Braunkohle wurde ganz einfach nach seiner typischen Farbe benannt, tatsächlich ist sie meist eher bräunlich. Die Qualitativ bessere Steinkohle ist dagegen in der Regel schwarz. Kohle entsteht aus Pflanzen, die unter Luftabschluß nicht verwesen, so daß die organischen Kohlenwasserstoffverbindungen nicht zersetzt werden. Dennoch verändert sie sich durch die Inkohlung, durch den Druck des überlagernden Gesteins und die höhere Temperatur im Erdinneren. Am Anfang bezeichnet man die Substanz als Torf, nach einer gewissen Zeit wird Braunkohle daraus. Die Inkohlung bedeutet eine Erhöhung des Kohlenstoffgehalts, eine Reduzierung von Schwefel, Wasser und leicht flüchtigen Gasen. Die Kohle erhöht dadurch ihr Gewicht und wird etwas härter, gleichzeitig ist es eine Komprimierung, das Flöz wird dünner.
Die Braunkohle ist also relativ jung, und liegt sehr oberflächennah. Das erlaubt einen rationellen Abbau im Tagebau, riesige Bagger entfernen zuerst das Deckgebirge, dann schaufeln sie die Kohle auf Förderbänder. In den meisten Fällen führen dies Förderbänder direkt zum Verbraucher, einem Braunkohlekraftwerk. Der hohe Gehalt an Beimengungen führt zu einer Vielzahl von gesundheitsschädlichen und umweltschädlichen Abgasen. Diese werden heutzutage größtenteils durch Abgasfilter gebunden. In erster Linie dient Braunkohle zur Stromproduktion, kann aber auch für Fernwärme eingesetzt werden.
Eine weitere Verwendung ist als Heizmaterial. Dazu muss die Kohle aber verarbeitet werden. Die klassische Methode ist die Herstellung von Briketts, bei der die Braunkohle in handliche Quader gepresst wird. Diese können gestapelt, auf Paletten transportiert, und in Kohleöfen verbrannt werden. Diese Verwendung ist allerdings stark rückläufig, nicht nur, weil sie das Heizen von Hand erfordert, sondern auch wegen des entstehenden Feinstaubes.
Ein großes Problem sind beim Braunkohlebergbau die riesigen Tagebaue. Sie sind offensichtlich psychologisch wirksam, wie die Proteste im Hambacher Forst bewiesen haben. Das ist eigentlich faktisch unbegründet, weil es sich objektiv betrachtet wohl umd den harmlosesten Bergbau überhaupt handelt. Der Energieverbrauch ist minimal, die Landschaft wird zwar abgetragen, lässt sich aber hinterher mit geringem Aufwand renaturieren, oft entsteht ein schöner Badesee. Uranbergbau produziert radioaktive Abraumhalden, die Rohstoffe für Akkus setzen beim Abbau Schwermetalle und andere Giftstoffe in die Umwelt frei, aber wenn ein paar Bäume für den Braunkohleabbau gefällt werden müssen ist die Empörung groß. Im Gegensatz dazu werden rekultivierte Tagebaue oft zu Brut- und Rastgebieten für Vögel von nationaler Bedeutung und werden zu Naturschutzgebieten erklärt. Der eigentliche Grund warum Braunkohle kein guter Energieträger ist, nämlich die extreme hohe Kohlendioxidproduktion beim Verfeuern und die anderen Gifte die freigesetzt werden, sind dabei wohl vergessen worden.