Ort: |
Bochum-Hordel.
(51.504467, 7.164923) |
Öffnungszeiten: |
Ganzjährig Mi-Sa 14-18, So, Fei 11-18. [2022] |
Eintrittspreise: |
frei. [2022] |
Typ: | Kohle Malakowturm Koepe-Förderung |
Licht: | Beleuchtung mit Glühlampen |
Dimension: | |
Führungen: | nein |
Fotografieren: | erlaubt |
Zugänglichkeit: | nein |
Literatur: | |
Adresse: | Industriemuseum Zeche Hannover, Günnigfelder Str. 251, 44793 Bochum, Tel: +49-234-2825390. E-mail: |
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
14-JUN-1847 | Schürferlaubnis an Rittergutsbesitzer Karl Richard vom Hymmen und den Kaufmann Julius Möller erteilt. |
1856 | die Hannoversche Bergwerksgesellschaft Hostmann & Co. AG kauft die Abbaurechte. |
1858 | zwei Schächte abgeteuft. |
1859 | Malakowtürme erbaut. |
1860 | wegen finanzielle Probleme an die Hannoversche Bergwerksgesellschaft Böstighaus & Co. verkauft. |
1870 | Beginn der Förderung in Schacht 1. |
27-JUN-1872 | Übernahme der Zeche durch Alfred Krupp. |
1892 | Doppelkolben-Dampffördermaschine installiert. |
1973 | als letzte Bochumer Zeche stillgelegt. |
Die Zeche Hannover galt vor hundert Jahren als Musterbeispiel bergbautechnischen Fortschritts. Heute sind die Anlagen Teil des Westfälischen Industriemuseums. Die Anlagen bestehen aus dem Maschinenhaus mit einer Doppelkolben-Dampffördermaschine, dem Malakowturm und den benachbarten Lüftungsschächten. Der 33 m hohe Malakowturm gehört zu den ältesten, die heute noch im Revier erhalten sind. Ein Malakowturm ist eine Turmform, die insbesondere im Zeitraum von 1855 bis 1880 für den Bau von Fördertürmen benutzt wurde, benannt nach Fort Malakow bei Sewastopol.
Die erste Schürferlaubnis wurde 1847 erteilt, und mit einer Probebohrung auch die Steinkohle in 92 m Tiefe erreicht. Doch die Arbeiten wurden aufgrund der politischen Situation erst einmal eingestellt. Erst 1854 wurde erneut gebohrt, der erste Schacht begonnen und die Zeche wechselte den Besitzer. 1859 und 1869 wurden zwei wuchtige Malakowtürme über den beiden 50 m entfernten Schächten erstellt, dazwischen ein Maschinenhaus für die beiden Fördermaschinen errichtet. Wassereinbrüche verzögerten den Bau und finanzielle Probleme führten zu einem erneuten Besitzerwechsel. Erst 1870 begann die Förderung aus Schacht 1 von der Abbausohle in 162 m Tiefe. Der Krieg 1870/71 brachte einen wirtschaftlichen Aufschwung und die Zeche erwirtschaftete zum ersten mal Gewinn.
Die Blütezeit begann jedoch 1872 mit der Übernahme der Zeche durch Alfred Krupp. Die Schächte wurden bis 304 m Tiefe abgeteuft, die Förderanlagen weiter ausgebaut und modernisiert. 1873 wurden zwei weitere Schächte begonnen. Doch bereits 1874 begann eine Zeit wirtschaftlichen Niedergangs und sinkender Kohlepreise. Doch die Zeche wurde durch die gesicherte Abnahme durch Krupp verhältnismäßig wenig davon betroffen.
Eine technische Innovation mit weltweiten Auswirkungen, die Koepe-Förderung, nahm hier ihren Anfang. Der Bergwerksdirektor Carl Friedrich Koepe entwickelte ein neues System für den Förderaufzug. Bislang war an einem einzelnen Seil ein Förderkorb befestigt, die Maschine mußte also sowohl das Gewicht der Nutzlast als auch den Korb und das Seil heben und senken. Durch die Verwendung von zwei Körben an einem Seil, das über die Seiltrommel umgelenkt wurde, wurde das Gewicht der Förderkörbe neutralisiert. Ein frei hängendes Unterseil, das die Böden der beiden Körbe verband, sorgte dafür, dass auch das Gewicht der unterschiedlich langen Seile ausgeglichen wurde. So mußte tatsächlich nur noch die Nutzlast gehoben werden. Das Ergebnis war ein geringerer Energieverbrauch, längere Haltbarkeit des Förderseils und erheblich reduzierte Gefahr eines Seilrisses.
Das Bergwerk selbst ist nicht mehr zugänglich, nur die Einrichtungen auf der Oberfläche. Allerdings wurde ein spezielles Bergwerk für Kinder eingerichtet, das den Eindruck vermittelt in einem Bergwerksstollen zu sein.