Erosionshöhlen

Korrasionshöhle


Ein sogenanntes GeologyStrudelloch, das durch fließendes Wasser geformt wurde.

Erosionshöhlen sind Höhlen, die durch Erosion entstehen, typischerweise durch fließendes Wasser, die Felsen und andere Sedimente mit sich führen. Infolgedessen sind die chemischen Eigenschaften des Gesteins irrelevant, und solche Höhlen können sich in jeder Art von Gestein bilden. Dafür sind die mechanischen Eigenschaften der Gesteine wichtig, wie Klüftigkeit, Spaltbarkeit, Härte usw. Zu Beginn benötigen sie eine gewisse Schwächezone, damit das Wasser in den Fels eindringen kann, wie z.B. eine Verwerfung oder eine Fuge. Es gibt verschiedene Arten von Erosionshöhlen:

Verwitterung ist in der Geologie die Gesamtheit aller Prozesse die gesteinszerstörend wirken. Dazu gehört die mechanische Arbeit von Wind und Wasser, Sprengung durch Volumenausdehnung in Rissen (Salt oder Eis), Lösung durch Wasser oder Säuren sowie Hitze. Die Erosion ist dagegen der Transport von Gestein, meist in Form von Sand oder Kies, an eine andere Stelle. In der Höhlenkunde wird der Schwerpunk auf die Entstehung von Höhlen gelegt, hier interessiert also eigentlich nur die Erosion, also der Abtransport von Gestein wodurch eine Höhle entsteht. Hier unterscheidet man mechanische Verwitterung und Transport in fester Form (Erosion) von chemischer Verwitterung und Transport in gelöster Form (Korrosion).

Die ersten Höhlenforscher sahen Höhlenflüsse, die den zuvor bekannten Oberflächenflüssen, Schluchten ziemlich ähnlich waren. So interpretierten sie die Höhlen als Ergebnis der Erosion durch unterirdische Flüsse. Später lernten sie, dass die chemische Lösung des Gesteins viel wichtiger für die Entstehung von Höhlen ist. Also übernahmen sie einen neuen Begriff: Korrosion. Gemeint war das Gegenteil von mechanischer Verwitterung durch fließendes Wasser, die Lösung von Gestein durch chemische Prozesse (ohne die Energie des fließenden Wassers) und der Transport in gelöster Form. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Prozess der Erosion zu einer altmodischen und überholten Erklärung für die Höhlenbildung. Sie wurde nur noch zur Erklärung sekundärer Prozesse verwendet, nachdem die Höhle zunächst durch Lösung entstanden war. Mit anderen Worten: erst nachdem es eine Höhle gab, begann das Wasser im Inneren zu fließen.

Bei weiteren Entdeckungen und Erkundungen wurden jedoch Höhlen gefunden, die ausschließlich durch Erosion entstanden sind. Dies ist ziemlich klar, wenn das umgebende Gestein nicht löslich ist und sich im Inneren doch eine Flusshöhle befindet. Die einzige logische Erklärung ist, dass sie allein durch Erosion entstanden ist. Diese Höhlen werden Erosionshöhle oder Korrasionshöhle genannt (was wie Korrosion klingt, man beachte das a statt eines o). Wichtig ist dabei jedoch, dass nur Höhlen die ausschließlich durch mechanische Verwitterung als Erosionshöhlen bezeichnet werden.

Man kann mehrere Typen von Erosionshöhlen unterscheiden, je nachdem welche Form von Erosion zur Höhlenbildung führte. So gibt es Brandungshöhlen, Flußhöhlen und Windhöhlen.