Brunnsteinhöhle

Schönsteinhöhle


Touristische Informationen:

Ort: 91346 Wiesenttal.
(49.8179807, 11.2446061)
Öffnungszeiten: MAI bis SEP ohne Einschränkungen.
[2023]
Eintrittspreise: frei.
[2023]
Typ: SpeleologyKarsthöhle
Licht: Taschenlampe mitbringen
Dimension: L=600 m, VR=19 m.
Führungen: nein
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur: Helmuth Cramer, R. Oedl (1933): Das Schönstein-Höhlengebiet (Fränkische Schweiz), Speläologisches Jahrbuch, Band XIII/XIV (1932/33), S. 29ff. pdf
Josef Heller (1829): Muggendorf und seine Umgebungen oder die Fränkische Schweiz, Nachdruck der 1. Auflage aus dem Jahre 1829, Palm & Enke, Erlangen 1979. online
Adresse: Touristinformation Wiesenttal, Forchheimer Str. 8, 91346 Wiesenttal-Muggendorf, Tel: +49-9196-929931, Fax: +49-9196-929930. E-mail:
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Geschichte

1774 erforscht von Johann Christian Rosenmüller, Johann Friedrich Esper und August Goldfuß.
1903 Major Adalbert Neischl, Josef Reger, Friedrich Schöndorf und Walter von Knebel entdecken weitere Teile, Vermessung und Höhlenplan.
1922 Robert Oedl und weitere Salzburger Höhlenforscher erforschen die Höhle, Vermessung und Höhlenplan.
1923 Pläne des Fränkischen-Alb-Vereins die Höhle als Schauhöhle zu erschließen scheitern.
1952 Herbert W. Franke und Willi Zaunik entdecken die Verbindung zur Brunnsteinhöhle.
1991 als Naturdenkmal unter Schutz gestellt.

Bemerkungen

Der Brunnenstein - Der Eingang. Public Domain.

Die Brunnsteinhöhle ist ein Eingang der Schönsteinhöhle. Auch die Naturbrücke Schwingbogen gehörte einst zu diesem Höhlensystem, im Gegensatz zur Brunnsteinhöhle wurde es jedoch durch die Verwitterung abgetrennt. Ursprünglich war die Verbindung unbekannt und die beiden Höhleneingänge hatten unterschiedliche Namen. Auch mit der Einführung des Höhlenkatasters erhielten sie mit C9 und C10 eigene Katasternummern. Erst 1952 entdeckten Herbert W. Franke und Willi Zaunik die Verbindung zur Brunnsteinhöhle. Die alten Berichte sprechen von prächtigen Sinterbildungen. Der Höhlenforscher Neischl berichtet 1904 noch von Sinterperlen, riesigen, teils bereits gebrochenen, Stalaktiten und zarten darauf wachsenden Stalagmiten. Auch wenn vieles noch vorhanden ist, alles was abzubrechen war, hat bereits jemand abgebrochen.

Seit dem Wirtschaftswunder in den 1950ern nahmen die Besucherströme drastisch zu, an Wochenenden wird die Höhle geradezu belagert. Die Deutschen entdeckten die Freizeit, den Wochenendausflug und das Besichtigen von Höhlen. So machte die Höhle seit den 1950er Jahren durch Unfälle von unerfahrenen Höhlentouristen eine Menge Schlagzeilen. Gleichzeitig gelangen aber auch noch Forschungserfolge, wie die Verbindung von Brunnsteinhöhle und Schönsteinhöhle. Irgendwann wurde es jedoch zu viel, der Höhlenverein, der die Höhlen betreut, blockierte den Verbindungsschluf und auch eine Tür wurde an der Schönsteinhöhle angebracht. Dennoch kommt es jedes Jahr zu Unfällen, und das bietet dem Referenten für Höhlenrettung genug Stoff für seinen humorvollen Bericht auf der Jahreshauptversammlung des VdHK.

Die Höhlen befinden sich nur wenig unterhalb der Hochfläche, gehören also zu den ältesten Höhlen der fränkischen Alb. Sie sind auf zwei Arten erreichbar, einmal von der B470, gleich nach dem Ortsausgang von Streitberg Richtung Muggendorf. Auf der linken Seite befindet sich ein Wanderparkplatz, von hier führt ein Wanderweg das Lange Tal, oben angekommen biegt man rechts ab zu den Höhlen. Landschaftlich schöner ist der Weg, der halbwegs im Langen Tal rechts abzweigt. Er bietet Ausblicke auf das Wiesenttal und man erreicht die Höhlen von der anderen Seite. Auf beiden Wegen erreicht man die Höhlen in einer halben Stunde. Den kürzesten Anmarsch hat man vom Parkplatz Schönsteinhöhle. Dieser wurde erst 2018 freigegeben, vorher durfte er nur mit Sondergenehmigung angefahren werden. In Streitberg biegt man links ab auf die St 2186 nach Oberfellendorf und dort biegt man rechts ab Richtung Neudorf. Nach der zweiten Linkskurve ist rechts der Abzweig zum Parkplatz. Von hier sind es nur 10 Minuten Fußweg zu den Höhlen.

Die engen Teile aller Höhlen sind ausschließlich für Höhlentrekking zugänglich. Näheres erfahren Sie von der Touristen Information in Muggendorf. Ansonsten kann der Schwingbogen selbstverständlich ganzjährig besucht werden. Die Brunnsteinhöhle ist ganzjährig zugänglich ist während die Schönsteinhöhle im Winter verschlossen ist. Für die beiden Höhlen gilt jedoch nach Bundesnaturschutzgesetz ein Betretungsverbot wegen Fledermausschutz von Oktober bis März, selbstverständlich auch ohne einen Verschluss. Die Tür der Schönsteinhöhle ist allerdings auch im April noch verschlossen. Und wenn mal wieder ein spektakulärer Höhlenunfall passiert ist bleibt sie auch mal das ganze Jahr zu. Die Gefahren der Höhle sind nicht neu:

"Da sie sehr viele Seitengänge und Schluchten hat, so ist sie ohne bewanderte Führer oder andere Vorsichtsmaßnahmen nicht leicht zu besuchen."
Josef Heller (1829): Muggendorf und seine Umgebungen oder die Fränkische Schweiz

Wir haben bewusst die Brunnsteinhöhle als Titel für diese Seite gewählt. Wenn Sie eine Höhle besuchen möchten, besuchen sie diese. Nach dem niedrigen Eingang gibt es eine größere Halle, ein niedriger Seitengang ist wegen schöner Tropfsteine lohnend, wegen Lehm und Wasser macht man sich jedoch auf jeden Fall schmutzig. Für alle anderen Höhlenteile wird Höhlenausrüstung benötigt, und für die vielen kleinen und großen Schächte ist Kletterausrüstung angesagt. Wir können nur appellieren die Schönsteinhöhle trotz ihres Bekanntheitsgrads nicht eigenständig zu befahren. Die Fränkische Schweiz bietet drei schöne Schauhöhlen und etwa ein Dutzend Höhlen, die völlig ungefährlich besucht werden können.