Attahöhle

Attendorner Tropfsteinhöhle - Atta-Höhle


Touristische Informationen:

Ort: Finnentroper Str. 39, 57439 Attendorn.
A45 (Sauerlandlinie) Ausf. Meinerzhagen, 13 km bis Attendorn, 1 km E Attendorn, am Ortsausgang an der Straße nach Finnentrop.
(51.125347, 7.914906)
Öffnungszeiten: 10-JAN bis 23-FEB Sa, So 11-15:30.
24-FEB bis 01-MAR täglich 11-15:30.
02-MAR bis 18-MAR Sa, So 11-15:30.
19-MAR bis 08-APR täglich 11-15:30.
09-APR bis 29-APR täglich 10-16.
30-APR bis 14-AUG täglich 10-16:30.
15-AUG bis 03-OCT täglich 10-16.
04-OCT bis 16-OCT täglich 10:30-16.
17-OCT bis 20-NOV täglich 11-15:30.
26-DEC bis 09-JAN täglich 11-15:30.
[2022]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 11,50, Kinder (5-14) EUR 7, Kinder (0-4) frei, Familie (2+2) EUR 30.
Gruppen (25+): Erwachsene EUR 10,50, Kinder (5-14) EUR 6,50.
[2022]
Typ: SpeleologyKarsthöhle, Mittleres Devon (Massenkalk)
Licht: LightLED
Dimension: T=52 m, L=6,740 m, T=9 °C, GR: H=15 m.
Führungen: L=560 m, D=40 min.
V=350.000/a [2002].
Fotografieren: streng verboten
Zugänglichkeit: nein
Literatur: Rainer Arweiler, Elmar Hammmerschmidt (1991): Attendorner Tropfsteinhöhle in: Die Höhlen der Attendorn-Elsper Doppelmulde, Karst und Höhle 1991/92, VdHK München, ISSN 0342-2062, Seiten 25-36.
Adresse: Attendorner Tropfsteinhöhle, Postfach 130, 57439 Attendorn, Tel. +49-2722-93750. E-mail: contact
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt.
Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden.
Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste.

Geschichte

19-JUL-1907 Höhle bei Steinbrucharbeiten entdeckt.
1907 erste Ausbauphase.
1908-1910 zweite Ausbauphase, Rundgang eingerichtet.
1925 dritte Ausbauphase, Eingangstunnel.
1985 neue Teile von Elmar Hammerschmidt entdeckt.
2008 Installation einer LED Beleuchtung durch Germtec.

Bemerkungen

Die Attahöhle ist wegen ihres reichen Tropfsteinschmucks vermutlich die schönste Schauhöhle Deutschlands. Es gibt Wälder von Stalaktiten, Stalagmiten, Sinterfahnen, Kalzitkristalle und vielfältige Kaskaden und Überhänge. Einer der Räume heißt deshalb zu Recht Kristallpalast.

Zusätzlich zu den normalen Sinterbildungen haben sich hier über Jahrtausende hinweg in einem stehenden, gesättigten Kalkwasser zentimeterdicke Überzüge aus Kalzitkristallen gebildet. Diese Kristalle bilden sich nur unter der Wasseroberfläche, sodass die Grenze des Kristallüberzugs den ehemaligen Wasserspiegel anzeigt. Leider sind diese Kristallrasen nur eingeschränkt auf der Führung zu sehen: die Kristalle wurden aus anderen Teilen der Höhle herbeigeschafft.

Besonders schön sind auch die vielfältigen Sinterfahnen. Von hinten beleuchtet, erkennt man die Streifen, die auf unterschiedliche Schüttung und damit unterschiedliche Mengen an färbenden Eisenoxiden zurückzuführen ist.

Die Höhle wurde 1907 nach einer Sprengung im Steinbruch der Biggetaler Kalkwerke entdeckt. Der Eigentümer erkannte das touristische Potenzial und erschloß die Höhle unverzüglich. So gab es im ersten Jahr bereits einen Führungsweg mit über 200 m Länge. Im folgenden Jahr wurde er noch verdoppelt und als Rundweg ausgebaut. Der Eingang war jedoch durch seine Lage an der Straße nach Finnentrop etwas ungünstig, unter anderem durch den zunehmenden Verkehr. Deshalb wurde 1925 ein neuer Eingang gebaut, ein 60 m langer Stollen der gleichzeitig die restlichen Höhlenteile erschloß und den Eingang in die Nähe des Hotels Himmelreich verlegte. Allerdings unterband die intensive Kommerzialisierung und die Tatsache, dass die Höhle Privatbesitz ist, jegliche weitere Forschung. Als Anfang der 1980er Jahren einige örtliche Höhlenforscher sich mit dem Besitzer anfreundeten und so die Erlaubnis bekamen die Höhle zu erforschen, konnte die Höhle in wenigen Jahren von 850 m Länge auf 6670 m (1993) verlängert werden.

Die Höhle wurde einfach nach dem Ort Attendorn benannt, das etwas sperrige Attendorner Tropfsteinhöhle wurde jedoch zu Atta-Höhle verkürzt. Über lange Zeit war sie als Attahöhle bekannt, in den letzten Jahren verwendet der Betreiber jedoch wieder die Schreibweise Atta-Höhle.

Leider ist diese Höhle durch die starke Kommerzialisierung recht besucherunfreundlich geworden. So ist das Fotografieren verboten, was auch ganz offen mit urheberrechtlichen Gründen erklärt wird: es geht darum die Verwertungsrechte für Bilder dieser Höhle zu monopolisieren. Auch die für Deutschland sehr hohen Eintrittspreise und der kostenpflichtige Parkplatz sind recht unerfreuliche Details. Über den Sommer sind so viele Führungen, dass man immer zwischen zwei Gruppen eingeklemmt ist und die Höhlenführer immer antreiben müssen. Zudem wird seit Jahrzehnten die Zahl 1,800 m für die Länge des Führungsweges angegeben, tatsächlich ist der Weg jedoch nur etwa 560 m lang. Das scheint ein Fall von "meiner ist länger als Deiner" zu sein. Kurios sind auch die komplizierten Öffnungszeiten, das Jahr über werden 12 verschiedene Öffnungszeiten angegeben, von denen es wiederum Ausnahmen gibt. Da die Unterschiede minimal sind, ist das besonders unverständlich.