Ort: |
Im Huy, nördlich von Halberstadt.
Von Röderhof 500 m Richtung Norden, hinter dem Röderhöfer Teich links ab, auf betonierter Straße 200 m nach Westen bis zum Verbotsschild. Waldweg etwa 800 m weiter folgen, Höhle liegt links. Beschildert. Die Höhle ist auch von der Huysburg erreichbar, etwa 1 km. (51.9623229, 10.9877343) |
Öffnungszeiten: |
frei zugänglich. [2025] |
Eintrittspreise: |
frei. [2025] |
Typ: |
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Licht: | keines, Taschenlampe mitbringen |
Dimension: | |
Führungen: | nein |
Fotografieren: | erlaubt |
Zugänglichkeit: | nein |
Literatur: |
W. Spohr (1917):
Die Daneilshöhle im Huy
In: Heimatsagen und Bilder aus der Geschichte Halberstadts, 2. Aufl., Quedlinburg 1917, S. 6–8
Bernd Sternal (2017): Die Daneilshöhle im Huy, In: Sagen, Mythen und Legenden aus dem Harz: Band 3. BoD – Books on Demand; 2. Edition (2. März 2017), ISBN-10: 3842339585, ISBN-13: 978-3842339583. online |
Adresse: |
Tourismusverein Huy-Fallstein e. V., Am Markt 10, 38835 Osterwieck, Tel: +49-39421-793555.
E-mail: |
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Die Daneilshöhle (Daneil’s Cave) erhielt ihren Namen nach der Sage über den Räuber Daneil, die auf einer eigenen Seite erzählt wird (siehe unten). Sie wird daher auch als Räuber Daneil Höhle bezeichnet. Besonders interessant ist, dass diese Sage sich in vielen Punkten mit der Sage vom Räuber Lippold aus Niedersachsen deckt. Tatsächlich ist die Sage jedoch nicht durch Dokumente belegt. Ob die Höhle tatsächlich im Mittelalter als Einsiedlerklause und in der Frühen Neuzeit als Unterschlupf für Wegelagerer und Räuber gedient hat, ist unbekannt. Allerdings wird sie in den Unterlagen zum Strafprozess gegen Simon Bingelhelm aus Halberstadt als Tatort genannt. Dieser wurde auch Tausendteufel genanntg und wurde schließlich im Juni 1600 wegen Mord und anderen Taten hingerichtet. Es ist durchaus vorstellbar, dass dies der Anlass für die Sage war.
Die Daneilshöhle befindet sich in einem Felsen aus kreidezeitlichen Sandsteinen. Die Höhle selbst ist etwa 200.000 Jahre alt und wurde während der Eiszeit vom Schmelzwasser der Gletscher aus dem Sandstein gewaschen. Es handelt sich also um eine Erosionshöhle. Die Höhle weist aber, vor allem im Eingangsbereich erhebliche Spuren menschlicher Bearbeitung auf. Deutlich sind Ausbuchtungen zu sehen, die vermutlich zum Verankern von Holztüren dienten. Die Höhle wurde offensichtlich eine gewisse Zeit bewohnt oder zumindest als Stall oder Lager benutzt. Dazu mussten natürlich die Eingänge verschließbar sein. Eigentlich handelt es sich um mehrere nebeneinander liegende, fast rechteckige Räume mit einer ganz beachtlichen Deckenhöhe und getrennten Eingängen.
Der Huy (gesprochen Hü) ist ein etwa 20 km langer Höhenzug mit einem großen Buchenwald bei Halberstadt. Er verläuft etwa ost-westlich und ist durch Halotektonik entstanden. Eine Schicht Steinsalz in etwa 3000 m Tiefe wurde durch den Druck und die Temperatur plastisch und begann zu fließen. An Schwachstellen des Deckgebirges kann das leichtere Salz aufsteigen, etwa wie eine Luftblase in Gelatine. Typischerweise bilden sich so Diapire (Salzstöcke). Dabei wird das auflagernde Gestein an der Oberfläche aufgewölbt und bildet so einen Höhenrücken. Der Huy ist nun länglich, was für eine Salzmauer spricht, also ein länglicher, mauerartiger Diapir, der entlang einer Störungszone aufgestiegen ist. Der Prozess des Salzaufstiegs und der Aufwölbung der überdeckenden Gesteinsschichten zieht sich über einen längeren Zeitraum hin. Die Erosion trägt dabei kontinuierlich die aufgewölbten Gesteinsschichten ab. So kommt es, dass im Huy tiefere Schichten so weit hochgehoben worden sind, dass sie das Umland überragen. Härtere Gesteine, besonders Sandsteine bilden dabei oft Felsenrücken, weil sie der Erosion besser widerstehen.
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Daneilshöhle Gallerie |