Zeittunnel Wülfrath


Touristische Informationen:

Ort: Hammerstein 5, 42489 Wülfrath.
(51.2876405, 7.0501882)
Öffnungszeiten: APR bis OKT Di-So 10-18.
[2025]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 7, Kinder (4-16) EUR 4,50, Studenten EUR 4,50, Behinderte EUR 4,50, Familien EUR 17.
[2025]
Typ: MineKalkstein SubterraneaBergbaumuseen
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension: L=160 m, T=16 °C.
Führungen: nein
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: ja
Literatur:  
Adresse: Zeittunnel Wülfrath, Hammerstein 5, 42489 Wülfrath, Tel: +49-2058-175-686. E-mail:
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Geschichte

1942 Ausbau des Tunnels als Schutzbunker.
2018 Ausstellung modernisiert.

Geologie

Kalkstein ist ein biogenes Sedimentgestein, mit anderen Worten die Skelette und Schalen von verschiedensten Lebewesen. Diese entnehmen den gelösten Kalk aus dem Meerwasser und wenn sie sterben werden die Skelette abgelagert. Die Kalke des Sauerlands wurden jedoch nicht flächendeckend abgelagert. Die Meereschemie war, sodass Sandsteine, Schluffsteine und Tonsteine abgelagert wurden. Vom ältesten Devon (400 Ma) bis zum Oberkarbon (300 Ma) wurde Verwitterungsschutt des angrenzenden Festlandes abgelagert und erreichte eine Dicke 6 bis 7 km. Allerdings gab es auch Riffe, die riffbildenden Schwämme bestanden aus Kalk und da sie nicht abgelagert wurden haben sie keine Schichtung. Man bezeichnet sie deshalb als Massenkalk.

Bemerkungen

Es ist vielleicht auf den ersten Blick etwas befremdlich, dass wir etwas das Zeittunnel Wülfrath heißt als Bergwerk klassifiziert haben. Und doch ist es ein in einem Tunnel befindliche Museum, das Bergbau zum Thema hat, und zwar einen ganz besonderen, den Abbau von Kalk in Steinbrüchen, etwas das man wohl als Tagebau bezeichnet. Und doch werden Steinbrüche bei Bevölkerung nicht als Bergbau betrachtet, weshalb unsere Klassifizierung erst etwas befremdlich scheint. Der Abbau des Kalks in dieser Region war von großer wirtschaftlicher Relevanz, die Verwendungsmöglichkeiten sin vielfältig, große Mengen werden zur Herstellung von Zement, zur Herstellung von Farbe, Putz und weiteres benötigt. Kalk ist in der Baubranche unverzichtbar. Aber auch in der Industrie wird er vielfältig eingesetzt, in der Eisenverhüttung im nahen Ruhrgebiet war er ein wichtiger Zuschlagstoff. Außerdem ist er in Norddeutschland und im Rheinischen Schiefergebirge eher selten, nur hier in Sauerland und Bergischem Land gibt es relativ kleine Kalkvorkommen. Hinzu kommt, dass Kalk in großen Mengen verbraucht wird und deshalb ein weiter Transport den Preis massiv erhöhen würde. Das hat besonders vor dem Bau der Eisenbahn den Abbau hier praktisch erzwungen, er hatte höchste Priorität und viele Dinge wurden ihm untergeordnet. So wurde die malerische Schlucht der Neander, das Neanderthal, vollständig abgebaut. Und das schließt auch die dort gefundenen Höhlen mit ein, insbesondere die Höhle in der die ersten Funde des Neanderthalers gemacht wurden, der auch nach diesem Tal benannt wurde. Wer sich mehr für diese Höhle interessiert sollte unbedingt das Neanderthalmuseum besuchen, hier wird dagegen der Kalkabbau vorgestellt.

Inzwischen ist der Kalkabbau jedoch eingestellt und die ehemaligen Steinbrüche sind entweder als Seen renaturiert oder bilden große Senken in der Landschaft. So auch der Bochumer Bruch, der durch diesen 160 m langen Tunnel erreicht werden kann. Der Tunnel wurde erbaut, um den Steinbruch zugänglich zu machen, hier wurde Material und Maschinen hineingebracht und Kalk abtransportiert. Genau betrachtet müsste man ihn also als Stollen bezeichnen, aber wie schon erwähnt, bei Steinbrüchen sind die Begrifflichkeiten anders. Da der Tunnel groß genug für schwere Maschinen und Lastkraftwagen ist, steht auch ausreichend Platz für ein unterirdisches Museum zur Verfügung. Zudem wurde er im Zweiten Weltkrieg, ab 1942, auf eine Länge von 80 m als Schutzbunker ausgebaut und genutzt. Und der krönende Abschluss ist dann der aufgelassene Steinbruch, den man am anderen Ende erreicht. Hier kann man leicht die 70 m hohen Wände des Steinbruchs erkennen, und wer möchte, kann von hier ein Stück an der südlichen Steinbruchwand entlang laufen und von den beiden Aussichtsplattformen Zeitsprung und Schrägaufzug die Aussicht in den Steinbruch geniessen.