Kirnitzschklamm


Touristische Informationen:

Ort: Parkplatz der Buchenparkhalle, südlich von Hinterhermsdorf, 01855 Sebnitz
(50.909668, 14.388289)
Öffnungszeiten: APR bis OCT täglich 9:30-16:30.
Letzte Kahnfahrt 16.
[2021]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 5, Kinder (7-15) EUR 4, Behinderte EUR 4, Familien (2+*) EUR 10.
Gruppen (15+): Erwachsene EUR 4.50.
[2021]
Typ: GeologyKlamm
Licht: nicht notwendig
Dimension: L=700 m.
Führungen: D=20 min.
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur:  
Adresse: Kirnitzschklamm, 01855 Sebnitz, Tel: +49-35974-5210.
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt.
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Geschichte

1580 erste hölzerne Stauanlage errichtet.
1816-1817 durch steinerne Staumauer ersetzt.
25-MAY-1879 Fahrbetrieb für die Sommerfrischler mit einem hölzernen Kahn aufgenommen.
1952 Betrieb durch die Gemeinde Hinterhermsdorf übernommen.
1964 letztes Flößen von Holz.
1990 Kernzone des Nationalparks.

Bemerkungen

Die Kirnitzsch oder tschechisch Křinice ist ein rechter Nebenfluss der Elbe, der im Lausitzer Bergland entspringt. Sie fließt durch Tschechien und durch sie Sächsische Schweiz und mündet schließlich in die Elbe. Auf einem kurzen Stück ihres Weges, etwa 10 km, bildet sie sogar den Grenzfluss zwischen Deutschland und Tschechien,und das bereits seit 1451. Die Sandsteine der Region bilden Felsengärten, ganze Labyrinthe von Säulen mit Klammen und Höhlen. Diese Verwitterung geschieht auch ohne einen Bach wie die Kirnitzsch, die Klamm ist also nicht unmittelbar ein Ergebnis der Erosion durch den Bach. Vielmehr nutzt der Bach eine der vielen Klüfte des Felslabyrinths um darin zu fließen. Die Kirnitzsch tut das indem sie die Böhmische Schweiz von Kyjov bis zu ihrer Mündung in die Elbe komplett von Ost nach West durchfließt.

Die Kirnitzschklamm ist schwer zu erreichen, aber leicht zu befahren. Vom Parkplatz Buchenparkhalle geht man 45 Minuten bis zur oberen Schleuse. Die Klamm dagegen wird auf einer 700 m langen Kahnfahrt von der Oberen Schleuse besucht. Die Staulänge beträgt 700 m, beim Einstieg ist die Wassertiefe 1 m, an der Staumauer 7 m. Die Wassertemperatur steigt auch im Hochsommer nicht über 8 °C, Baden ist also nicht besonders beliebt. Wer nach dem Ablegen feststellt, dass er nicht seetauglich ist, kann nach 100 m am Notausstieg aussteigen. Die Bootspartie endet am anderen Ende an der Staumauer, über die das Wasser tosend in die Tiefe stürzt. Zurück muß man zu Fuß, entweder über den Flößersteig am Fluß entlang oder über das Hermannseck, eine etwa 20 m lange und nur etwa 50 cm breite Felsspalte, in der eiserne Trittstufen befestigt sind

Die Stauanlage hat jahrhundertelange Tradition. Bereits 1580 wurde die erste hölzerne Stauanlage eingerichtet. Der Grund war einfach: das Gebiet wurde vorwiegend holzwirtschaftlich genutzt, und Flüsse dienen dem schwimmenden Abtransport. Leider war die Kirnitzsch etwas zu klein, und so wurde durch Aufstauen die Wassermenge vergrößert. So konnte die Kirnitzsch Jahrhunderte lang zum Flößen benutzt werden. Im Jahr 1817 wurde die hölzerne Stauanlage dann durch eine steinerne Staumauer ersetzt.

Heutzutage hat das Flößen keine Bedeutung mehr, Holz wird mit schwerem Gerät geerntet und abtransportiert. Das war im 19. Jahrhundert noch anders, als sich bereits Tourismus in der landschaftlich schönen Region etablierte. Mitte des Jahrhunderts wurde er durch den zunehmenden Bau von Eisenbahnverbindungen sogar nochmal massiv verstärkt. So begann man neue Sehenswürdigkeiten einzurichten, die den Touristen die Zeit vertrieben und gleichzeitig Geld erwirtschafteten. Am 25. Mai 1879 begann mit einem hölzernen Kahn der Fahrbetrieb für die „Sommerfrischler“ auf der Oberen Schleuse. Die Idee hatten der damalige Hinterhermsdorfer Oberförster Hermann Schlegel und die Mitglieder des Vaterländischen Gebirgsvereins Saxonia. Der erste Kahn wurde dann auch auf den Namen Saxonia getauft. Schon ein Jahr später kam ein zweiter Kahn hinzu. Der Kahnbetrieb wurde bis heute nur während der beiden Weltkriege unterbrochen. Der Gebirgsvereins betrieb ihn bis zum zweiten Weltkrieg, nachdem mit Ende des Krieges alle Vereine aufgelöst worden waren übernahm 1952 die Gemeinde Hinterhermsdorf.

Das Gebiet ist seit 1990 auf deutscher und tschechischer Seite Kernzone des Nationalparks. Das bedeutet, dass hier die Natur ganz sich selbst überlassen ist. Nur die Fahrrinne und der Flößersteig werden von umgestürzten Bäumen frei gehalten. Der Flößersteig beginnt an der Oberen Schleuse und geht immer entlang der Kirnitzsch auf 27 km bis Bad Schandau. Wer also gerne etwas mehr wandern möchte kann hier eine empfehlenswerte Tageswanderung von 8 Stunden beginnen. Hinzu kommen natürlich noch dir Rastzeiten an einem der am Weg befindlichen sieben Gasthäuser.