Hohler Stein bei Schambach


Touristische Informationen:

Ort: In der Nähe von Böhmfeld und Schambach im Schambachtal. Altmühltal, Denkendorf.
Straße Schambach-Böhmfeld, 1,6 km südlich Schambach, 3,5 km nördlich Böhmfeld. Links auf gekiesten Feldweg, nach 200 m links auf Wiesenweg, nach 500 m links am Hang auf halber Höhe. Etwa 15 Minuten Fußweg von der Straße.
(N48°53.339' E11°22.132')
Öffnungszeiten: frei zugänglich.
[2021]
Eintrittspreise: frei.
[2021]
Typ: SpeleologyKarsthöhle
Licht: Taschenlampe mitbringen
Dimension: L=35 m, A=437 m NN.
Führungen: nein
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur: Oswald Böhme (1952): Ausgrabungen in der Hohlestein-Höhle im Schambachtal In: Heimgarten, Bd. 23 (1952), Nr. 43.
Carl Gumpert (1953): Höhlengrabung im Schambachtal In: Heimgarten, Bd. 24 (1953), Nr. 8.
Carl Gumpert (1953): Neue erfolgreiche Grabung im „Hohlen Stein“ bei Schambach In: Heimgarten, Bd. 24 (1953), Nr. 44.
Karl Heinz Rieder (2003): Schambach. Der Hohle Stein. In: Ernst Aichner (Hrsg.): Ingolstadt und der oberbayerische Donauraum. Theiss-Verlag, Stuttgart 2003, S. 178–179, ISBN 3-8062-1716-5 (Führer zu den archäologischen Denkmälern in Deutschland; 42).
Karl-Heinz Rieder: Der Hohle Stein bei Schambach Neandertaler und Eiszeitjäger in der Altmühlalb (Archäologie in Bayern Monografien). Pustet, Regensburg 2016, ISBN 9783791728438.
Adresse: Markt Kipfenberg, Tourist-Information, Marktplatz 2, 85110 Kipfenberg, Tel: +49-8465-9410-40. E-mail:
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Geschichte

1901 erste Grabung durch Max Schlosser, Konservator am Paläontologischen Museum in München.
1922/23 Grabung durch Münchner Prähistoriker Ferdinand Birkner.
1938-39 Walther Krauß, Bürgermeister von Eichstätt und Kreisleiter, sucht vergeblich nach dem Skelett eines „Urgermanen“.
1951-1953 bei Ausgrabung durch Dr. Carl Gumpert werden mehr als 500kg Knochen und Zähne und rund 3000 Steinwerkzeuge geborgen.

Bemerkungen

Der Hohle Stein ist von großer archäologischer Bedeutung, insbesondere weil die Funde dem Neanderthaler zugeschrieben werden. Wie in vielen Höhlen Süddeutschlands wurden im Laufe des 20. Jahrhunderts immer wieder Grabungen durchgeführt. Die Funde umschlossen vor allem Steinwerkzeuge und die Knochen ihrer Jagdbeute. Das waren in erster Linie Mammut, Pferd und Rentier, in geringerem Maße Moschusochsen, Höhlenbär, Elch, Riesenhirsch (Megaloceros giganteus), Wollnashorn (Coelodonta antiquitatis) und Steinbock. Menschliche Überreste wurden allerdings nicht gefunden. Die ältesten Funde sind etwa 120.000 Jahre alt, die meisten sind jedoch zwischen 80.000 und 60.000 Jahre alt. Auch nach dem Neanderthaler wurde die Höhle weiter genutzt, so finden sich auch Spuren aus der Jungsteinzeit, Bronzezeit, und der Eisenzeit. Lanzenspitzen aus Eisen, silberne Denare aus der Römerzeit und mittelalterliche Scherben wurden gefunden.

Der Hohle Stein ist eine 35 m lange Durchgangshöhle. Das Hauptportal ist 4 m breit und 4 m hoch, dahinter folgt die untere Höhle mit etwa 12 m² und einer ganz beeindruckenden Höhe von 11 m. Hier wurden die meisten Funde gemacht, der Aushub bildet einen Schuttkegel vor der Höhle un einen kleinen Vorplatz. Links führt ein 8 m langer ansteigender Gang zur oberen Höhle, mit 75 m² deutlich größer und etwa 13 m hoch. Diese Halle besitzt ebenfalls ein 4 m breites und 4 m hohes Eingangsportal. Beide Portale sind mit Eisengittern verschlossen, also von außen gut einsehbar. Vor dem unteren Eingang wurde an der Wand eine Tafel mit Erläuterungen angebracht.

Die Höhle war bis vor wenigen Jahren frei zugänglich, lediglich der hintere Teil wurde abgesperrt. Inzwischen wurde sie jedoch durch ein Gitter aus Eisenstangen am Portal versperrt. Sie liegt an Wanderwegen und wird von vielen Wanderern regelmäßig besucht. Durch das Eisengitter ist sie gut einsehbar, kann lediglich nicht betreten werden.