Besucherbergwerk Wismutstolln

Bergbauflächendenkmal Erzberg - Besucherbergwerk Wismutstolln Biensdorf - Altbergbau Hülfe des Herrn Fundgrube


Touristische Informationen:

Ort: Biensdorfer Str. 10, 09244 Lichtenau.
A4 Ausfahrt 71 Chemnitz-Ost, am Sonnenlandpark Lichtenau rechts ab, durch Merzdorf nach Biensdorf.
(50.932780, 13.013500)
Öffnungszeiten: Besucherbergwerk Wismutstolln: Ganzjährig Sa 9-15, letzte Führung 14.
Altbergbau Hülfe des Herrn Fundgrube: nur auf Voranmeldung.
[2022]
Eintrittspreise:
Typ: MineKupfer MineBlei MineSilber MineUran
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension:
Führungen: Besucherbergwerk Wismutstolln: L=200 m.
Altbergbau Hülfe des Herrn Fundgrube: MinAge=16.
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur:
Adresse: Besucherbergwerk Wismutstolln, Biensdorfer Str. 10, 09244 Lichtenau, Tel: +49-37206-71502.
Hülfe des Herrn Alte Silberfundgrube e.V., Albert-Schweitzer-Straße 16, 09669 Frankenberg/Sa. E-mail:
Lutz Mitka, Tel: +49-171-894-3913.
Christiane Schröder, Tel: +49-37206-715-02.
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt.
Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden.
Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste.

Geschichte

1756 der sogenannte "Husarensteiger", Johann Hussar, wältigt mit einem Knecht einen Tageschacht einige Lachter tief auf.
1781 Abbau in Biensdorf durch die Eigenlöhnergesellschaft „Hülfe des Herrn Fundgrube“.
1789 Ende des Abbau in Biensdorf.
1790 Abbau in Krumbach.
1830 Ende des Abbau in Krumbach.
1949-1951 Uranprospektion der SAG Wismut.
1986 Bergbauverein gegründet.
1993 Wismutstolln als Schaubergwerk eröffnet.
1996 Huthaus rekonstruiert.
2022 Wismutstolln wegen Renovierung geschlossen.

Geologie

Das hier anstehende Gestein gehört zum Schiefermantel des Sächsischen Granulitgebirges. Es besteht vorwiegend aus stark zersetzten phyllitischen Schiefern. Gänge enthalten vorwiegend Schwerspat, Kalkspat, Hornstein und Quarz, selten auch Fluorit, aber auch Erze wie Kupferkies, Buntkupferkies, Malachit, Linarit, Azurit und sehr selten Bleiglanz. Das bedeutet dass primär Kupfer, Blei, und Silber abgebaut wurde. Die Gänge sind etwa 10 cm mächtig und waren nur bei manuellem Abbau im Mittelalter profitabel.

Bemerkungen

Das Besucherbergwerk Wismutstolln bei Biensdorf hat mehrere Namen, oder besser gesagt es befinden sich mehrere interessante Objekte auf engstem Raum. Diese sind im Bergbauflächendenkmal Erzberg zusammengefasst, einer Art frei zugänglichem Freilichtmuseum, mit diversen bergbaulichen Anlagen. Die beiden Schaubergwerke sind dagegen nur mit einer Führung zugänglich. Die Anlage wurde vom Bergbauverein Hülfe des Herrn Alte Silberfundgrube e.V. für Besucher erschlossen und auch betreut. Sie befindet sich in einem Waldstück, einem flachen Hügel in der Nähe von Biensdorf, einem Ortsteil von Lichtenau.

Im Wald sind die Pingen und Halden eines hochmittelalterlichen Bergbaugebiets erhaltenes. Während des Abbaus wurden hunderte von Pingen mit kurzen Stollen angelegt, um den verstreuten Erzadern zu folgen. Die meisten Pingen wurden verfüllt oder als Müllgruben verwendet, einige wurden jedoch wieder aufgewältigt. Die Grube Hülfe des Herrn Fundgrube wurde im 18. Jahrhundert zum Abbau der Erzgänge angelegt. Das Huthaus der Grube wurde vom Verein wiedererrichtet. Deutlich jünger ist der Wismutstolln, der in den 1950er Jahren zur Erkundung auf Uranerze aufgefahren wurde. Die Uranprospektion der SAG Wismut war jedoch erfolglos, so daß hier kein Uran abgebaut wurde. Der Stollen wurde nach der SAG Wismut benannt, und natürlich gab es dort gar kein Wismut. Der Name des Unternehmens war ein Codename aus dem Kalten Krieg, um zu verschleiern, dass sie Uran für die Russen abbaut.

Der Wismutstolln ist relativ jung und war deshalb relativ einfach aufzuwältigen. Deshalb wurde dieser Stollen zuerst als Schaubergwerk eröffnet. Er ist ebenerdig und ohne Schutzkleidung für jedermann befahrbar. Der Hülfe des Herrn Stolln wurde durch den Wismutstolln überfahren und wurde durch den Ausbau zugänglich. Da es sich um Altbergbau handelt ist der Ausbau jedoch deutlich aufwändiger. Seit 1998 wird er durch den Bergbauverein gezielt aufgewältigt und ist teilweise für Besucher befahrbar. Allerdings ist der Ausbau nicht wie bei einem Schaubergwerk, der Stollen wurde lediglich gesichert. Besucher brauchen angemessene Kleidung und Gummistiefel, Helm und Kopflampe, und müssen in der Lage sein mit niedrigen und engen Stollen zurecht zu kommen.