Mithrasgrotte


Touristische Informationen:

Ort: Am Stadtrand von Saarbrücken. A620 Ausfahrt St. Arnual, am Kreisverkehr Ausfahrt Ostspange. Nach 800 m rechts ab auf die Mainzer-Straße. Nach 1 km rechts ab Richtung Halberg/Saarländischer Rundfunk. Parken auf dem Parkplatz des SR, Schlüssel im Pförtnergebäude des SR. 10 Minuten Fußweg zur Mithrashöhle, Hinweisschilder.
Öffnungszeiten: Ohne Einschränkungen.
Schlüssel: während der Arbeitszeiten des SR.
[2020]
Eintrittspreise: kostenlos.
[2020]
Typ: SubterraneaMithras Grotto
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension:
Führungen: nein
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: ja
Literatur: Reinhard Schindler (1964): Die Mithrashöhle von Saarbrücken. Neubearb. Auflage, Saarbrücken 1989 Selbstverlag des Staatlichen Konservatoramtes, 26 p., [1] fold. leaf of plate : ill., plans ; 21 cm. Deutsch - German
Adresse: Mithraskapelle am Halberg, Brebacher Landstraße 30, 66121 Saarbrücken, Tel: +49 681 927200
Steffen Conrad, Saarland Medien GmbH, Nell-Breuning-Allee 6, 66115 Saarbrücken, Tel: +49-681-38988-15, Fax: +49-681-38988-20. E-mail:
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Geschichte


Bemerkungen

Die Heidenkirche oder Mithrasgrotte am Halberg ist ziemlich berühmt, da sie einer der wenigen Mithras-Tempel ist, in denen sich die ursprüngliche Höhle mehr oder weniger unzerstört erhalten hat. Trotzdem führten 2000 Jahre Geschichte zu zahlreichen Veränderungen. 391 wurde durch Edikt des Kaisers Theodosius die Verehrung aller heidnischen Götter untersagt, und somit auch der Mithras-Kult verboten und Mithras-Tempel in ganz Europa zerstört. Diese Höhle war zu diesem Zeitpunkt wohl schon nicht mehr in Benutztung und vergessen, sonst wäre sie zertört worden. Später, zu Beginn des 7. Jahrhunderts, wurde sie in eine Einsiedelei umgewandelt. Bischof Arnualdus soll in dieser Höhle das Christentum gepredigt haben, so dass sie bald zu einer Wallfahrtsklause wurde. Beides wird durch eine Inschrift aus dem 19. Jahrhundert beschrieben, die von der Familie Stumm hinzugefügt wurde, die zu dieser Zeit auf dem Halberg lebte. Sie beschreibt die romantische Geschichte heidnischer Priester und des legendären Missionars Arnualdus, ohne sich zu viel von der Realität beeinfussen zu laasen. Die archäologischen Beweise sind leider viel weniger überzeugend.

Der Halberg ist ein Hügel an der Saar bei Saarbrücken. Niemand würde sich über eine mittelalterliche Burg auf dem Plateau wundern, die später in ein Schloss umgewandelt wurde. Tatsächlich wurde das Plateau jedoch erst genutzt, als Graf Ludwig Kraft von Nassau-Saarbrücken 1711 ein barockes Lustschlösschen namens „Monplaisir“ errichtete. Es wurde 1793 zerstört und die Hochfläche wurde ein öffentlicher Park. 1875 kaufte Carl Ferdinand Stumm, ein reicher Montanunternehmer aus Neunkirchen, den Hügel und errichtete 1880 ein historistisches Schloss. Das Schloss existiert noch und wird von einem französischen Restaurant genutzt. Es gab im Jahr 1936 tatsächlich Pläne, es für den Bau einer Wohnsiedlung abzureißen. Stattdessen errichtete der neu gegründete Reichssender Saarbrücken seine Gebäude in der Nähe und begann 1939 den Betrieb. Nach dem verlorenen Krieg wurde das Schloss kurzwe Zeit vom französischen Generalgouverneur genutzt. Die Radioanstalt wurde zum Saarländischen Rundfunk der sowohl Radiosender als auch Regionalfernsehen produziert. Der Saarländische Rundfunk besitzt das gesamte Gebiet einschließlich des Schlosses und der Mithrasgrotte. Wenn Sie die Grotte besuchen, parken Sie auf dem Hauptparkplatz für den Saarländischen Rundfunk und das Restaurant. Der Schlüssel für das Tor an der Höhle ist am Tor des Saarländischen Rundfunks erhältlich.

Die Mithrasgrotte ist eine riesige offene Kammer in einer Sandsteinklippe. Sie ist von einem eisernen Zaun mit einem Tor umgeben. Wenn Sie die Höhle betreten möchten, benötigen Sie den Schlüssel, der beim Pförtner des Saarländischen Rundfunks erhältlich ist, aber eigentlich ist er nicht erforderlich. Der Zaun ermöglicht einen guten Blick auf die Höhle, der Schlüssel wird lediglich benötigt wenn man die Grotte betreten möchte. Direkt unter dem Plateau befindet sich eine lange Felswand, die künstlich aussieht. Wahrscheinlich wurde der Sandstein hier aus irgendeinem Grund abgebaut, oder die Überarbeitungen waren das Ergebis der Verwendung als Wallfahrtsort. Es zeigt mehrere Scheintüren und fensterartige Nischen. Die Höhle ist ebenfalls künstlich, aber wenn die Legenden wahr sind, wurde sie um 200 gegraben, als sich der Mithras-Kult über das Römische Reich ausbreitete, und 400 aufgegeben.

Die Mithrasgrotte hat die typische Struktur eines Mithräums. Es gibt drei Kammern oder Schiffe, zwei niedrige links und rechts und eine riesige in der Mitte mit einem Tonnengewölbe und einer Nische an der Stirnseite. Hier befindet sich eine Replik der Tauroktonie, das Original ist im historischen Museum am Schloßplatz ausgestellt. Allerdings ist diese nicht aus der Mithrasgrotte, sondern sie wurde von Die Säulen, die heute die drei Schiffe trennen, sind ebenfalls viel jünger. Beide sind wahrscheinlich eine romantische Ergänzung des späten 19. Jahrhunderts.