Ort: | Eingang nahe Liszt-Haus/Mensa der Bauhaus-Universität Weimar. |
Öffnungszeiten: |
APR bis OKT Di-So 10-12, 13-18. NOV bis MAR Di-So 10-12, 13-16. Letzter Einlaß 45 Minuten vor Schließung. [2011] |
Eintrittspreise: |
Erwachsene EUR 3,50, Ermässigt EUR 2,50, Schüler EUR 1,50. [2011] |
Typ: | Abwasserleitung Luftschutzbunker |
Licht: | Beleuchtung mit Glühlampen |
Dimension: | T=9 °C. |
Führungen: | D=30 min. |
Fotografieren: | |
Zugänglichkeit: | |
Literatur: | Walter Steiner (1996): Die Parkhöhle von Weimar, Abwasserstollen, Luftschutzkeller, Untertagemuseum. Stiftung Weimarer Klassik, ISBN 3-7443-0118-4 |
Adresse: | Parkhöhle Weimar, Marienstraße, Park an der Ilm, 99423 Weimar, Tel: +49-3643-545401, Fax: +49-3643-419816. E-mail: |
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1794 | Herzog Carl August läßt den Stollen graben. |
1796 | Tunnel fertiggestellt. |
1797 | Beginn des Sandabbaus. |
1815 | Abbau eingestellt und vergessen. |
1944-45 | als Luftschutzraum benutzt. |
1992 | wiederentdeckt und renoviert. |
1999 | für die Öffentlichkeit geöffnet. |
Die Parkhöhle befindet sich unter dem Ilm park und wurde offensichtlich nach diesem benannt. Der 500 m lange Tunnel, 12 m unter der erdoberfläche, wurde zwischen 1794 und 1796 im Auftrag von Herzog Carl August gebaut. Er baute ihn für eine geplante Brauerei, die eine Art Hobby des Herzogs war. Einige Webistites behaupten, die Parkhöhle sei ein ehemaliger Bierkeller. Das ist offensichtlich falsch, es macht keinen Sinn einen 500 m langen Tunnel als Bierkeller zu benutzen. Einige Kellergewölbe bieten den gleichen Platz und man muss keinen Kilometer laufen um ein Faß Bier zu holen. Tatsächlich war der Tunnel als Erbstollen oder Lösungsstollen gedacht, er sollte die Abwässer der Brauerei in die Ilm befördern.
Der Tunel wurde nie für Abwasser benutzt, weil die Brauerei nie gebaut wurde und auch nie Bier produzierte. Der Tunnel wurde deshalb zwischen 1797 und 1815 zum Abbau von Sand und Kies benutzt, unter verwenung des Kammerverfahrens. Das Ergebnis war ein Labyrinth aus Kammern und Gängen um den Tunnel herum. Als der Abbau eingestellt wurde, wurde der Tunnel vergessen und verfiel bald. Er wurde wieder geöffnet im zweiten Weltkrieg und als Luftschutzbunker ausgebaut. Durch die recht große Tiefe von 12 m war dieser Bunker sehr sicher, andere Städte konnten Luftschutzbunker oft nur in den kellern der Häuser einrichten. Bei direkten Treffern wurden die Insassen entweder von den Trümmern verschüttet oder konnten den Schutzraum nicht mehr verlassen. Nach dem Krieg wurde der Bunker verschlossen und wiederum für lange Zeit vergessen.
Die Parkhöhle befindet sich zwischen dem Steilhang des Ilmtals und der Belvederer Allee. Der heutige Eingang befindet sich direkt beim Liszt-Museum, der Ausgang am bekannten Nadelöhr, einer künstlich angelegten Naturbrücke im Park. Im ehemaligen Luftschutzbunker gibt es ein kleines Museum das die geologie und geschichte dieser sogenannten Höhle erläutert. Dort wird auch klar, dass es sich trotz des Namens nicht um eine Höhle handelt, da sie künstlichen Ursprungs ist.
Der Tunnel durchquert auf seinem Verlauf ein lager von Tuff oder Travertin, Kalkstein der von Quellwasser abgelagert wurde, das mit Kalk gesättigt war. Dieser Süßwasserkalk ist voller Poren und den Abdrücken von Pflanzen. Die Bedeutung des Tunnels als Aufschluß führte dazu, dass Johann Wolfgang von Goethe, der in weimar lebte, sie mehrfach aufsuchte.