Maria im Stein


Touristische Informationen:

Ort: Wanderparkplatz Aachtobel, Steinhöfe 1, 88662 Überlingen.
Von der B31n in Überlingen Ausfahrt Bad Saulgau, L200 Richtung Bad Saulgau, nach 6.4 km Abzweig Heiligenberg Frickingen, Links ab nach Lippertsreute, nach 1 km rechts ab, nach 1.5 km links ab nach Steinhöfe. Vom Wanderparkplatz 400 m/10 Minuten Fußweg.
(47.8193365, 9.2240105)
Öffnungszeiten: frei zugänglich.
[2024]
Eintrittspreise: frei.
[2024]
Typ: SubterraneaHöhlenkirche
Licht: Taschenlampe mitbringen
Dimension:  
Führungen: nein
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur: Anonymous (2000): Lippertsreute - Maria im Stein 2. Auflage. Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2000, ISBN 3-7954-5505-7.
Adresse: Maria im Stein.
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Geschichte

11. Jahrhundert Burg Hohenbodman von den Herren von Bodman als Höhenburg erbaut.
1507 Burg Hohenbodman geht in den Besitz des Vogts der Reichsstadt Überlingen über.
24-FEB-1550 Kapelle wird in einem Erblehensrevers erstmals schriftlich erwähnt.
1642 Burg Hohenbodmanvon Konrad Widerholt eingenommen und niedergebrannt.
1663 der Ort ist in einer Karte mit einem Kreuz und einem Turm gekennzeichnet.
1715 umfangreiche Reparaturen an der baufälligen Kapelle.
1720 bis 1750 Gnadenbild der Trösterin der Betrübten wird beliebtes Wallfahrtsziel.
19. Jahrhundert Wallfahrtsstätte aufgehoben.
1948 neue Kapelle errichtet.
1976 Turm restauriert.
1996-1999 Turm saniert.

Bemerkungen

Maria im Stein ist ein Wallfahrtsort im Aachtobel der Salemer Aach bei Lippertsreute. Am Ende der letzten Eiszeit vor etwa 12.000 Jahren hat sich das Schmelzwasser der Gletscher tief in das weiche Molassegestein geschnitten. Dabei entstand eine Felswand mit kleinen Erosionshöhlen. Später wurde hier eine Kapelle errichtet und dazu wurden die Höhlen erweitert. Es wurden Nischen in die Felswand geschlagen, die unter anderem eine Marienstatue aufnahmen, daher auch der Name Maria im Stein. Bei der Reaktivierung des Wallfahrtsortes nach dem Zweiten Weltkrieg wurde eine neue, etwas größere Kapelle gebaut, die allerdings nur aus einem halbrunden Dach an der Felswand besteht, das den Altarraum schützt. Die Bänke für die Gläubigen befinden sich im Freien im Halbkreis darum. Eine Höhle etwas höher in der Felswand mit einem Kruzifix scheint künstlich in den weichen Kalk geschlagen worden zu sein.

Die Kapelle geht auf Albero von Bodman zurück, der von Eberhard von Rohrdorf überzeugt wurde, am Kreuzzug von Damiette teilzunehmen. Nach seiner Rückkehr baute er an diesem Ort eine Kapelle, die dazugehörende Legende (siehe unten) ist ganz typisch für die Zeit.. Die Popularität als Wallfahrtsort entwickelte sich im 18. Jahrhundert, damals war hier das Gnadenbild der Trösterin der Betrübten. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Wallfahrtsstätte aufgehoben. Das Gnadenbild kam in die Pfarrkirche von Lippertsreute wo es sich heute noch befindet. Die heutige Kapelle wurde nach dem 2. Weltkrieg errichtet.

Alberto von Bodmann wurde auf seiner Reise ins Heilige Land gegen die Türken gefangen genommen. Nach vielen Jahren sah Alberto alle irdischen Hoffnungen schwinden und wandte sich im Gebet an Gott und Maria. Nachdem er glücklich aus der türkischen Gefangenschaft entkommen war, baute er hier, an diesem Ort, an dem er seine Heimatburg zum ersten Mal wiedersah, getreu seinem Gelübde eine Kirche für die Mutter Gottes.

Der Ort ist wieder ein Wallfahrtsort, wenn auch nicht in dem Ausmaße wie im 18. Jahrhundert. Zahlreiche Votivtafeln zeugen von erfüllten Hilfegesuchen. Die Quelle unterhalb gilt als Heilwasser und zahlreiche Menschen kommen hier her, um sich davon zu bedienen.

Wer möchte, kann noch eine kleine Wanderung kombinieren. Der Weg führt hinunter in den Aachtobel, und dann weiter zu den Resten der Burg Hohenbodman, die Ende des 11. Jahrhunderts von den Herren von Bodman als Höhenburg erbaut wurde. 1507 ging sie in den Besitz des Vogts der Reichsstadt Überlingen über. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie 1642 von Konrad Widerholt eingenommen und niedergebrannt, dabei wurde alles zerstört außer dem Turm. Der 37 Meter hohe Turm, im Volksmund wegen seines weißen Anstrichs Mehlsack genannt, wurde 1976 und zwischen 1996 und 1999 durch die Gemeinde Owingen saniert. Er ist seitdem zugänglich, eine steile Wendeltreppe führt hinauf und von oben bietet sich ein sehr schöner Ausblick. Über das Linzgau und Überlingen kann man, bei entsprechender Sicht, ein Alpenpanorama sehen. Auch mit dem Aussichtsturm ist die Wanderung lediglich 3 km lang und gut in einer Stunde zu machen