St. Salvator


Touristische Informationen:

Ort: Schwäbisch Gmünd
Öffnungszeiten: Ganzjährig täglich.
[2007]
Eintrittspreise: frei.
[2007]
Typ: SubterraneaHöhlenkirchen
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension:
Führungen:
Fotografieren:
Zugänglichkeit:
Literatur:
Adresse: i-Punkt, Marktplatz 37/1, 73525 Schwäbisch Gmünd, Tel: +49-7171-60342-50, Fax: +49-7171-60342-99. E-mail: contact
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Geschichte

1616 erbaut vom Kirchenbaumeister Caspar Vogt.

Bemerkungen

St. Salvator ist eine Wallfahrtskapelle am Nepperstein oberhalb von Schwäbisch Gmünd. Man erreicht sie über einen Kreuzweg, der hinter dem Bahnhof beginnt. Beim Aufstieg bietet sich ein Panoramablick über Schwäbisch Gmünd, der leider durch den davorliegenden Bahnhof etwas getrübt wird. Solange Schwäbisch Gmünd Reichsstadt war, fanden regelmäßig Prozessionen hinauf zum St. Salvator statt, die von den Kapuzinern betreut wurden.

Nach 1617 wurde eine natürliche Höhle durch Kirchenbaumeister Caspar Vogt zu einer Kapelle ausgebaut. Darüber errichtete er eine weitere, die beiden wurden entsprechend Unter- und Oberkapelle genannt. Beide Kappellen besitzen einen achteckigen Zwiebelturm. Das Kaplaneihaus hat 1771 der Stadtbaumeister Johan Michael Keller entworfen.

248. Der Näberle auf St. Salvator.

Mündlich.

Auf dem Salvator bei Gmünd ist der Kreuzweg. Bei der Station: »die Kreuzigung Christi« ist eine Figur unten am Kreuze mit Bohren beschäftigt. Die Figur heißt unter dem Volke nur der » Näberle«. Wenn Kinder hinaufgehen, so muß ihn jedes anspeien, und es würde sich’s zur Sünde rechnen, wenn es dasselbige nicht gethan hätte. Man erzählt [161] auch folgenden Spaß: Der Näberle wurde einmal gestohlen und mit seinem Bohrer unter einen Baum gesezt in der Nähe von Gmünd. Von einem Jäger für gefährlich gehalten, wiederholt angerufen, bekam der Näberle, als er keine Antwort gab, einen Schuß in den Nacken. Bald wurde er wieder auf den Salvator hinaufgeschafft und seine Wunde vernagelt, was man jezt noch sieht[1].

1. ? Näberle, d.h. der Bohrende; noch in einigen Gegenden Schwabens heißt der Bohrer »Näpper«; im Mhd. ist naben, genaben = bohren. Vgl. Müller-Zarncke II. 282. »Näpere« heißt in Wurmlingen und Umgegend die aus Langweil gemachte bohrende Bewegung der Finger: »was näprist älleweil am Duech ’rum?«


Der Näberle auf St. Salvator, aus:
Anton Birlinger, Michael Buck (1861): Sagen, Märchen und Aberglauben (Volksthümliches aus Schwaben 1). Freiburg im Breisgau: Herder'sche Verlagshandlung, 1861, S. 160-161