Rettenwandhöhle

Rettenwand-Tropfsteinhöhle


Touristische Informationen:

Ort: Kapfenberg, Steiermark.
S6, Ausfahrt Kapfenberg, B20 4 km Richtung Mariazell. 20 Min. Fußweg vom Parkplatz an der Straße Kapfenberg-Aflenz.
(47.4683282, 15.2528169)
Öffnungszeiten: Wegen Renovierung geschlossen.
[2025]
Eintrittspreise: Wegen Renovierung geschlossen.
[2025]
Typ: SpeleologyKarsthöhle Trias-Kalkstein
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension: L=665 m, VR=26 m (-22/+4), A=641 m ü.A., T=8 °C.
Führungen: L=250 m, VR=9 m (-7/+2), St=ja, D=45 min.
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur: Heinrich Kusch, Ingrid Kusch (1998): Höhlen der Steiermark Steir. Verlagsges., Graz, ISBN 3-85489-007-9
Adresse: Verein für Höhlenkunde Kapfenberg, DI-Karl-Waldbrunner-Hof 6, 8605 Kapfenberg, Tel: +43-676-7717766.
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Geschichte

1918 erstmals erwähnt.
1923 erste Erforschung der Höhle.
1923 Beginn der Erschließung als Schauhöhle.
1926 Schauhöhle eröffnet.
2025 Höhle wegen umfangreicher Renovierungsarbeiten geschlossen.
2026 Schauhöhle wiedereröffnet.

Bemerkungen

Die Rettenwandhöhle liegt am Fuße einer steilen Kalksteinwand, die Rettenwand genannt wird, daher leitet sich ihr Name ab. Ausgangspunkt ist ein Parkplatz am Ortsrand von Hansenhütte (links, von Kapfenberg kommend). Der Weg zur Höhle ist ausgeschildert und führt 200 m auf der rechten Talseite flussabwärts, dann etwa 100 m in Serpentinen durch dichten Wald am Fuße einer steilen Kalksteinwand hinauf. Der Höhleneingang ist ein etwa zwei Meter breites und hohes Portal am Fuße der Wand. Der Aufstieg und der schmale Wanderweg machen den Zugang zur Höhle etwas anspruchsvoll. Er ist jedoch ein guter Filter, da Personen, die mit dem Weg zu kämpfen haben, auch beim Höhlenbesuch Schwierigkeiten haben werden. Am Höhleneingang befindet sich ein Fahnenmast, der früher die Öffnung der Höhle signalisierte. Der Höhlenführer hisste die Fahne bei seiner Ankunft, damit sie im Tal sichtbar war. Leider ist der Wald gewachsen, und die hohen Bäume machen die Fahne nun von unten unsichtbar. Die Höhle wird von einem kleinen örtlichen Höhlenforscherverein mit etwa 20 Mitgliedern gepflegt.

Die Höhle ist eher klein, ein schmaler Spalt, oft 10 bis 15 Meter hoch, aber nur einen Meter breit. Der Eingangsbereich ist breiter und beherbergt ein kleines Höhlenmuseum. Besucher tragen Helme, was unbedingt erforderlich ist, da der Hauptgang an vielen Stellen eine niedrige Decke hat. Oft ist der Weg frei gegraben, wo der Gang mit Lehm verfüllt wurde. Manchmal verläuft der Weg unter einem Sinterzwischenboden, der eine frühere Verfüllung bedeckte. Der Weg führt mehrmals auf und ab, obwohl der geführte Teil der Höhle insgesamt fast horizontal verläuft. Der Boden ist im Eingangsbereich gut ausgebaut, wird aber hin und wieder etwas uneben. Schließlich führt der Weg über unebene und rutschige Stufen hinunter oder über Sinterformationen. Festes Schuhwerk und alte Kleidung sind ratsam.

Im Eingangsbereich der Rettenwandhöhle wurden Knochen, Keramik und Bronzenadeln aus der Zeit um 2600 v. Chr. gefunden. Die ältesten Funde stammen aus der Jungsteinzeit. Sie können in der Spezialstudiensammlung des Schutzvereins Rettenwandhöhle im Kulturzentrum, Museum der Stadt Kapfenberg, besichtigt werden. Einige Fundstücke, darunter eine Kopie der spektakulären bronzezeitlichen Axt, die von einem Mitglied des Höhlenvereins außerhalb der Höhle entdeckt wurde, sind im kleinen Höhlenmuseum ausgestellt.

Die Höhle weist mehrere schöne Speläotheme, Perlsinter in verschiedenen Formen, auf. Die Anzahl der Perlsinter ist überwältigend, aber oft sind sie etwas versteckt in Spalten, sodass man eine Taschenlampe braucht, um sie zu entdecken. Sogar einige Excentriques sind zu sehen.

Die Schauhöhle wird derzeit [2025] komplett renoviert, und ist deshalb geschlossen. Die Wiedereröffnung ist zum 100-jährigen Jubiläum der Schauhöhle 2026 geplant.