Malakowturm

Malakow-Turm - Malakoff-Turm


Ein Malakowturm ist eine Bauform für einen Förderturm eines Bergwerks. Sie war gängig in den 1850er- bis 1870er-Jahren in Kontinentaleuropa, wurde aber vereinzelt auch noch später verwendet. Man findet sie im Ruhrgebiet, im Aachener Raum, im Saarland, in Sachsen, in Nieder- und Oberschlesien und vereinzelt auch im Mansfelder Land, Belgien und Frankreich. Dass sie vorwiegend im Steinkohle-, Erz- und Kalisalzbergbau verwendet wurden, lag wohl einfach daran, dass diese typischerweise Bedarf an Förderanlagen hatten. Typisch ist die massive Bauweise aus Mauerwerk, meist bis zu drei Meter dickem Ziegelmauerwerk, mit festungsähnlichen Fassaden. Die massive Bauform und eine versteifte Konstruktion im Inneren waren nötig um die enormen Zugkräfte der Fördermaschinen aufzufangen.

Der Name geht auf den Малахова башня (Malakow Turm) in Fort Malakow, einem Teil der russischen Festungsanlage vor Sewastopol, zurück. Im Krimkrieg (1853 bis 1856) wurde es lange belagert und wurde schließlich im September 1855 von französischen Truppen eingenommen. Kommandant Aimable Pélissier wurde dafür zum Marschall befördert und zum Duc de Malakoff (Herzog von Malakow) ernannt. Malakow ist die deutsche Schreibweise, Malakoff die Französische. Der Begriff wurde zu Synonym für Stärke, Monumentalität, Massigkeit, Größe und Belastbarkeit. Deshalb wurde die neuen, massiven Fördertürme im Volksmund Malakowtürme genannt, und der Name blieb hängen. Tatsächlich ähneln die Fördertürme dem Original architektonisch jedoch überhaupt nicht. Erst 1928 wurde der Name erstmals von Carl Koschwitz in die Literatur eingeführt.