Kleinsteinhöhle


Touristische Informationen:

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Sächsische Schweiz - Kleinsteinhöhle. Aus: Das kleine Universum für Erd-, Länder- und Völkerkunde. Stahlstich, 1841. Public Domain.
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Die Kleinsteinhöhle in der Sächsischen Schweiz, ca. 1800. Adrian Ludwig Zingg (1734–1816). Public Domain.
Ort: Kleinstein, S185 zwischen Schandau und Saupsdorf.
(50.92898662382264, 14.308657025104203)
Öffnungszeiten: frei zugänglich.
[2021]
Eintrittspreise: frei.
[2021]
Typ: SpeleologySandsteinhöhlen
Licht: Taschenlampe mitbringen
Dimension: L=12 m, W=7 m, H=10 m.
Führungen: nein
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur: Dietmar Heinicke Hrsg. (2001): Kletterführer Sächsische Schweiz, Band Großer Zschand, Wildensteiner Gebiet, Hinterhermsdorfer Gebiet. Berg- & Naturverlag Peter Rölke, Dresden 2001, ISBN 3-934514-04-9.
Adresse: Kleinsteinhöhle, Schandauer Str., 01855 Sebnitz
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Geschichte

1586 Jahreszahl im Fels ist die zweitälteste Felsinschrift der Sächsischen Schweiz.
~1800 Kupferstich von Adrian Ludwig Zingg (1734–1816) aus der Schweiz.
~1800 Kupferstich von C. A. Günther.
1820/22 Radierung von Ludwig Richter (*1803-✝1884).
1841 Stahlstichs im Buch Das kleine Universum für Erd-, Länder- und Völkerkunde.

Bemerkungen

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Kleinsteinhöhle, Elbsandsteingebirge, Deutschland. Public Domain.
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Kleinsteinhöhle, Elbsandsteingebirge, Deutschland. Public Domain.

Die Kleinsteinhöhle befindet sich an der Südseite des Kleinsteins (378 m NN), oberhalb der Einmündung des Goldbaches in den Saupsdorfer Bach. Die Durchgangshöhle bildet eine eindrucksvolle Naturbrücke, gerne auch mal als Felsentor bezeichnet. Bei einer Länge von 12 m und einer Breite von 10 m besitzt sie einen 10 m hohen Spitzbogen. Damit ist sie die drittgrößte Naturbrücke im Elbsandsteingebiet nach Prebischtor und Kuhstall, beziehungsweise die zweitgrößte in der Sächsischen Schweiz. Der Boden ist flach und wie üblich mit feinem Sand bedeckt. Links vom Eingang zum Felsentor wurde die Jahreszahl 1586 in die Felswand eingehauen. Wenn dies tatsächlich das Jahr war in dem sie erstellt wurde handelt es sich um die zweitälteste Felsinschrift der Sächsischen Schweiz.

Vom Tal erreicht man die Höhle auf einem Wanderweg und dann über eine Stiege. Der Wanderparkplatz befindet sich direkt unterhalb der Felswand, der Wanderweg führt jedoch unter der Felswand vorbei und zur Rückseite. Ein direkter Aufstieg existiert nur für Kletterer. Es gibt zwei Aussichtspunkte, einen vor dem talseitigen Eingang und einen oberhalb der Höhle. Die Kleinsteinhöhle befindet sich in der Kleinsteinwand, eine recht großen senkrechten Wand, die ein bekannter Kletterfelsen ist. Sie zählt zu den bedeutendsten Kletterfelsen in der Hinteren Sächsischen Schweiz. Über 90 Kletterwege mit Schwierigkeiten bis zum 10. Grad in der Sächsischen Schwierigkeitsskala wurden beschrieben.

Bereits um 1800 hat Adrian Ludwig Zingg (1734–1816) aus der Schweiz die Höhle in einem Kupferstich festgehalten. Der Maler Ludwig Richter war fasziniert von der Höhle und hielt sie 1820 in einer Radierung fest. Mit der Veröffentlichung eines Stahlstichs im Buch Das kleine Universum für Erd-, Länder- und Völkerkunde 1841 lernte eine großen Zahl von Lesern die Höhle kennen. Viele weitere Künstler des 19. Jahrhunderts hielten sie als Radierung oder Kupferstich fest. So wurde sie bald ein beliebtes Ausflugsziel.

Recht auffällig ist, dass die Kleinsteinhöhle auf allen historischen Bildern als freistehende Naturbrücke dargestellt ist. Man sieht die Felswand um den hinteren Höhleneingang und durch die Höhle und den vorderen Höhleneingang ins Tal hinaus. In der Realitöt ist das nicht möglich, zum einen ist die Höhle leicht gebogen, zum Anderen steht am hinteren Eingang nach eine recht schmalen Kluft eine massive Felwand. Diese haben sich die Künstler in ihrer künstlerischen Freiheit wohl einfach weg gedacht. Und das recht einmütig, als hätten sie eich eines Abends bei einer feuchtfröhlichen Runde in einer nahegelegenen Wirtschaft abgesprochen. Auf jeden Fall werden sie ein Foto mit dieser Ansicht sehen, weil sie nicht existiert, auch wenn man die Höhle selbst leicht wiedererkennen kann.

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Kleinsteinhöhle, Elbsandsteingebirge, Deutschland. Radierung 1820/22 von Ludwig Richter (*1803-✝1884). Public Domain.