Peniger Kellerberggänge


Touristische Informationen:

Ort: Leipziger Strasse 52, 09322 Penig.
In der Altstadt von Penig.
(50.937032, 12.698836)
Öffnungszeiten: Ganzjährig jedes zweite und vierte Wochenende im Monat, Sa, So, Fei 14-17, letzter Einlaß 16:30.
[2006]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 3,50, Kinder (3-18) EUR 1,50.
Gruppen (10+): Erwachsene EUR 2,50, Kinder (3-18) EUR 1.
[2006]
Typ: SubterraneaKeller, historische Bierkeller.
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension: L=2,000 m, T=8 °C..
Führungen: L=500 m
Fotografieren:
Zugänglichkeit:
Literatur: Wolfgang Enghardt (1982): Die Peniger Kellerberggänge, Der Höhlenforscher, 14 (1982) S. 16-26, 32-33, 36-40, 48. 1 Karte
Adresse: Peniger Kellerberggänge, Stadtverwaltung Penig, Markt 6, 09322 Penig, Tel: +49-37381-95944, Fax: +49-37381-95923. E-mail: contact
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Geschichte

1511 Beginn des Kellerbaus durch Wolff und Peter Rodten.
1560 Kelleranlage vollendet.
1856 Bierkeller stillgelegt, teilweise verfüllt.
1926 Wiederentdeckung, Erforschung, Vermessung, elektrisches Licht.
1927 zur 700-Jahr-Feier begehbar gemacht, danach wieder vergessen.
1933 Sperrung für Besichtigungen.
1939 Einbau von Luftschutzräume.
1977 zur 750-Jahr-Feier wiederum ausgebaut.
1990 wegen Baufälligkeit geschlossen.
1993 saniert.
1995 Wiedereröffnung.
2002 Bauarbeiten zur Verlegung des Eingangs.
17-MAR-2003 neuer Eingang in der Leipziger Straße 52a eingeweiht.

Bemerkungen

Die Keller in Penig wurden vom 16ten bis in das 19te Jahrhundert als Bierkeller, für das lokal recht berühmte Peniger Bier benutzt. Die älteste Aufzeichung findet sich im alten Peniger Stadtbuch (1455-1541). Im Schyndegraben (Schindergraben), vor den Toren der Stadt, begannen die Brüder Wolf und Peter Rodten im Jahre 1511 die ersten kellerartigen Gewölbe in den Berg zu hauen. Später wurden sie als gemeinsamer Keller von allen brauberechtigten Peniger Bürgern gemeinsam gebaut. Damals hatten 250 von insgesamt 270 Häusern in Penig das Braurecht. Im Jahr 1560 hatten die Keller mit einer gesamten Ganglänge von 2,000 m ihre volle Größe erreicht.

Der Bau erfolgte offensichtlich fachmännisch, wie es dazu kam, und wo das abgebaute Gestein verblieben ist, ist bis heute unbekannt. Das Kellersystem verfügt sogar über Entwässerung und Bewetterung. Damit scheint es gut möglich, dass die Keller wie erzählt wird, bei Kriegsgefahren als Zufluchtsort gedient hat. Von einem zentralen Hauptgang zweigen alle paar Meter rechts und links Nischen ab, in denen das Bier gelagert wurde. Zusätzlich gibt es drei größere Räume, der größte ist 8 auf 8 Meter groß. Hier werden auch manchmal Feste gefeiert.

Die Keller wurden 1856 geschlossen, und auf Weisung der Amtshauptmannschaft Rochlitz mit dem Verfüllen begonnen. Im Laufe der Zeit wurde so manche Geschichte über die fantastischen Besonderheiten der Keller erzählt. So wurde behauptet es wären ehemalige Wehranlagen oder es gäbe geheime Gänge die bis zu den Nachbardörfern reichten. Solche Geschichten scheinen sehr weit verbreitet zu sein, sind aber in diesem Fall allesamt unwahr.

Die Keller wurden beriet 1927 zur 700-Jahr-Feier wieder begehbar gemacht. Während des Krieges wurden sie für die Öffentlichkeit gesperrt und als Bunkeranlage benutzt. Später wurden sie dann wieder vergessen, sodass 1977 zur 750-Jahr-Feier wiederum ein erheblicher Aufwand nötig war sie wieder zugänglich zu machen. Seither sind sie wieder für Besucher zugänglich, wenn sie auch in 1990 und 2002 wegen Sanierungsarbeiten geschlossen wurden.