| Ort: |
Naherholungsgebiet Lübschützer Teiche, Flurstück 439, 04827 Machern.
(51.380060, 12.644719) |
| Öffnungszeiten: |
Ganzjährig letztes WE im Monat Sa, So 13-16. [2025] |
| Eintrittspreise: |
Erwachsene EUR 7, Schüler EUR 5, Studenten EUR 5. [2025] |
| Typ: |
Atombunker
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| Licht: |
Beleuchtung mit Glühlampen
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| Dimension: | Ar=1435 m². |
| Führungen: | |
| Fotografieren: | erlaubt |
| Zugänglichkeit: | nein |
| Literatur: | |
| Adresse: |
Bürgerkomitee Leipzig e.V., PF 10 03 45, D-04003 Leipzig, Tel: +49-341-961-24-43.
E-mail: |
| Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
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| 1968 | Beginn des Baus des Bunkers. |
| 1972 | Bunker fertiggestellt. |
| 1974 | Anlage wird übergeben, weist aber Baumängel auf. |
| 1979 | offizielle Übergabe nach Behebung aller Baumängel. |
| DEC-1989 | unmittelbar nach dem Ende der DDR vom Pfarrer des Ortes Machern entdeckt. |
| 1996 | als Museum eröffnet. |
Der Stasi-Bunker Machern heißt eigentlich offiziell Museum im Stasi-Bunker und wird vom Verein Bürgerkomitee Leipzig e.V. für die Auflösung der ehemaligen Staatssicherheit (MfS) betreut. Er befindet sich nördlich der Waldgartensiedlung Lübschützer Teiche im Norden von Machern. Der Bunker war die Ausweichführungsstelle (AFüSt) der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (BVfS) Leipzig. Das Naherholungsgebiet Lübschützer Teiche war damals als eine Ferienanlage des VEB Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Leipzig getarnt. Im sogenannten "Spannungs- und Mobilmachungsfall" wären 120 hauptamtliche Mitarbeiter der Staatssicherheit sowie zwei Verbindungsoffiziere des KGB aus der Bezirksverwaltung hierher verlegt worden.
Derartige Bunker in die Teile der Verwaltung ausgelagert werden konnten gab es während des Kalten Krieges auf beiden Seiten. Allerdings gab es natürlich die Stasi nur in der DDR, entsprechend gab es auch nur hier spezielle Bunker für die Staatssicherheit. Das MfS besaß in jedem Bezirk einen derartigen Bunker, alle Bezirksverwaltungen hatten von Erich Mielke den gleichen Befehl erhalten. Es gab also 15 Stasi-Bunker in der DDR, von denen aus in einer Krisensituation der SED-Machtapparat aufrechterhalten worden wäre. Mit anderen Worten, diese Bunker hatten keinerlei militärischen oder Zivilschutzzweck, sie dienten ausschließlich der inneren Sicherheit. Der Bunker in Machern ist allerdings die einzige fast vollständig erhaltene Anlage dieses Typs.
Der Bunker enthält ein Museum über die militärische Tätigkeit des MfS und dessen Aufgaben im sogenannten "Spannungs- und Mobilmachungsfall". Führungen vermitteln die technische Infrastruktur, die Strategien zum Schutz gegen Strahlung bei einem Atomangriff. Allerdings scheint die Dauer der Schutzwirkung relativ kurz. Während üblicherweise 3 bis 4 Wochen Autarkie üblich waren, werden hier Zeiten zwischen 12 Stunden und 14 Tagen angegeben. Eine Telefonleitung nach Leipzig und eine Funk-Sendeanlage ausserhalb des Bunkers erlaubten Kommunikation. Die Baukosten sind unbekannt werden aber auf einen hohen siebenstelligen Betrag geschätzt.