Heimensteinhöhle


Touristische Informationen:

Ort: Auf dem Heimenstein gegenüber der Ruine Reußenstein. erreichbar über den Wanderparkplatz "Bahnhöfle" an der Straße Schopfloch-Reußenstein
Öffnungszeiten: keine Einschränkungen [2007]
Eintrittspreise: frei [2007]
Typ: Karsthöhle, Flußhöhle, Durchgangshöhle
Licht: keines, Taschenlampe mitbringen
Dimension: L=80 m, A=756 m NN, VR=20 m.
Führungen: -
Fotografieren:
Zugänglichkeit:
Literatur: Wilhelm Hauff (): Der Reußenstein,
Adresse:
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Geschichte

~1240 Erwähnung eines Gerboldus Diktus de Haimenstein.
1251 Erwähnung eines Ulrich von Hamesthain, Gefolgsmann der Herzöge von Teck.
1296 Erwähnung eines Gerboldus von Heimenstein.
1477 Erwähnung der Margarete vom Stain von Heimenstein.
1596 Burg Heimenstein auf der Gadnerschen Karte abgebildet.

Bemerkungen

Ausblick aus der Heimensteinhöhle auf den Reußenstein. Stich, Mayer 1836.

Die Heimensteinhöhle ist benannt nach dem Heimenstein, einem markanten Felsen gegenüber der Ruine Reußenstein. Der Fels ist die Lage einer kaum noch erkennbaren Burg. Vom 13. bis zum 15. Jahrhundert wurden immer wieder Bewohner dieser Burg urkundliche erwähnt, die Burg selbst ist in einer Karte des 16. Jahrhunderts eingezeichnet. Die Heimensteinhöhle, die sich in diesem Felsen befindet und eine Durchgangshöhle ist, war wohl in die Verteidigungsanlage integriert. Die fast völlig zerstörte Burg wird auch als Burgstall Heimenstein bezeichnet. Von der Anlage sind heute nur noch Reste des Halsgrabens erkennbar.

Die Heimensteinhöhle ist eine ehemalige Flußhöhle, die sehr schöne Gangprofile und Erosionsformen besitzt. Besonders auffällig sind Wasserstandsmarken und Kolke. Die Höhle wurde durch die Ersoion des Albtraufs angeschnitten und wohl zum größten Teil zerstört. Der 80 m lange Rest bildet eine Durchgangshöhle. Von der Bergseite geht es steil hinunter, mit mehreren Biegungen, bis schließlich der 20 m tiefer gelegene zweite Eingang erreicht wird. Dieser befindet sich in der Felswand Richtung Reußenstein und bietet eine wunderschöne Aussicht auf die Ruine Reußenstein. Die Bafhrung erfordert Trittsicherheit, ist aber ansonsten einfach.

Bekannt wurde die Höhle durch einen romantischen Stich von Mayer von 1836. Dieser zeigt den unteren Eingang mit dem Blick zum Reußenstein. Auch wenn er durchaus fotorealistisch ist, zeigt er dennoch eine eigentlich gar nicht existierende Szene. Die Ruine Reußenstein ist zu nahe und zu groß, und sie ist aus dem Blickwinkel wie der Höhleneingang von innen dargestellt ist nicht sichtbar. Zudem ist die Höhle selbst auf eine Weise dargestellt, dass die auffälligen Erosionformen, die der Zeichner offensichtlich nicht zu interpretieren wußte, gar nicht erkennbar sind.

Der Stich ist jedoch Ausdruck einer sich entwickelnden romantischen Sicht von Naturdenkmälern, die auch in den Märchensammlungen von Wilhelm Hauff ihren Ausdruck findet. Er notiert auch eine lokale Sage, die vom Riesen Heim erzählt, der einst in der Höhle am Heimenstein wohnte.

Eines Tages wünschte der Riese Heim sich eine schöne Burg, so wie sie die Menschen besitzen und er bauftragte den Bau einer Burg auf dem Reußenstein gegenüber seine Höhle. Als die Burg jedoch fertig war, und er das Werk besichtigte, stellte er fest, dass am obersten Fenster noch ein Nagel fehlt. Keiner der Handwerker hatte sich getraut, diesen einzuschlagen.