Egloffsteiner Felsenkeller

Die Felsenkeller in Egloffstein


Touristische Informationen:

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Blick aus dem Eingang hinaus
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Das Ende eines Gangs, der senkrechte Spalt ist natürlich.
Ort: Felsenkellerstraße 22, 91349 Egloffstein.
Eingang bei der Raiffeisenbank.
(49.701890, 11.259350)
Öffnungszeiten: APR bis SEP frei zugänglich.
[2024]
Eintrittspreise: kostenlos.
[2024]
Typ: SubterraneaKeller
Licht: Taschenlampe mitbringen
Dimension: L=700 m, Fl=12.000 m², T=8 °C.
Führungen: nach Vereinbarung mit der Touristinformation, D=45 min.
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: ja
Literatur:
Adresse: Felsenkeller Egloffstein, 91349 Egloffstein, Tel: +49-9197-202-1544. E-mail:
Tourist-Information Egloffstein, Felsenkellerstr. 20, 91349 Egloffstein, Tel: +49-9197-202, Fax: +49-9197-625491. E-mail:
Michael Wirth, Egloffstein, Tel: +49-9197-1544. E-mail:
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Geschichte

1728 Beginn des Abbaus von Sandstein und Sand durch das Rittergut Egloffstein.
19. Jahrhundert 24 parzellierte Kellerabteilungen werden geschaffen und an die Egloffsteiner Hausbesitzer vergeben.

Bemerkungen

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Eine Säule die die Decke stützt.
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Eine Trennmauer zwischen zwei Kellern.
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Eine Kellertür.
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Dieser Keller wird wohl noch benutzt.

Mitten in der Ortschaft Egloffstein, gibt es ein Gestein, das relativ gut zu bearbeiten ist, ein gelb- bis rotbrauner Sandstein der deutlich weicher ist als der Kalkstein und Dolomit darüber und darunter. Zudem liegt über dem Sandstein an der Grenze zum Kalkstein noch eine wasserundurchlässige Tonschicht, was den Vorteil hat, dass die Keller kein Tropfwasser haben. So scheint es naheliegend, dass die Anwohner ihre Keller in diese Schicht hineinbauten, das war viel billiger. Tatsächlich ist die Nutzung als Keller jedoch eine Nachnutzung, entstanden sind die Keller als Bergwerke für Sand und Sandstein. Die damalige Herrschaft, das Rittergut Egloffstein, begann 1728 den Sandstein abzubauen. Die härteren Sandsteine wurden als Baustein verwendet, die weicheren zu Sand zerstoßen, der für hauswirtschaftliche Tätigkeiten benutzt wurde und ebenfals für das Baugewerbe. Er wurde zum Beispiel auf den Boden gestreut und dann weggekehrt, der Sand band den Schmutz und hatte zudem eine schleifende Wirkung bei der Entfernung von hartnäckigen Verunreinigungen. Diesen Sand nannte man deshalb auch Stubensand. Die Umwandlung in Keller begann im frühen 19. Jahrhundert, es wurden 24 Kellerabteilungen geschaffen und an die Egloffsteiner Hausbesitzer vergeben.

Jeder Keller gehört zu einem bestimmten Haus in Egloffstein. Allerdings musste man ein paar Schritte laufen, um Dinge aus dem Keller zu holen, vermutlich wurden also Dinge einmal im Jahr eingelagert, und dann in regelmäßigen Abständen eine kleinere Menge in den kleinen Keller im Haus umgelagert. Auch Bauern und Handwerker hatten hier Keller. Wirte und Brauer lagerten hier ihr Bier, Metzger Fleisch, Rauchwaren, und andere Lebensmittel, Bauern lagerten ihre Ernte, vor allem Kartoffeln und Rüben. Und natürlich gab es auch die fränkischen "Keller", also Einwohner die sich am Kellereingang trafen und das Bier direkt aus dem Keller tranken. Solche Keller genannten Biergärten gibt es bis heute in der Gegend, allerdings nicht mehr vor diesen Kellern.

Gemeinschaftskeller sind natürlich anders strukturiert als private Keller. Es gab drei Eingänge und dahinter jeweils mindestens einen zentralen Stollen, tatsächlich sind es insgesamt 14 Kellergänge. Der Eingang war unverschlossen, wie er das auch heute noch ist, die einzelnen Kellerabteile waren dagegen verschlossen. Die Stollen gehen von der Straße horizontal in den Berg, das gibt ihnen einen großen Vorteil gegenüber den Kellern unter einem Haus. Sie sind ebenerdig und man kann leicht mit einem Karren hineinfahren, muss die Sachen also keine Treppe hinunter und wieder hinauf tragen. Gerade bei schweren Dingen wie Bierfässern ein großer Vorteil. Zudem sind die Keller etwas kälter als normale Keller, mit 8 °C liegen sie nur wenige Grad über einem Kühlschrank.

Die Felsenkeller Egloffstein werden heutzutage nur noch sehr begrenzt als Keller genutzt. Stattdessen sind sie zu einem außergewöhnlichen touristischen Ziel geworden. Die Keller sind offen und können auf eigene Faust besichtigt werden. Allerdings sind sie Fledermausquartier und dürfen deshalb im Winter wegen Fledermausschutz nicht betreten werden. Zumindest zwei Eingänge, die sich unterhalb der Felsenkellerstraße neben dem Parkplatz der Raiffeisenbank befinden. Einige Abteile sind leer und zugänglich, andere mit Gittertür zwar nicht zugänglich, aber einsehbar. Manche, die noch in Benutzung sind, werden offensichtlich gut in Schuss gehalten und haben neue Türen.

Es ist auch möglich eine Führung in die Keller bei der Tourist-Information Egloffstein zu buchen. In diesem Fall wird der dritte Keller besucht, der Eingang befindet sich in einer Scheune zwischen der Bäckerei Mühlbeck und dem ehemaligen Witwensitz liegt.


Egloffsteiner Felsenkeller Gallery