Steinrinne in Bilzingsleben


Touristische Informationen:

Ort: Zur Steinrinne 1, 99638 Kindelbrück OT Bilzingsleben.
16 km südlich von Bad Frankenhausen an der F86 liegt Kindelbrück, die Steinrinne liegt bei Bilzingsleben, 3 km nördlich von Kindelbrück.
(51.272112, 11.059381)
Öffnungszeiten: APR bis OKT Mi-So 10-17.
[2023]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 7, Kinder (6-18) EUR 3,50, Kinder (0-5) frei, Studenten EUR 3,50, Familie (2+2) EUR 15.
Gruppen (10+): Erwachsene EUR 6.
Gruppen (15+): Erwachsene EUR 5.
[2023]
Typ: KarstWachsender Fels
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension: H=40 m, L=300 m, B=100 m.
Führungen: D=45-60 min.
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur: Dietrich Mania (2004): Die Urmenschen von Thüringen, Spektrum der Wissenschaft, Oktober 2004. Bookonline
Jürgen Vollbrecht (2000): Die Geweihfunde aus Bilzingsleben, Ausgrabungen 1969 - 1993, Internet Archaeology, Department of Archaeology, University of York. online
Adresse: Ausgrabungsstätte "Steinrinne" Bilzingsleben, Zur Steinrinne 1, 99638 Kindelbrück OT Bilzingsleben, Tel: +49-36375-50249. E-mail:
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Geschichte

1508 Stadtmauer von Kindelbrück aus Kalktuff von Bilzingsleben erbaut.
1710 erste schriftliche Erwähnung von fossilen Kieferknochen und Zähnen.
1908 erste Feuersteingeräte erwähnt von Ewald Wüst.
1922 Beginn der Ausgrabungen durch Adolf Spengler.
1969 Dietrich Mania entdeckt zahlreiche Fossilien und Artefakte.
1971 Beginn der Ausgrabungen durch Prof. Dr. Dietrich Mania von der Universität Jena.
2003 Ende der Ausgrabungen durch Prof. Dr. Dietrich Mania.
02-MAY-2009 Schutzhalle für das Knochenpflaster eröffnet.
27-OCT-2009 Förderverein "Steinrinne" Bilzingsleben e.V. gegründet.

Bemerkungen

Nach dem Ortsausgang von Bilzingsleben in Richtung Frömmstedt befindet sich links der Straße ein Bergrücken mit dem Namen Steinrinne. Im Mittelpleistozän vor etwa 400.000 bis 350.000 Jahren befand sich hier eine Karstquelle, die für die Bildung des Travertins verantwortlich war. Die Wipper hat sich inzwischen daneben um 30 bis 40 m tiefer eingeschnitten, dadurch bildet der Travertin heute einen Bergrücken. Diesen Vorgang nennt man in der Geologie Reliefumkehr.

Weltbekannt wurde dieser Ort durch Funde von Urmenschen, Feuersteingeräten, Pflanzen und Tierresten. Im Jahr 1974 wurden Schädelreste eines späten Homo erectus gefunden. Die Anzahl der Funde ist aussergewöhnlich, so wurden 37 Reste von Menschen, 140.000 Feuersteinartefakte, sowie tausende andere Geräte aus Stein, Knochen, Geweih, Elfenbein und Holz geborgen. Die Ausgrabungen endeten 2003, danach wurde ein Teil der Ausgrabung durch ein Gebäude geschützt und kann heute als Museum besucht werden.