Uracher Wasserfall


Touristische Informationen:

Ort: Bei Bad Urach.
A8 (E52) Ausfahrt Merklingen, nach Laichingen, rechts ab auf B28 nach Bad Urach. A8 (E52) Ausfahrt Wendlingen, B297 nach Nütingen links ab auf B313 nach Metzingen, bei Hugo Boss im Fabrikverkauf einkaufen, links ab auf B28 nach Bad Urach. Gegenüber dem Abzweig zum Badezentrum abbiegen nach Güterstein, Wanderparkplatz im Maisental, 1,5 km zu Fuß.
(48°28'56.47"N, 9°22'5.23"E)
Öffnungszeiten: keine Einschränkungen. [2007]
Eintrittspreise: frei. [2007]
Typ: KarstKalktuff KarstSteinerne Rinne
Licht: nicht notwending
Dimension: A=623 m NN, VR=37 m.
Führungen:
Fotografieren:
Zugänglichkeit:
Literatur:
Adresse: TouristInfo, Bei den Thermen 4, (Haus des Gastes), 72574 Bad Urach, Tel: +49-7125-9432-0.
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Bemerkungen

Blick von unten.

Der Uracher Wasserfall ist eine ganz typische Erscheinung für ein Karstgebiet: ein Gewässer das sich sein eigenes Bett baut. Das Wasser des Uracher Wasserfalls entspringt nur wenige Meter oberhalb aus einer Quelle, die Karstwasser schüttet. Dieses Wasser ist gesättigt mit Kalk und lagert diesen nun oberirdisch ab. So hat sich im Lauf der Zeit ein mächtiges Plateau aus Kalktuff um die Quelle herum gebildet.

Der Bach fließt in einem selbstgeschaffenen Bett, einer steinernen Rinne die durch Ablagerung, nicht durch Abtragung entstanden ist. Diese Rinne wird vom Wasser aufgebaut, immer wenn eine Welle über den Rand schwappt lagert das Wasser dort den Kalk ab. Wenn dagegen Kalk im fließenden Gewässer, also in der Mitte ausgefällt wird, wird er sofort von der Strömung mitgetragen.

Wenn der Bach den Rand des Plateaus erreicht, wird auch am Abbruch selbst Kalk abgelagert. Der Bach schaft sich so eine Art von Erker, wie ein Ausgießer an einer Kaffekanne, der immer weiter hinaus wächst. Doch wenn dieser Vorsprung zu weit hinaus reicht, bricht er durch sein eigenes Gewicht ab, und erhöht den Geröllhaufen am Fuß des Wasserfalls.

Das Wasser ist der Brühlbach, dessen Einzugsgebiet die südlich gelegen Albhochfläche um Würtingen herum ist. Die Quelle liegt 623 m über NN und hat eine minimale Schüttung von 70 l/s im Sommer. Bei der Schneeschmelze oder nach sehr starken Regenfällen, kann diese auf bis zu 420 l/s ansteigen. Schon nach 50 m erreicht der Bach den Wasserfall, und fließt dann das Maisental nach Norden um am Ortsausgang von Bad Urach, beim Badezentrum, in die Erms zu münden. Das Wasser der Quelle, knapp 2 Millionen Kubikmeter im Jahr, transportiert jährlich etwa 550 Tonnen gelösten Kalk ab. Etwa 10% davon werden jedoch bereits am Wasserfall wieder ausgeschieden.

Daß die Quelle etwa 90 m über dem Talgrund entspringt ist für den Karst der Schwäbischen Alb typisch. Hier besteht der Malm aus mächtigen Kalkschichten, in die immer wieder tonreiche Mergelschichten eingelagert sind. Diese Schichten sind wasserundurchlässig und stauen so das Wasser auf. Dort wo die Mergelschicht am Talhang aufgeschlossen ist, tritt auf ihr das Karstwasser aus.

Ganz natürlich ist der heutige Zustand jedoch nicht. Ursprünglich stürzte das Wasser in mehreren parallelen Wasserfällen ins Tal. Damit ist auch die Entstehung des Plateaus leichter verständlich. Doch Kalktuff ist in bergfeuchtem Zustand sehr leicht zu bearbeiten und in trockenem Zustand sehr stabil, leicht und wärmedämmend. Er war deshalb ein beliebter Baustein und wurde auch hier abgebaut. Der abgebbaute Tuff wurde unter anderem für den Bau der Uracher Amanduskirche verwendet. Im Laufe dieses Abbaus wurde das Wasser gefaßt, um den Abbau zu erleichtern und der Weg auf das Plateau hinauf angelegt.