Grube Silberhardt


Touristische Informationen:

Ort: Eisenbergstrasse 29, 51570 Windeck-Öttershagen.
A3 bis Autobahnkreuz Bonn/Siegburg, A560 Richtung Hennef bis zur Ausfahrt Hennef Ost/Eitorf, weiter auf der Siegtalstraße L333 bis Rosbach, K1 bis zum Öttershagener Sportplatz. Öffentlich: RVK-Linie 334 von Bahnhof Rosbach oder Schladern, Haltestelle Silberhardt.
(50.823105, 7.642445)
Öffnungszeiten: 02-JAN bis MÄR Di-Mi 11:30, Sa, So, Fei 14.
APR bis OKT Mo-Fr 11:30, Sa 13-17, So, Fei 11-17.
NOV bis 16-DEC Di-Mi 11:30, Sa, So, Fei 14.
[2022]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 7, Kinder (4-12) EUR 3, Kinder (0-3) frei, Familien (2+2) EUR 18.
Gruppen (15+): Erwachsene EUR 6, Kinder (4-12) EUR 2.50.
[2022]
Typ: MineSilber MineBlei MineEisen MineZink MineKupfer
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension: T=8 °C.
Führungen: L=150 m, D=60 min.
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur:
Adresse: Grube Silberhardt, Eisenbergstrasse 29, 51570 Windeck-Öttershagen, Tel: +49-2292-928887. E-mail:
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Geschichte

13. Jahrhundert Beginn des Abbaus.
1618-1648 im Dreißigjährigen Krieg stillgelegt.
1752 wiedereröffnet.
1808 Johann Caspar Rumpe, Bürgermeister von Altena, kauft das Bergwerk.
1810 er verkauft es an den Gewerken Metzger weiter, aber nach einem teilweisem Einsturz kaufte er es wieder zurück.
1819 große Mengen silberhaltigen Bleiglanzes gefördert, Bröler Eisenhütte für die Erschmelzung von Blei- und Silbererz umgebaut.
1824 Bröler Eisenhütte erweitert.
1824 Wasserkunst eingebracht.
1825 Pochwerk in Rosbach (Sieg) errichtet.
1833 Arbeiteraufstand.
1834 Förderung eingestellt.
1873 AG Ertsdelveriy Amsterdam gegründet.
1881 Grube wieder geschlossen.
1920 von der Fa. Thyssen u.a. der Obere Neue Stollen wieder aufgefahren und erweitert.
1924 von Fa. Käsgen übernommen.
1926 stillgelegt.
1930 von den Vereinigten Stahlwerke wieder eröffnet.
1936 endgültig geschlossen.
15-NOV-1997 Öffnung des verfüllten Oberen Neuen Stollens.
15-NOV-1999 Eröffnung als Schaubergwerk.
2001 1,7 km langer und 14 Stationen umfassender Bergbauwanderweg eingeweiht.
2002 Förderverein zur Erhaltung der Bergbau- und Hüttentradition e.V. gegründet.
13-SEP-2003 Eröffnung als Schaubergwerk.

Geologie


Bemerkungen

Das Besucherbergwerk Grube Silberhardt wird vom Förderverein zur Erhaltung der Bergbau- und Hüttentradition e.V. betrieben. Es wurde ab 1997 von ehrenamtlichen aufgewältigt und bot ab 1999 erstmalig Führungen an. Ab 2000 war die erste Grubenlok wieder fahrbereit. Die Beteiligten gründeten den Förderverein 2002 und eröffneten das Schaubergwerk im Folgejahr. Zeitgleich wurde ein 1,7 km langer Bergbauwanderweg 14 Stationen angelegt, der zu verschiedenen Stollenmundlöchern, einem Rennofen und einem Holzkohlemeiler führt. 2017 wurde das Schaubergwerk um eine montanhistorische Ausstellung erweitert. Der Verein ist immer noch aktiv dabei das Besucherbergwerk zu erweitern. Im Moment erweitern sie die Mineralienausstellung und die montanhistorische Ausstellung, und restaurieren eine Seilscheibe die sie von der Ruhrkohle AG (RAG) bekommen haben.

Der Abbau von silberhaltigem Erz begann an dieser Stelle bereits im 13. Jahrhundert. Aus dieser Zeit sind jedoch wenige Details überliefert, vermutlich wurde jedoch ausschließlich Silber abgebaut. Bekannt ist lediglich, dass der Abbau während des Dreißigjährigen Kriegs, also zwischen 1618 und 1648, eingestellt wurde. Der Bergbau wurde wieder aufgenommen im Jahr 1752, scheint aber nach einiger Zeit wieder eingestellt worden zu sein.

Die Hauptphase des Abbaus begann 1808, als Johann Caspar Rumpe, der Bürgermeister von Altena, das Bergwerk erwarb. Er verkaufte es bereits 1810 an den Gewerken Metzger weiter, aber nach einem teilweisen Einsturz kaufte er es wieder zurück. 1819 wurden große Mengen silberhaltigen Bleiglanzes gefördert, und die Bröler Eisenhütte für die Erschmelzung von Blei- und Silbererz umgebaut. 1824 wurde die Bröler Eisenhütte erweitert, der Abbau scheint in Schwung gekommen zu sein, vermutlich durch verbesserte Verhüttung und die zusätzliche Nutzung des Bleigehalts. Das Bergwerk erhielt 1824 auch eine Wasserkunst, der verstärkte Abbau machte eine Entwässerung notwendig. 1825 wurde noch ein Pochwerk in Rosbach (Sieg) errichtet. Doch 1833 kam es zu einem Arbeiteraufstand, und 1834 wurde die Förderung eingestellt. Vermutlich waren nicht nur Personalprobleme der Grund, aus dieser Zeit stammen auch erste Untersuchungen der Sieg auf Verunreinigungen. Es ist anzunehmen, dass bereits damals entweder Umweltschutzmaßnahmen oder Entschädigungszahlungen anstanden.

Im Folgenden wurde das Bergwerk mehrfach wieder geöffnet und bald darauf wieder geschlossen, es kam in schneller Folge zu Eigentümerwechseln. 1859 bis 1861 wurde sie von Kleingewerken betrieben, 1863 von einer in Amsterdam gegründeten AG Silberhardt en Jucht. In 1873 wurde eine AG Ertsdelveriy Amsterdam gegründet, Aktien mit einem Nennwert von 150.000 Gulden ausgegeben, 1881 wurde die Grube wieder geschlossen. 1884 gründete ein Herr Dahm die 100 Kuxe Gewerkschaft Silberhardt, 1892 erfolgte auch die Konsolidierung und 1900 wurde das Bergwerk eröffnet. Seltsam war nur, dass sie nichts produzierte. 1920 übernahmen die Hüttenbetriebe Thyssen die Grube, 1924 übernahm ein Herr Käsgen die Aufbereitungsanlage und die Grube, 1926 wurde der Besitz an die Vereinigten Stahlwerke zwangsversteigert. Diese produzierten tatsächlich von 1930 bis 1936. 1953 erwarb die Erzbergbau Siegerland die Grube, 1965 die Barbara Rohstoffbetriebe. Insgesamt scheint die Grube wenig profitabel gewesen zu sein, und in erster Linie als Geldgrab für Investoren gedient zu haben. Bei der recht beeindruckenden Liste an Eigentümern und Konkursen kann man wohl auch Betrügereien vermuten. Nach 1936 scheint kein Abbau mehr stattgefunden zu haben, die späteren Besitzer haben sich lediglich die Option gesichert.