Sinterterrassen

Travertinbarrieren - Sinterstufen


Mammoth Hot Springs im Yellowstone National Park, USA.
photography
Semuc Champey, Guatemala. Public Domain.

Sinterterrassen, auch Sinterstufen oder Sinterbecken, sind Ablagerungen von Kalkstein in einem Bach oder fließenden Gewässer. Die Becken bilden sich, wenn das Wasser mit einem gewissen Gefälle einen Hang hinunterfließt. Es bilden sich zuerst kleine Ablagerungen an Hindernissen, Steinen oder auch Pflanzen, und über die Zeit dann immer größere Barrieren im Bachlauf. Diese Barrieren entwickeln sich im Laufe der Zeit zu kleineren Becken, die das Wasser kaskadenartig aufstauen. In seltenen Fällen werden aus kleineren Becken größere Seen, zum Teil mit mehrere Meter hohen Dämmen. Die Dämme wachsen immer weiter, weil Kalk an der Wasseroberfläche in Form von Kalzit ausgefällt wird und durch Wellen zum Rand transportiert wird, wo er sich auf dem Rand ablagert.

Bei kaltem Wasser bilden sich Dämme aus porösem Kalktuff, die Kalktuff Variante ist typisch für Karstgebiete mit sehr kalkreichen Karstquellen. Ins Wasser gefallene Äste und Zweige, sowie Algen, Moose und Farne, die auf den Dämmen wachsen, werden von Kalkstein überkrustet und wenn sie sich zersetzt haben bleiben Poren übrig. In gemäßigten Zonen sind derartige Sinterbecken meist Quartäre Bildungen, also verhältnismäßig jung. Zu besonders starken Wachstumsschüben kam es in den Zwischeneiszeiten, zum Teil war die Temperatur höher und auch die Schüttung größer als heute. Deshalb war das Wachstum der Dämme schneller als heute. Neben der Bildung von Dämmen und Terrassen kam es auch zur Ablagerung von richtigen Kalktufflagern. Da das Wachstum in großem Maße von der Temperatur abhängt, sind Sinterterrassen in den Tropen am größten und spektakulärsten, auch noch in den Subtropen. In gemäßigten Breiten sind sie eher klein.

Bei Thermalquellen entstehen Dämme aus Travertin, dicht geschichtetem Kalksinter oder manchmal sogar aus Opal, wenn die Quelle sehr reich an Quarz ist. Das Thermalwasser ist meist zu heiß für Pflanzenwachstum, zudem kann heißes Wasser auch Quarz lösen, so daß diese Form der Becken auch teilweise aus wasserreichem Quarz bestehen kann. Diese Becken ähneln deshalb sehr stark den Sinterbecken in Höhlen, was in beiden Fällen nur auf den Mangel an Vegetation zurückzuführen ist. Im Gegensatz zu Sinterbecken in Höhlen bilden sich derartige Sinterterrassen an der Erdoberfläche relativ schnell. Die Dämme sind in der Regel weiß, können aber durch Eisenoxide beige, braun, oder rötlich gefärbt sein. Durch Algenwachstum kann es aber auch zu grünlichen Färbungen kommen, diese befinden sich jedoch auf der Oberfläche, und wenn die Algen absterben verschwinden die Färbungen größtenteils.