Mühlheimer Höhle

Mühlheimer Felsenhöhle


Touristische Informationen:

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Donautal, Mühlheimer Höhle, Deutschland.
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Eingang, Mühlheimer Höhle, Deutschland.
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Eingang von innen, Mühlheimer Höhle, Deutschland.
Ort: In Mühlheim an der Donau
A81 Stuttgart-Singen Ausfahrt Geisingen, B311 bis Tuttlingen, Entlang der Donau bis Mühlheim. Am Ortseingang links ab Richtung Kolbingen, am Ortsausgang gegenüber vom Sägewerk rechts am Friedhof parken. 20 min. Fußweg bergauf, Beschilderung Felsenhöhle.
(48.03872101121557, 8.904154098008746)
Öffnungszeiten: Christi Himmelfahrt 9-17.
APR bis OCT nach Vereinbarung.
[2021]
Eintrittspreise: An Christi Himmelfahrt: frei.
Sonderführung: frei, Spende für den Alpenverein wird gerne genommen.
[2021]
Typ: SpeleologyKarsthöhle Kimmeridge 2 bzw. Weißer Jura Delta.
Licht: elektrisch, nur an Christi Himmelfahrt.
Sonst Taschenlampe mitbringen.
Dimension: L=134 m, A=780 m NN, T=7 °C.
Führungen: nein
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur:  
Adresse: Schwäbischer Albverein e.V., Ortsgruppe Mühlheim, Peter Glatz, Lippachtalstraße 29, 78570 Mühlheim an der Donau, Tel: +49-173-6595713. E-mail:
Verkehrsamt Mühlheim, Schlossstraße 1, 78570 Mühlheim an der Donau, Tel: +49-7463-8903. E-mail:
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Geschichte

1813 ein Höhlenbesucher hinterläßt eine Inschrift in der Endhalle.
1912 vom Schwäbischen Albverein als Schauhöhle erschlossen.
1977 Wege erneuert.
1997 Leiter im letzten Raum erneuert.

Bemerkungen

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Hauptgang, Mühlheimer Höhle, Deutschland.
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Tropfsteine, Mühlheimer Höhle, Deutschland.
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Abstieg in die Endhalle, Mühlheimer Höhle, Deutschland.
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Tropfsteine, Mühlheimer Höhle, Deutschland.

Die Mühlheimer Höhle ist eine recht kleine Höhle, besitzt aber in ihrer Haupthalle am Ende einige Tropfsteine und Sinterbecken. Ein einzelner Gang führt in Windungen und Steigungen zu einem etwas großräumigeren Gangstück, das als Große Halle bezeichnet wird. Etwas weiter, am Ende des Ganges befindet sich die Endhalle, die nach einem Abstieg, eine 8 m hohe Aluleiter hinunter erreicht wird.

Die Höhle wird in Mühlheim auch als Felsenhöhle bezeichnet. Der Name wird damit erklärt, dass ihr Eingang offen in der Felsenhalde liegt. Damit wird natürlich nur ein kurioser Terminus durch einen anderen kuriosen Terminus erklärt, es ist also keine Erklärung. Es handelt sich ganz einfach um einen umgangssprachlichen Begriff der eigentlich keinerlei Bedeutung hat.

Der Eingang liegt am Fuß eines Felsens, der eine Schleife des malerischen oberen Donautals und den Ort Mühlheim überblickt. Um sie zu erreichen parkt man am Friedhof von Mühlheim, am Ortsausgang Richtung Kolbingen. Von hier führt ein bequemer Wanderweg bergan, am Nordhang des Donautals Richtung Osten. Nach einem Anstieg von etwa 20 Minuten erreicht man die Höhle.

Die Felsenhöhle wird nicht regulär als Schauhöhle betrieben. Sie ist jährlich einmal an Christi Himmelfahrt, dem sogenannten Vatertag, im Rahmen eines Festes offen und elektrisch beleuchtet. Dazu wird ein mehrere hundert Meter langes Kabel zur Höhle gelegt, das nach der Veranstaltung wieder abgebaut wird. Möchte man die Höhle zu einer anderen Zeit des Jahres besuchen, ist dies nur nach Vereinbarung für Gruppen möglich. In diesem Fall gibt es natürlich keinen Strom und somit auch keine elektrische Beleuchtung.

Die Höhle wurde bereits 1912 von der Ortsgruppe Mühlheim des Schwäbischen Albvereins als Schauhöhle erschlossen, die sie bis heute betreut. Trotz einer Restaurierung 1977 sind die Wege nicht in einem Zustand wie man ihn von einer Schauhöhle gewöhnt ist. Bei der Befahrung sind zwei Leitern (Höhe 2,5 m und 8 m) und eine Brücke über eine 25 m tiefe Spalte zu überwinden. Die Brücke und die zweite Leiter wurden 1997 erneuert, die Leiter besitzt sogar ein Geländer.

Die Höhlenbefahrung bietet keine wirklichen Schwierigkeiten oder Gefahren. Doch muß man sich mehrfach unter der niedrigen Decke bücken, einige Meter über Fels auf- oder absteigen, oder sogar gebückt unter einen Felsüberhang in die längere Leiter zur Endhalle einsteigen. Hier wurde sogar der Fels gepolstert, um beim Aufstieg den Kopf des Besuchers zu schützen. Es werden gutes Schuhwerk, angepasste Kleidung, die auch mal schmutzig werden darf, und eine Taschenlampe empfohlen. Für Leute mit Gehbehinderungen ist die Höhle sicherlich nicht zu empfehlen, aber für Kinder ist sie ein einmaliges Erlebnis.

Eine höhlenbiologische Besonderheit befindet sich am Ende der Höhle in der Endhalle. Einige kleine Sinterbecken, wie sie auf der Schwäbischen Alb eher selten sind, bieten Lebensraum für Springschwänze. Diese Urinsekten sind so klein, dass sie von der Oberflächenspannung des Wassers getragen werden. Mit bloßem Auge sind sie kaum zu erkennen, doch dass es sich nicht um Staub auf der Wasseroberfläche handelt, merkt man sobald sie sich bewegen. Leuchtet man sie mit der Taschenlampe an, versuchen sie mit großen Sprüngen aus der Helligkeit zu entkommen. Sie besitzen einen stachelartigen Schwanz mit kräftigen Muskeln, und können durch kräftiges Abstoßen mit diesem Schwanz einige Dezimeter weit springen, was auch ihren Namen erklärt.