Ort: |
Dresdner Str. 109, 09337 Hohenstein-Ernstthal.
(50.805472, 12.726041) |
Öffnungszeiten: |
MAR bis OCT letzter Sa im Monat 9-12. [2020] |
Eintrittspreise: |
Kurze Tour:
Erwachsene EUR 5. Lange Tour: Erwachsene EUR 7,50. [2020] |
Typ: | Gold |
Licht: | Beleuchtung mit Glühlampen |
Dimension: | T=8-10 °C. |
Führungen: |
Kurze Tour:
D=60 min.
Lange Tour: D=120 min. |
Fotografieren: | erlaubt |
Zugänglichkeit: | nein |
Literatur: | |
Adresse: |
Huthaus des ehemaligen St. Lampertus-Schachtes, Dresdner Straße 109, 09337 Hohenstein-Ernstthal
E-mail:
Anmeldung: Andreas Bachmann, Tel: +49-3723-411-773, Tel: +49-173-1554924. E-mail: |
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
1320 | erste Bergbauversuche nach Oberlungwitzer Ortschronist Gumbrecht, nicht belegt. |
1400-1450 | erste Bergbauversuch am Pfaffenberg. |
1500 | Bergbau am Zechenberg beginnt. |
1510 | Bergmannssiedlung Hohenstein erhält von Regentin Gräfin Anna von Schönburg die Rechte einer Bergstadt. |
1517 | Stadtrecht. |
1520 | Berggericht. |
1610 | schönburgisches Bergamt aufgelöst und Revier dem Bergamt Scheibenberg zugeschlagen. |
1680 | Ernstthal gegründet. |
1720 | die erste Steinkohle im Erzgebirgischen Becken gefunden. |
1767 | Herrschaft von Glauchau-Schönburg verliert das Bergrecht an das Wettinische Fürstenhaus. |
1785 | Kunstgraben erneuert. |
1846 | Huthaus erbaut. |
1873 | St.Lampertus-Richtschacht 125 m tief geteuft und ein neues Treibe- und Maschinenhaus errichtet. |
1876 | 12 PS starke Dampfmaschine aufgestellt. |
1871 | mit dem Übergang zur Reichsmark und Gold als Währungs- und Münzmetall werden silbererzfördernde Gruben im Erzgebirge unrentabel. |
1910 | Revier wird geschlossen. |
1952 | Freundeskreis Geologie & Bergbau e.V. Hohenstein-Ernstthal gegründet. |
1996 | Tiefer St. Lampertus Erbstolln saniert zur Abwendung der Tagesbruchgefahr. |
2008 | als Schaubergwerk eröffnet. |
Das Granulitgebirge ist ein Teil des variszischen Orogens, Hohenstein-Ernstthal liegt am südwestlichen Rand. Im Muskovit-Glimmerschiefer treten mehrere Erzgänge der kiesig-blendigen Bleierzformation. Die Gänge treten in Schaaren auf und streichen NNE-SSW die meist mit 75° nach Osten einfallen. Die wichtigsten Gänge sind der St. Lampertus-Stehende und der Wille-Gottes-Stehende.
Das Haupterzmineral der Erzgänge am Zechenberg ist Arsenkies (Arsenopyrit, FeAsS). Begleitminerale Gold, Silber, Kupferkies (Chalkopyrit, CuFeS2), Arsen-Fahlerz (Tennantit, Cu12As4S13) und Antimon-Fahlerz (Tetraedrit, Cu12Sb4S13), Schwefelkies (Pyrit, FeS2) und Leberkies (Markasit, FeS2). Daneben sind auch die Minerale Zinkblende (Spahlerit, ZnS), Bleiglanz (Galenit, PbS), und Rädelerz (Bournonit, CuPbSbS3) zufinden.
In der Grube St. Lampertus wurden Gänge mit Schwefel- und Arsenhaltigen Erzen abgebaut. Während das Haupterz Eisen war, waren die Gold- und Silberanteile doch von größerem wirtschaftlichem Interesse. Daneben wurde auch Kupfer, Blei und Zink gewonnen. Mit dem Übergang zur Reichsmark und der Umstellung von Silber auf Gold als Währungs- und Münzmetall wurden silbererzfördernde Gruben im Erzgebirge unrentabel. Die Bergwerke in Hohenstein-Ernstthal wurden zum Ende des 19. Jahrhunderts geschlossen und gerieten in Vergessenheit. Doch da keine Sicherungsmaßnahmen durchgeführt worden waren kam es Ende des 20. Jahrhunderts verstärt zu Einstürzen. Die Gemeinde versuchte den Altbergbau zu sanieren um so die Einstürze zu verhindern. Dabei wurde festgestellt, dass der Tiefe St. Lampertus Erbstolln, der die Entwässerung der Gruben durch Gravitation ermöglichte, eingestürzt war. Dadurch füllten sich die Gruben mit Wasser was die Hauptursache der Einstürze war.
Der Freundeskreis "Geologie & Bergbau e.V. Hohenstein-Ernstthal" wurde bereits 1952 gegründet. Seine Mitglieder hatten das notwendige Wissen um Sicherungsmaßnahmen auszuführen. Unterstützt von der Gemeinde und der Stadtsparkasse sanierten sie den Tiefen St. Lampertus Erbstolln. Ab diesem Zeitpunkt boten sie auch Führungen für interessierte an. Daneben organisieren sie öffentliche Vorträge und weihnachtliche Mettenschichten. Im Laufe der Jahre wurden weitere Teile saniert und das Huthaus der Grube „St. Lampertus samt Zubehör“ renoviert und eine Ausstellung eingerichtet. Die Grube St. Lampertus wurde 2008 offiziell als Schaubergwerk wieder zugänglich gemacht. Das Huthaus ist im Sommerhalbjahr am letzten Sonntag im Monat geöffnet, Besucherbefahrungen ins Bergwerk müssen jedoch angemeldet werden.