Karsthöhle Dienstedt

Oberfeldhöhlen Dienstedt - Dienstedter Karsthöhle


Touristische Informationen:

Ort: 1 km nordöstlich Dienstedt.
Autobahn A4 Eisenach-Dresden: Anschlußstellen Arnstadt, Erfurt-West und Erfurt-Ost
Autobahn A71 Erfurt-Suhl-Schweinfurt/Bamberg: Anschlußstelle Traßdorf
NE Stadtilm, an der B87 Apolda-Stadtilm-Ilmenau.
(50.8141, 11.17525)
Öffnungszeiten: MAI bis SEP.
Termine siehe website.
[2022]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 2, Kinder EUR 1.
[2022]
Typ: SpeleologyKarsthöhle
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension: L=350 m, A=340 m NN, H=90%, T=8 °C.
Führungen: L=155 m, St=13, D=40 min..
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur: Siegfried Pfeiffer (1974): Die Oberfeldhöhlen bei Dienstedt im Ilmtal, Der Höhlenforscher 4-1974, S. 55ff.
Barbara Putschkus (1984): Die Oberfeldhöhlen von Dienstedt, Krs. Arnstadt, Veröffentlichungen des Naturkundemuseums Erfurt, Heft 3: 64-70.
Adresse: Dorf- und Heimatverein Dienstedt & Oesteröda e.V., Rudolstädter Straße 54, 99326 Stadtilm/ OT Dienstedt. E-mail:
Touristinformation am Markt (Reformhaus), Markt 12, 99326 Stadtilm, Tel: +49-3629-3860. E-mail:
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Geschichte

1953 durch den Bodendenkmalpfleger Felix Gebser entdeckt.
1957 bis 1982 Ausgrabungen.
1969 vermessen von Leipziger Höhlenforschern.
1983 wird Naturdenkmal.
1993 Gestaltung zur Schauhöhle.
1998 Schauhöhle eröffnet.
2021 vom Dorf- und Heimatverein Dienstedt & Oesteröda e.V. in Zusammenarbeit mit der Stadt Stadtilm betreut.

Bemerkungen

Die Karsthöhle Dienstedt befindet sich etwa 1 km nordöstlich von Dienstedt am Südhang des Schenkhopfenberges, dem Oberfeld. Es handelt sich eigentlich um drei Höhlen die auch Oberfeldhöhlen genannt werden. Ein versteinerter Kieferteil eines Sauriers, der in der Höhle gefunden wurde, stammt aus dem umgebenden Gestein, dem fossilienreichen Muschelkalk. Die Höhlen sind ausgeprägte Flußhöhlen, die sich 23 m über dem heutigen Niveau der Ilm als Zuflüsse der Ur-Ilm vor 2-5 Millionen Jahren gebildet haben. In der Karsthöhle sieht man eindrucksvolle Erosionsformen. Sie besaß ursprünglich sehr schöne Laugprofile, die aber leider durch die engagierten aber unsachgemäßen Erschließungsarbeiten (Stollenauffahrungen und Klinkermauerwerk) teilweise zerstört wurden.

Die Höhle wurde vor etwa 4000 Jahren von den sogenannten Bandkeramikern genutzt. Von Ihnen wurden Feuerstellenreste, Tierknochen, Knochenwerkzeuge und Scherben von Tongefäßen gefunden. Besonders schöne Funde sind Pfrieme, Nadeln und eine gut erhaltene, aus Lehm gebrannte Tasse.

Die Erforschung der Höhle geht auf den Bodendenkmalpfleger Felix Gebser (*1907-✝1988) aus Dienstedt zurück. Er suchte zu Beginn der 1950er Jahre um Dienstedt nach archäologischen Überresten. Nach mehreren erfolglosen Grabungen entdeckte er 1953 die Höhle, in der er schnell fündig wurde. Über 25 Jahre hinweg wurde die Höhle durch das Museum für Ur- und Frühgeschichte Weimar intensiv bearbeitet, unter Mitarbeit von Herrn Gerbser und vieler fleißiger Helfer. Nach Abschluß der Ausgrabungen wurde die Höhle zur Schauhöhle ausgebaut.