Ort: |
Oberen Roggenmühle, Eybach.
Von Geislingen Richtung Böhmenkirch, durch Eybach, an der Oberen Roggenmühle links ab Richtung Treffelshausen, nach 1,2 km links. Wanderparkplatz. (48.6642291, 9.8940560) |
Öffnungszeiten: |
keine Einschränkungen. [2025] |
Eintrittspreise: |
frei. [2025] |
Typ: |
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Licht: | keines |
Dimension: | L=4,576 m. |
Führungen: | nein |
Fotografieren: | erlaubt |
Zugänglichkeit: | nein |
Literatur: |
Herbert Jantschke (1989):
Das Mordloch (7325/01) im Roggental bei Eybach und seine Mineralbildungen,
Laichinger Höhlenfreund, 24 (2) : 71-84 (8 Abb.)
Thomas Rathgeber (1990): Die Berichterstattung über die Rettungsaktion im Mordloch von 1977 und die jahrelangen Nachwirkungen in der Presse, Beitr. Höhlen- u. Karstkde. SW-Deutschland, 34: 61-86, 2 Abb. Stuttgart 1990 Manfred Bomm (2005): Mordloch, Gmeiner, 373 Seiten, 12,5 x 20,5 cm, Paperback, ISBN 978-3-89977-646-1. online |
Adresse: | Schwäbische Alb Tourismusverband e.V., Bismarckstraße 21, 72574 Bad Urach, Tel: +49-7125-93930–0. info@schwaebischealb.de |
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Wilderer tötet den Schloßförster von Eybach und versteckt die Leiche in der Höhle. | |
1800 | erster Befahrungsbericht veröffentlicht. |
1883 | die beiden Roggenmüller lassen das Mundloch der Quelle erweitern, um das abfließende Wasser besser nutzen zu können. |
11-JUL-1959 | erster Siphon erstmals von Manfred Keller mit Druckluftgerät durchtaucht. |
1959-1965 | Erforschung durch die Höhlenforschergruppe Eschenbach/Göppingen. |
1965 | Jochen Hasenmayer und Alexander Wunsch durchtauchen Endsyphone. |
04-FEB-1977 bis 07-FEB-1977 | vier Sporttaucher in der Höhle eingeschlossen, Höhle wird durch die dramatische Rettungsaktion überregional bekannt. |
1986 | Höhlenforschungsgruppen Stuttgart, Kirchheim und Ostalb erforschen mehrere Seitengänge. |
Das Mordloch erhielt seinen Namen naheliegenderweise durch einen legendären Mord. Davon erzählt folgende lokale Sage:
Vor etlichen hundert Jahren hat ein Wilderer in der Nacht den Eybacher Schloßförster ermordet, der ihn beim Wildern ertappt hatte. Er versteckte die Leiche in dieser Höhle. Doch der Hund des Försters vermisste seinen Herrn, suchte ihn und fand ihn dort. Daraufhin erhielt das Mordloch seinen Namen.
Der Mörder stürzte etwas später am Ravensteiner Fels ab und wurde dabei tödlich verletzt. Auf dem Sterbebett bekannte er seine Tat.
Örtliche Sage.
Das Mordloch ist eine ausgeprägte Ganghöhle, eine Horizontalhöhle die im Wesentlichen aus zwei Gängen besteht. Sie trennen sich nicht weit hinter dem Eingang in der Betahalle. Die Gänge sind ganz außergewöhnlich stark am lokalen Kluftnetz angelegt, sodass die Gänge abwechselnd Nord-Süd und Ost-West verlaufen. Im gesamten Höhlenverlauf kommt es nur wenige Male zu eher kleinräumigen Verbreiterungen, lediglich die Gammahalle, an der sich die beiden Hauptgänge treffen weist etwas größere Dimensionen auf. Typisch sind linsenförmige Korrosionsprofile sowie rechteckige Versturzprofile.
Das Mordloch ist eine Flusshöhle, der größte Teil der Höhle führt ganzjährig Wasser. Lediglich der Eingangsbereich etwa 40 m bis zum Syphon fällt in trockeneren Jahreszeiten trocken. Dies ist auch der einzige Höhlenteil der während dieser Trockenzeiten gefahrlos befahren werden kann. Der Rest der Höhle ist ausschließlich erfahrenen Höhlenforschern vorbehalten. Und das sind immerhin weit über vier Kilometer, was die Höhle lange Zeit zur drittlängsten der Schwäbischen Alb. Inzwischen haben vor allem die Teile des Blauhöhlensystems sie jedoch überrundet.
Dass mit dem Wasser des Mordlochs nicht zu spassen ist, erfuhren 1977 vier Sporttaucher, die in der Höhle vom Hochwasser eingeschlossen wurden. Engstellen im Höhlengang stauen das Wasser und führen bei Schneeschmelze und nach Gewittern zu einem raschen Ansteigen des Wassers in der Höhle. Glücklicherweise konnten sich die Eingeschlossenen in die Gammahalle retten, die von der Betahalle steil nach oben führt. Dieser Höhlenteil wir nicht geflutet, und so waren die Eingeschlossenen wenigstens vor dem Ertrinken gerettet.
Es sei deshalb noch mal eindringlich vor den Gefahren des Mordlochs gewarnt. Nur die ersten Meter bis zum ersten Syphon können gefahrlos befahren werden, auch wenn man dafür häufig Gummistiefel benötigt. Der ganze Rest der Höhle ist nur für erfahrene Höhlenforscher. Schon das Durchtauchen des ersten Syphons ohne entsprechende Ausrüstung und Ausbildung ist hochgradig lebensgefährlich.
Warum haben wir diese Höhle also überhaupt gelistet? Ganz einfach: sie ist historisch, kulturell und touristisch relevant. Sie wurde in Krimis verarbeitet, und ist, obwohl nur 40 m zugänglich sind, auf dieser kurzen Strecke recht eindrucksvoll. Im Frühling sollten sie Gummistiefel mitbringen, besser ist der Besuch im Sommer oder Herbst. Eine gute Lampe ist auch wichtig, insbesondere wenn Sie sich die Fließfacetten, tropfsteine und Gangprofile genauer anschauen wollen Durch den Fluss ist die Höhle fast ohne Lehm, und man macht sich in der Regel nicht schmutzig.