Arndthöhle

Arnthöhle - Arngrube


Touristische Informationen:

Ort: Bei Attenzell.
In der Nähe von Denkendorf im Altmühltal, 750 m nordöstlich von Attenzell.
(48.912950, 11.395300)
Öffnungszeiten: APR bis SEP frei zugänglich.
Im Winter zum Schutz überwinternder Fledermäuse geschlossen.
[2022]
Eintrittspreise: frei.
[2022]
Typ: SpeleologyKarsthöhle
Licht: Taschenlampe mitbringen
Dimension: VR=30 m, A=468 m NN.
Führungen: ST=80, VR=30 m.
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein, viele Stufen
Literatur:  
Adresse: Tourist-Information Kipfenberg, Marktplatz 20, 85110 Kipfenberg, Tel: +49-8465-9410-40, Fax: +49-8465-9410-43. E-mail:
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Geschichte

1799 Bericht über die Höhle erwähnt eine Vielzahl von Knochen.
1868 beschrieben von Karl Kugler.
1970er Treppe in die Höhle erbaut.
1976 Jura-Museum im Gemmingenbau eröffnet.
1980 Museum für Vor- und Frühgeschichte in der Willibaldsburg eröffnet.

Bemerkungen

Die Arndthöhle ist bereits lange Zeit bekannt und heute mehr oder weniger ausgebaut. Ein Weg und eine Treppe mit betonierten Stufen und Geländer führt hinunter zum tiefsten Punkt der kleinen Schachthöhle. Die Arndthöhle wird manchmal auch Arnthöhle geschrieben, dabei scheint es sich um eine früher gebräuchliche Schreibweise zu handeln. Sie ist auch unter dem Namen Arngrube zu finden.

Die Höhle ist bekannt für Funde der Urnenfelder- bis Hallstattzeit sowie des Hoch- bis Spätmittelalters. Sie steht deshalb auch unter Denkmalschutz. Allerdings wurde nie eine archäologische Ausgrabung in der Höhle durchgeführt, lediglich oberflächliche Funde wurden geborgen. Verschieden Leute, darunter der „Vater“ des Jura-Museums, Franz Xaver Mayr, haben die Höhle untersucht und Funde geborgen. Viele der Lesefunde sind heute im Jura-Museum, oder genauer im Museum für Vor- und Frühgeschichte auf der Willibaldsburg in Eichstätt zu sehen. Dieses Museum ist auf jeden Fall sehenswert, zeigt es doch unter anderem einen Eichstätter Archaeopteryx und die reichhaltigen naturwissenschaftlichen Sammlungen des bischöflichen Seminars Eichstätt.

Ein Bericht über die Höhle aus dem Jahre 1799 schreibt "Auf dem Boden liegen allerlei Gebeine von Tieren allenthalben herum". Als Schachthöhle wurde diese Höhle wohl häufig zu einer Falle für Tiere, vielleicht auch für Menschen. Wer hinein stürzte, kam nicht wieder heraus, vor allem wenn der Sturz mit Verletzungen verbunden war. Der Mensch hat solche Schächte auch gerne für Opferungen, Bestattungen oder zum Abdecken benutzt. Auch hat man Tonscherben in großer Zahl gefunden. Der Archäologe und Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Rieder hat zerschlagene Menschenknochen in der Höhle geborgen. Sie führten zur Theorie eines vorgeschichtlichen Opferschachts. Doch Rieder selbst hält nichts von dieser Opferschacht-Theorie. Schlussendlich ist es reine Spekulation, die wohl stark von Buch und Film und dem Zeitgeist beeinflusst ist. Mindestens genauso wahrscheinlich wurden einfach menschliche Überreste aus Friedhöfen im Schacht entsorgt. Derartíge Praktiken waren durchaus üblich, oder es wurden Beinhäuser angelegt.