Sekundärhöhlen

Sekundäre Höhlen - Postgenetische Höhlen


Sekundäre Höhlen sind Höhlen, die später als das sie umgebende Gestein entstanden sind, zuerst entsteht das Gestein, als zweites die Höhle. Der Begriff Postgenetische Höhle ist ein Synonym, die lateinische Übersetzung von später als das umgebende Gestein.

Sekundäre Höhlen bilden sich nach der Bildung des umgebenden Gesteins, wenn die Bildung dieses Gesteins bereits abgeschlossen ist. Die Bildung des Gesteins ist die primäre Phase, das Gestein wird ohne Höhlen gebildet. Die Höhle bildet sich in einer sekundären Phase. In der Regel liegt zwischen diesen beiden Prozessen eine lange Zeitspanne, z. B. Höhlen in 200 Millionen Jahre altem Jurakalkstein, die sich in den letzten 2 Millionen Jahren gebildet haben.

Die Unterscheidung zwischen Primärhöhlen und Sekundärhöhlen stammt aus dem 19. Jahrhundert, als Geologen feststellten, dass manche Höhlen bei der Entstehung des Gesteins bereits angelegt werden, also gleich alt sind wie das Gestein, und andere erst sehr viel später entstehen, also deutlich jünger sind. Dies ist jedoch nur eine bedingt hilfreiche Unterscheidung, weil vermutlich weit über 90 % aller Höhlen Sekundärhöhlen sind, und Primärhöhlen somit fast schon als Exoten bezeichnet werden können. Dennoch ist der Begriff in der Literatur bis heute sehr weit verbreitet und dient der grundlegenden Charakterisierung einer Höhle.

Der Begriff sagt nichts über die zur Entstehung der Höhle führenden Prozesse aus. Der wichtigste Prozess ist der Abtransport eines Teils des Gesteins, entweder durch Auflösung in gelöster Form, oder durch Verwitterung und Erosion (Abtransport in fester Form). Tektonische Höhlen entstehen dagegen durch die Bewegung von Gesteinspaketen, und es gibt sogar ganz exotische Höhlen, die auf Abtransport durch Tiere zurückzuführen sind, Stichwort Tierbau. Die Anzahl der Höhlen dieser verschiedenen Typen ist sehr unterschiedlich. Weit über 90 % aller Sekundärhöhlen sind Lösungshöhlen, mit der Beteiligung von Erosionsprozessen, sogenannte Karsthöhlen.

Die genaue Art und Weise, wie das Gestein aufgelöst wird, hängt von der Chemie des Gesteins und des Wassers, von der Temperatur und möglicherweise vom Druck ab. Karsthöhlen werden durch Wasser von der Oberfläche mit entsprechender Temperatur und CO2 als Agens gebildet. Für Lösungsprozesse in der Tiefe hat sich in jüngster Zeit der Begriff hypogene Höhle durchgesetzt. Hier ist vor allem die chemische und biochemische Lösung auf der Basis von Schwefel wichtig, oft ist das Wasser auch warm oder heiß, was die Höhlenbildung unterstützt. Derartige Höhlenbildungsprozesse nennt man hydrothermale Prozesse,