen entstehen durch die Bewegung großer Felsblöcke, meist auf den schwächeren tonreichen Schichten, die als Gleitmittel dienen. Dadurch entstehen mitunter sehr große Spalten, die entweder nach oben offen sind wie die Himmelsleiter, oder geschlossen und damit echte Höhlen sind. Weiterhin gibt es Versturzhöhlen, die einfach Spalten zwischen den Versturzblöcken am Fuß der Felswände sind.

Das Gebiet ist durchaus höhlenreich, dennoch ist es kein Karstgebiet. Die Höhlen sind vorwiegend sehr kleinräumig. Einige Geologen tendieren dazu das Gebiet als Sandsteinkarst zu bezeichnen, ein Begriff der eigentlich ein Oxymoron ist. Bei genauer Betrachtung stellt man jedoch fest, dass die Diskussion sich lediglich um die Verwendung des Begriffes Karst dreht. Die bei der Bildung der Höhlen ablaufenden Prozesse sind weitgehend bekannt und nicht strittig.