Hermannshöhle


Touristische Informationen:

photography
Höhlenbär Denkmal und Eingang.
photography
Höhleneingang.
photography
Modell der Höhle.
Ort: in Rübeland, 14 km S Wernigerode. Von Wernigerode F244 bis Elbingerode, dann links ab, F27 bis Rübeland, im Ort an der Ortsdurchgangsstraße in Richtung Rappbode-Stausee.
Öffnungszeiten: Jan täglich 9-15:30.
Feb bis Jun täglich 9-16:30.
Jul bis Aug täglich 9-17:30.
Sep bis Okt täglich 9-16:30.
Nov bis Dez täglich 9-15:30.
Eine Höhle ist während der Wintermonate (Nov bis Apr) wegen Renovierung geschlossen.
Endzeit ist die Zeit der letzten Führung.
[2012]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 7, Kinder (4-16) EUR 4.50, Kinder (0-3) frei, Familie (2+3) EUR 20.
Gruppen (20+): Erwachsene EUR 6,50, Kinder (4-16) EUR 4.
Kombikarte 2 Höhlen oder 1 Höhle + Schaubergwerk Büchenberg:
Erwachsene EUR 12, Kinder (4-16) EUR 7.50, Kinder (0-3) frei, Familie (2+3) EUR 32.
Gruppen (20+): Erwachsene EUR 11, Kinder (4-16) EUR 6.50.
[2012]
Typ: SpeleologyKarsthöhle, z. T. Marmor, Ganghöhle, Unterer Devon
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension: L=2,733 m (3,000 m), A=378 m N.N.
Fü: L=1300 m, D=50 min, V=100.000/a [2005].
Fotografieren: verboten
Zugänglichkeit: viele Treppen, nicht zugänglich für Rollstühle
Literatur: Rübeland im Harz, Baumannshöhle, Hermannshöhle. Hrsg: Verwaltung der Tropfsteinhöhlen.
Manfred Oelsner: Stadtführer Wernigerode, VEB Tourist Verlag Berlin, Lepzig.
Adresse: Rübeländer Tropfsteinhöhlen, Tourismusbetrieb der Stadt Elbingerode (Harz), Blankenburgstraße 35, 38889 Rübeland, Tel: +49-39454-49132, Fax: +49-39454-53475. E-mail: contact
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt.
Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden.
Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste.

Geschichte

28-JUL-1866 Entdeckung bei Straßenarbeiten.
1887 große Entdeckungen, intensive Forschung.
01-MAY-1890 elektrisches Licht.
1949 Erweiterung des Führungsweges.
1970 weitere Entdeckungen.

Bemerkungen

photography
Seitengang mit Tropfsteinen und elliptischem Gangprofil.
photography
Kalzitkristalle als Ausstellungsstück.
photography
Interessante Korossionsspuren.

Die Hermannshöhle ist die größere und geologisch auch interessantere der beiden Rübeländer Schauhöhlen. Sie besitzt drei Etagen, ganz unten eine aktive Flußhöhle mit Höhlenbach, die größtenteils nur mit Tauchausrüstung befahren werden kann. Erst in den letzten Jahren wurde die Erforschung durch Höhlentaucher vorangetrieben.

Der Besucher betritt die Höhle im mittleren Stockwerk und steigt während der Führung hinauf in das oberste Stockwerk, wo er die Höhle wieder verläßt. Im mittleren Stockwerk befindet sich eine der Attraktionen der Höhle, die Kristallkammer. Im stehenden Wasser haben sich hier filigrane und schneeweiße Kristalle aus Kalzit gebildet. Derartige Kristalle sind in Deutschland recht selten, und so gibt es nur wenige Schauhöhlen, die etwas Derartiges bieten können.

In der obersten Etage wurde eine Vielzahl von Knochenfunden gemacht, meist von Höhlenbären (Ursus spelaeus). Einige Bärenschädel und andere Knochen sind während der Führung zu besichtigen. Doch das highlight hier ist eine aufrecht stehende Replik eines Höhlenbären die seine außergewöhnliche Größe von fast 3,50 m veranschaulicht. Dieses Skelett wurde erst vor einigen Jahren angeschafft.

Ein künstlich angelegter Höhlensee beim höchsten Punkt der Höhle ist die zweite große Attraktion. Er enthält lebende BiologyGrottenolme aus Slovenien. 5 Exemplare wurden 1932 eingesetzt, noch einmal 13 Exemplare 1956, und stammen aus Istrien. Die Hermannshöhle ist der einzige Ort in Deutschland, an dem man lebende Grottenolme sehen kann. Da sie bereits sehr viele Jahre in der Höhle leben wurde immer erwartet, dass sie sich irgendwann fortplanzen. Die Enttäuschung war groß, als sie das nicht taten. Jemand stellte die Behauptung auf, dass es sich nur um männliche Tiere handelte, deshalb könnten sie sich nicht fortpflanzen. Tatsächlich hatte sich das sozialistische Yugoslavien angewöhnt nur männliche Tiere herauszugeben, gerade um eine fortpflanzung zu verhindern. Da half auch der Status als "sozialistische Bruderland" nichts. Später war der Import weiterer Tiere aus Naturschutzgründen nicht mehr möglich. Andere spekulierten, dass die Temperatur in der Höhle mit 8 °C zu niedrig wäre. Tatsächlich ist die Fortpflanzung temperaturabhängig, oberhalb 18 °C ist keine Entwicklung von Eiern und Larven möglich. Da Olme normalerweise Karstgewässer unter 10 °C nicht besiedeln könnte es auch hier eine Grenze geben. Tatsächlich stellten sich dann beide Spekulationen als unwahr heraus, nachdem das betonierte Becken im Jahr 2015 komplett überarbeitet wurde, insbesondere in einen viel natürlicheren Zustand gebracht wurden, tauchten bald danach Gelge auf. Inzwischen ist das bereits drei Mal passiert, 2016, 2017 und 2020. Es war also einfach zu ungemütlich für Sex. Allerdings starben alle diese Eier nach einiger Zeit ab, und da das bereits dreimal passiert ist kann man wohl mit einer erheblichen Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass es tatsächlich zu kalt ist. Obwohl sie ein recht hohes Alter von 70 bis 100 oder vielleicht sogar 150 Jahren erreichen ist also die Zeit begrenzt, in der man Grottenolme in Deutschland noch sehen kann.

photography photography photography photography
Stalagmit, Höhlenbär (Ursus spelaeus), Höhlenausgang