Schwerspatmuseum Dreislar

Grube Dreislar


Touristische Informationen:

Ort: Dreislar
Öffnungszeiten: Ganzjährig Do, Sa, So 15-18.
[2011]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 4, Kinder (3-14) EUR 2, Familie (2+n) EUR 10.
Gruppen (+): Erwachsene EUR , Kinder (3-18) EUR .
[2011]
Typ: MineBaryt
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension:  
Führungen:  
Fotografieren:  
Zugänglichkeit:  
Literatur:  
Adresse: Schwerspatmuseum, Am Scheidt 2, 59964 Medebach - Dreislar, Tel: +49-2982-929859-24.
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Geschichte

08-AUG-2008 Museum eröffnet.

Geologie

Die Dreislarer Störung ist eine Reihe von Gängen mit hydrothermaler Mineralisierung. Das Wasser war zwischen 250° und 350 °C heiß und hatte einen hohen Anteil an gelösten Salzionen. Das Wasser enthielt zunächst viel SiO2, sodass sich große Mengen an Quarz bildeten. Der Quarz füllte die Klüfte und klebte die Gesteinsfragmente der umliegenden Sedimentgesteine zusammen. Weitere Bewegungen konnten nun offene Klüfte bilden, ohne dass Trümmer des umgebenden Gesteins den Spalt sofort ausfüllten. Die Temperatur wurde kühler, kaltes sulfat- und karbonathaltiges Oberflächenwasser vermischte sich mit dem Thermalwasser und es entstand eine Temperatur von etwa 70° bis 140 °C. Bei dieser Temperatur bildeten sich Baryt (BaSO4) und andere Mineralien.

Bemerkungen

Das Schwerspatmuseum befindet sich in der ehemaligen Schule des kleinen Ortes Dreislar. Es ist dem inzwischen eingestellten Barytbergbau der Grube Dreislar gewidmet. Baryt oder Schwerspat wird als Zuschlagstoff für industrielle Prozesse und die chemische Industrie benötigt.

Das museum zeigt die tyischen Werkzeuge und Maschinen der Schwerspatmine und besitzt auch einen rekostruierten Bergwerkstunnel mit hölzernem Ausbau. Es erläutert die verschiedenen im Bergbau benutzten Techniken. Das Museum besitzt neben Erklärungstexten auf Tafeln auch Bildschirme mit interaktiver Software und kleinen erklärenden Filmen. Einige ausgewählte Aspekte des Bergbaus werden in Form von lebensgroßen Nachbauten erläutert, so zum Beispiel die Werkstatt eines Schmiedes.

Die Grube Dreislar ist unter Mineraliensammlern weltberühmt. Das Museum besitzt natürlich auch eine Mineraliensammlung mit großen Stufen aus der Grube Dreislar.

Der Bergbau begann hier schon vor langer Zeit, doch wurde ursprünglich nur nach Metallerzen gesucht. Es gab damals noch keine industriellen Prozesse die Baryt benötigten, deshalb war das Gestein wertlos. Da es hier jedoch keine Erze gab schlugen ale Bergbauversuche fehl. Die ersten Technologien die Schwerspat verwendeten wurden am Anfang des 20ten Jahrhunderts. Im Jahr 1909 Dr. Rudolf Alberti, der Besitzer der Firma Deutsche Baryt-Industrie, suchte nach neuen Quellen und erwarb deshalb die Bergbaurechte von Dreislar. Er baute eine Schmalspurbahn zum Abtransport des Baryt und installierte elektrisches Licht in der Grube. Er mußte diese sie als Folge der Weltwirtschaftskrise im Jahr 1925 wieder verkaufen. Der neue Besitzer war die IG Farben, die den Abbau jedoch unverzüglich einstellten und die Grube schossen.

Doh die Hochzeit des Barytabbaus begann im Jahr 1957, nachdem der Barytpreis zuvor stark angestiegen war. Der angestiegene Bedarf machte das Wiedereröffnen der Grube lohnend und so wurde sie vom neuen Besitzer, der Sachtleben Chemie GmbH aus Duisburg zur modernsten Schwerspatgurbe Europas ausgebaut. Sie produzierte fast 50 Jahre lang Schwerspat bis die Gänge bis zu einer Tiefe von 500 m abgebaut waren und die Grube erschöpft war. In den letzten Jahren wurde der Abbau wieder verfüllt und die Grube schließlich 2008 endgültig geschlossen.