Deutsches Bergbau-Museum


Touristische Informationen:

Ort: Am Bergbaumuseum 28, 44791 Bochum.
Europaplatz (früher Wielandstraße), Bochum. U-Bahn-Station Deutsches Bergbau-Museum, Linie U 35, von Bochum Hauptbahnhof in Richtung Herne.
(51.488836, 7.216634)
Öffnungszeiten: Ganzjährig Di-So, Fei 9:30-17:30.
Geschlossen 01-JAN, 01-MAY, 24-DEC, 26-DEC, 31-DEC.
[2022]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 10, Kinder (6–17) EUR 5, Kinder (0-5) frei, Studenten EUR 5, Auszubildende EUR 5, Arbeitslose EUR 5, Behinderte EUR 5, Familie (2+4) EUR 22.
[2022]
Typ: SubterraneaBergbaumuseen SubterraneaBergwerksreplik
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension: Ar=12.000 m².
Führungen: nein. Audioguides per App.
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: ja
Literatur:  
Adresse: Deutsches Bergbau-Museum, Am Bergbaumuseum 28, 44791 Bochum, Tel: +49-234-5877-0, Fax: +49-234-5877-11.
Besucherservice, Tel: +49-234-5877-126. E-mail:
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Geschichte

01-APR-1930 Deutsches Bergbau-Museum Bochum und Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen gegründet.
1935 repräsentativer Museumsneubau nach Entwürfen des renommierten Industriearchitekten Fritz Schupp beschlossen.
1937 Schacht für das Anschauungsbergwerk abgeteuft.
1940 Anschauungsbergwerk mit 600 m Länge eröffnet.
1943 Museum kriegsbedingt geschlossen.
1946 erste kleine Ausstellung eröffnet.
1947 Förderverein Vereinigung der Freunde von Kunst und Kultur im Bergbau e.V. gegründet.
1948 Anschauungsbergwerk wieder zugänglich.
1953 zusätzliches Gebäude mit 1,000 m² eröffnet.
1962 Hans Günter Conrad wird Museumsdirektor.
1969 Bergbau-Archiv Bochum gegründet.
1973 Doppelbock-Fördergerüst der stillgelegten Schachtanlage „Germania“ am Museum wieder aufgebaut.
01-MAR-1976 umbenannt in Deutsches Bergbau-Museum Bochum.
1977 von der Bund-Länder-Kommission (BLK) als Forschungsmuseum anerkannt und in die Forschungsförderung durch Bund und Länder aufgenommen.
1986 Erweiterungsbau Süd mit 3,000 m² Ausstellungsfläche eröffnet.
1987 Anschauungsbergwerk um Replik eines Eisenerzbergwerk erweitert.
2003 moderner Schildstreb im Anschauungsbergwerk eröffnet.
2019 Dauerausstellung vollständig restrukturiert.

Bemerkungen

Das Deutsche Bergbau-Museum bezeichnet sich selbst, sicherlich zurecht, als das bedeutendste Bergbau-Museum der Welt. In drei Etagen und 20 Abteilungen wird den Besuchern ein umfassender Eindruck von der Entwicklung des Bergbaus von den ersten Anfängen gegeben. Ein Museum in dem man ohne weiteres einen ganzen Tag zubringen kann. Das ist auch ein Ergebnis des langen bestehens dieses Museums. Bereits 1868 gründete in Bochum die Westfälische Berggewerkschaftskasse (WBK) eine Lehr- und Schausammlung Bergbaulicher Utensilien. Das war kein öffentliches Museum, sondern Anschauungsmaterial für junge Bergleute. Auch ein öffentliches Museum wurde diskutiert, es mangelte jedoch an der Finanzierung. Doch 1927 beauftragten die Stadt Bochum und die WBK den Bergingenieur Heinrich Winkelmann mit der Schaffung des Museums. Er gestaltete die ehemalige Bochumer Großviehschlachthalle um, also nicht wie vielfach angenommen wird eine stillgelegte Zeche. Das Museum wurde am 01-APR-1930 eröffnet und Heinrich Winkelmann wurde der erste Museumsdirektor. 1935 wurde ein repräsentativer Museumsneubau nach Entwürfen des renommierten Industriearchitekten Fritz Schupp beschlossen. 1937 wurde ein Schacht abgeteuft für das sogenannte Anschauungsbergwerk, eine Bergwerksreplik. Weder dieses Bergwerk noch der Museumsneubau waren fertig als das Museum 1943 kriegsbedingt geschlossen wurde. Der Bau wurde durch Luftangriffe der Alliierten stark beschädigt, die verbliebenen Museumsmitarbeiter bauten das Anschauungsbergwerk zum Luftschutzbunker um. Es wurde der meist beanspruchte Schutzraum Bochums, 1945 fanden hier täglich zwischen 580 und 760 Menschen Schutz vor den Luftangriffen. Ein Teil der Stollen diente wohl auch zur sicheren Aufbewahrung der Sammlungen.

Nach dem Krieg wurde das Museum Schritt für Schritt wieder eröffnet, erweitert und neue Gebäude erstellt. Auch ein Förderverein wurde gegründet. Doch die einschneidende Änderung der Ausrichtung des Museums geschah unter Hans Günter Conrad, der 1962 Museumsdirektor wurde. Vorher war es ein historisch ausgerichtetes Museum, das die Geschichte des bergbaus bewahrte. Nun wurde es jedoch zum Forschungsmuseum, einem außeruniversitären Forschungsinstitut, und es wurde das Bergbau-Archiv Bochum gegründet. Dieses Archiv hat inzwischen 6,5 Regalkilometer, und heißt inzwischen Montanhistorisches Dokumentationszentrum.

Das spektakuläre Wahrzeichen des Museums ist das Doppelbock-Fördergerüst der stillgelegten Schachtanlage „Germania“. Es wurde hier 1973 wieder aufgebaut. Ein Fahrstuhl der Anschauungsbergwerk, Aussichtsplattform und Museum miteinander verbindet wurde eingebaut. Das sogenannte Anschauungsbergwerk ist ein künstliches Bergwerk mit einem 2,5 km langen Streckennetz, bietet einen Einblick in Kohle- und Eisenbergwerke, den man in dieser Fülle in echten Bergwerken nie gewinnen könnte. Und obwohl man sich der Tatsache bewusst ist, dass dieses Bergwerk künstlich ist, hat man binnen kurzem den Eindruck, sich weit unter der Erde in einem realen Bergwerk zu befinden. Ursprünglich wurde es 1940 als Replik eines Kohlebergwerks eröffnet. Die Replik eines Eisenerzbergwerks wurde 1987 eröffnet. Und im Jahr 2003 wurde nach 10-jähriger Bauzeit ein moderner Schildstreb eröffnet. Weiterhin gibt es einen Seilfahrtsimulator, also einen Bergwerks-Aufzug.

Sowohl die Struktur des Museums als auch die Dauerausstellung wurden ab 2014 umfassend umstrukturiert und 2019 in der neuen Form eröffnet. Das Museum bietet nun vier Rundgänge durch die Dauerausstellung mit den Themen Steinkohle, Bergbau, Bodenschätze und Kunst. Daneben hat es ein Forschungslabor und das Montanhistorisches Dokumentationszentrum. Daneben gibt es einen Museumsshop und ein Restaurant mit dem Namen Kumpels.