Wolfsschlucht Porta Westfalica

Wolfshöhle


Touristische Informationen:

Ort: Kaiser-Wilhelm-Denkmal, Kaiserstraße 15, 32457 Porta Westfalica.
(52.244541, 8.896018)
Öffnungszeiten: no restrictions.
[2022]
Eintrittspreise: free.
[2022]
Typ: SubterraneaUnterirdische Steinbrüche
Licht: Taschenlampe mitbringen
Dimension:
Führungen: nein
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur:
Adresse: Wolfsschlucht Porta Westfalica.
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Geschichte

2020 Weg durch die Wolfsschlucht vom Regionalforstamt gesperrt.

Geologie

Bemerkungen

Am Nordende des Weserberglandes, wo die Weser die Mittelgebirge verlässt und in die norddeutsche Tiefebene fließt, befindet sich die Porta Westfalica, die westfälische Pforte. Dabei handelt es sich um einen Höhenrücken, der sich auffällig geradlinig durch die Ebene zieht, das Wiehengebirge und Wesergebirge, das an einer Stelle vom Fluss durchbrochen wird, der Porta, ein Durchgang den seit Jahrhunderten die Straße und die darauf Reisenden, und später auch die Eisenbahn benutzen. Bereits die Germanen und die Römer benutzen diesen natürlichen Reiseweg. Doch der salztektonisch emporgehobene Bergrücken hat diverse nützliche Aspekte, so sind hier wirtschaftlich interessante Gesteine und Bodenschätze zu finden, sodass Steinbrüche und Bergwerke hier angelegt wurden. Es wurden Burgen erbaut und Quellen gefasst. Und auch kulturell bedeutsam ist der Ort, hier wurde Ende des 19. Jahrhunderts ein bombastisches Kaiser-Wilhelm-Denkmal errichtet, das schon allein wegen seiner Aussicht besuchenswert ist. Im nahegelegenen Bergrücken war ein gut als Baustein geeigneter Sandstein zu finden, der in einem langgestreckten Steinbruch abgebaut wurde, immer der Schicht folgend. Das Ergebnis dieser Abbautätigkeit ist die Wolfsschlucht Porta Westfalica, ein schluchtartiger, gerader, aufgelassener Steinbruch. Es handelt sich also nicht um eine natürliche Schlucht, sondern um ein Industriedenkmal. Der Name Wolfsschlucht war bereits in der Kaiserzeit beliebt, noch häufiger wurde er im Nationalsozialismus vergeben, heutzutage ist er aus der Mode gekommen. Dennoch gibt es zuhauf Wolfsschluchten, und es besteht die Gefahr der Verwechslung, sodass wir den Namen Wolfsschlucht Porta Westfalica verwenden.

Die Wolfsschlucht ist heute ein malerischer Ort, sich selbst überlassen ist er überwuchert von Vegetation und wildromantisch. Bereits seit einem Jahrhundert wird er von einem Wanderweg durchzogen. Der Wolfsschluchtweg beginnt am Kaiser-Wilhelm-Denkmal und führt durch den schroffen Südhang des Wittekindsbergs zur Wittekindsburg. Der Name Wittekind geht auf Widukind und die Legende seiner Christianisierung zurück. Der Hang außerhalb des aufgelassenen Steinbruchs war schwer zu bewirtschaften, und so stehen hier viele sehr alte Bäume, Buchen die bis zu 180 Jahre alt sind. Das Regionalforstamt bewirtschaftet den Wald nicht, die Bäume werden, wie das inzwischen vielfach gemacht wird, sich selbst überlassen, in der Hoffnung, dass sich irgendwann ein möglichst natürlicher Urwald einstellt. Doch das hat auch Nachteile: immer wieder stirbt einer der uralten und altersschwachen Bäume, stürzt um und wird so belassen. Die "deutsche" Art mit so etwas umzugehen wäre die Bäume zu entfernen und absterbende Bäume rechtzeitig zu fällen bevor sie umfallen. Hier findet das nicht statt, und so ist Regionalforstamt mit der Situation etwas überfordert, und hat vor wenigen Jahren den Weg aus Sicherheitsgründen gesperrt. Schließlich wären sie haftbar, wenn ein Wanderer durch einen umstürzenden Baum verletzt würde, dafür gibt es Regeln. Ganz offensichtlich eine Situation, die einen Bürokraten überfordert und von einem Politiker geklärt werden sollte.

Neben der Schlucht mit ihren Felswänden gibt es auch noch die Wolfshöhle. Wie die Schlucht keine Schlucht ist, so ist auch diese Höhle keine Höhle. Der Hohlraum entstand beim Abbau des Sandsteins, die Steinbrucharbeiter folgten den besten Qualitäten des Steins und so wurde eine unterirdische Kammer abgebaut, die zwei rechteckige Zugänge besitzt. Oberhalb der Eingänge befindet sich eine Schicht lockerer Erde auf dem Sandstein. halb vers die vom Hang oberhalb herunter gefallen ist