Die Glühlampe wurde im 19ten Jahrhundert entwickelt, aber nach vielen Prototypen und Einzelexemplaren, erfand Thomas Alva Edison 1880 eine verbessertes und vor allem in Masse produzierbares Exemplar. Seit den 1890er Jahren gab es Glühbirnen zu kaufen, doch begann die Elektrifizierung sehr langsam. Um Glülampen zu betreiben braucht man Strom, die Glühlampen jedoch waren die ersten ernstzunehmenden Verbraucher, die den Aufbau eines Stromnetzes erst auslösten. Schauhöhlen waren zu diesem Zeitpunkt unter den ersten Anwendern der neuen Technologie. Durch ihre Lage, oft weit entfernt von der nächsten Ortschaft, waren sie sowieso auf eigene Generatoren angewiesen. Deshalb schoben sie die Elektrifizierung auch nicht auf, bis ein Netz etabliert war. Durch die Weltausstellung oder durch spektakuläre Vorreiter wie das Café Bauer in Berlin wurde die Technologie bekannt gemacht. Erste Höhlenbeleuchtungen dienten nicht nur der Beleuchtung, viele Besucher kamen, um die elektrische Beleuchtung zu bewundern.
Doch das System stellte sich als äußerst tragfähig und langlebig heraus. Höhlen wurden 120 Jahre lang sehr erfolgreich mit Glühbirnen beleuchtet, bis schließlich Umweltschutzgesetze den Verkauf und die Herstellung von Lampen geringer Energieeffizienz unterbanden. So gibt es heute wohl nur noch wenige Höhlen die tatsächlich Glühlampen verwenden. In vielen Höhlen werden immer noch die gleichen Installationen benutzt, doch die Glühbirnen sind inzwischen durch baugleiche Leuchtkörper in anderen Technologien ersetzt. Generell kann man davon ausgehen, dass bereits seit vielen Jahrzehnten die unterschiedlichsten Leuchtmittel zum Einsatz kamen. Die normalen Glühbirnen wurden ergänzt durch Halogenlampen, Leuchtstofflampen und besondere Gasentladungslampen.
Was alle diese Systeme gemeinsam haben, ist die Netzspannung, die in der Regel 230 V oder 110 V beträgt, je nach Land. Diese hohe Spannung ist für Menschen gefährlich und erfordert ziemlich dicke Drähte, die viel Kupfer verbrauchen und teuer sind. Wir nennen diese Art von Lichtsystem Beleuchtung mit Glühlampen, aber eine andere Bezeichnung könnte Netzspannungs-Lichtsystem sein. Der Grund ist einfach, dass alle Leuchtkörper so gebaut sind dass sie mit der üblichen Netzspannung funtionieren.
Die LED-Technologie unterscheidet sich massiv von allen anderen Lampentypen: Sie benötigen nämlich 5 V Gleichstrom. Die Lösung, um sie mit Netzspannung zu betreiben, ist, dass jede Glühbirne ein eigenes Netzteil eingebaut hat. Das ist teuer, erfordert viel Energie in der Produktion, produziert viel Abfall, ist aufgrund der begrenzten Größe ineffizient, das Netzteil altert schnell und fällt aus. Mit anderen Worten: um die volle Leistung der LED zu nutzen, ist eine andere Spannung mit einem zentralen Netzteil viel sinnvoller. Aus diesem Grund nennen wir diese Beleuchtungssysteme in Höhlen immer noch Beleuchtung mit Glühlampen, auch wenn sie LED-Lampen verwenden.