Ort: | Bei Eybach. 1200 m talaufwärts von der Oberen Roggenmühle. |
Öffnungszeiten: | keine Einschränkungen |
Eintrittspreise: | frei |
Typ: | Karsthöhle, aktive Wasserhöhle. |
Licht: | keines |
Dimension: | L=4320 m. |
Führungen: | nein |
Fotografieren: | |
Zugänglichkeit: | |
Literatur: |
Herbert Jantschke (1989):
Das Mordloch (7325/01) im Roggental bei Eybach und seine Mineralbildungen,
Laichinger Höhlenfreund, 24 (2) : 71-84 (8 Abb.) Thomas Rathgeber (1990): Die Berichterstattung über die Rettungsaktion im Mordloch von 1977 und die jahrelangen Nachwirkungen in der Presse, Beitr. Höhlen- u. Karstkde. SW-Deutschland, 34: 61-86, 2 Abb. Stuttgart 1990 |
Adresse: | |
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Wilderer tötet den Schloßförster von Eybach und versteckt die Leiche in der Höhle. | |
1800 | erster Befahrungsbericht veröffentlicht. |
1883 | die beiden Roggenmüller lassen das Mundloch der Quelle erweitern, um das abfließende Wasser besser nutzen zu können. |
11.07.1959 | erster Siphon erstmals von Manfred Keller mit Druckluftgerät durchtaucht. |
1959-1965 | Erforschung durch die Höhlenforschergruppe Eschenbach/Göppingen. |
1965 | Hasenmayer und Wunsch durchtauchen Endsyphone. |
4.-7.2.1977 | vier Sporttaucher in der Höhle eingeschlossen. |
1986 | Höhlenforschungsgruppen Stuttgart, Kirchheim und Ostalb erforschen mehrere Seitengänge. |
Das Mordloch erhielt seinen Namen naheliegenderweise durch einen legendären Mord. Davon erzählt folgende lokale Sage:
Vor etlichen hundert Jahren hat ein Wilderer in der Nacht den Eybacher Schloßförster ermordet, der ihn beim Wildern ertappt hatte. Er versteckte die Leiche in dieser Höhle. Doch der Hund des Försters vermisste seinen Herrn, suchte ihn und fand ihn dort. Daraufhin erhielt das Mordloch seinen Namen.
Der Mörder stürzte etwas später am Ravensteiner Fels ab und wurde dabei tödlich verletzt. Auf dem Sterbebett bekannte er seine Tat.
Örtliche Sage.
Das Mordloch ist eine ausgeprägte Ganghöhle, eine Horizontalhöhle die im wesentlichen aus zwei Gängen besteht. Sie trennen sich nicht weit hinter dem Eingang in der Betahalle. Die Gänge sind ganz außergewöhnlich stark am lokalen Klutnetz angelegt, sodass die Gänge abwechselnd Nord-Süd und Ost-West verlaufen. Im gesamten Höhlenverlauf kommt es nur wenige Male zu eher kleinräumigen Verbreiterungen, lediglich die Gammahalle, an der sich die beiden Hauptgänge treffen weist etwas größere Dimensionen auf. Typisch sind linsenförmige Korrosionsprofile sowie rechteckige Versturzprofile.
Ein ganz wichtige Besonderheit des Mordlochs ist seine Wasserführung. Der größte Teil der Höhle führt ganzjährig Wasser, lediglich der Eingangsbereich, etwa 70 m bis zum ersten Syphon fällt in trockeneren Jahreszeiten trocken. Dies ist auch der einzige Höhlenteil der während dieser Trockenzeiten gefahrlos befahren werden kann. Der Rest der Höhle ist ausschließlich erfahrenen Höhlenforschern vorbehalten. Und das sind immerhin weit über vier Kilometer, was die Höhle zwar noch nicht zur Großhöhle macht, aber immerhin zur drittlängsten der Schwäbischen Alb.
Daß mit dem Wasser des Mordlochs nicht zu spassen ist erfuhren 1977 vier Sporttaucher, die in der Höhle vom Hochwasser eingeschlossen wurden. Engstellen im Höhlengang stauen das Wasser und führen bei Schneeschmelze und nach Gewittern zu einem raschen Ansteigen des Wassers in der Höhle. Glücklicherweise konnten sich die Eingeschlossenen in die Gammahalle retten, die von der Betahalle steil nach oben führt. Dieser Höhlenteil wir nicht geflutet, und so waren die Eingeschlossenen wenigstens vor dem Ertrinken gerettet.
Es sei deshalb noch mal eindringlich vor den Gefahren des Mordlochs gewarnt. Nur die ersten Meter bis zum ersten Syphon können gefahrlos befahren werden, auch wenn man dafür häufig Gummistiefel benötigt. Der ganze Rest der Höhle ist nur für erfahrene Höhlenforscher. Schon das durchtauchen des ersten Syphons ohne entsprechende Ausrüstung und Ausbildung ist hochgradig lebensgefährlich.