Quarz Bergwerke


F090-126
Bergkristall. Public Domain.
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Bergkristall. Public Domain.
Amethystdruse, noch im gewachsenen Fels.

Die chemische Formel von Quarz ist SiO2. Silizium ist ein Metall, sein Oxid ist ein Halbleiter der für moderne Elektronik verwendet wird, elektronische Schatkreise, LEDs und Sonnenkollektoren.

Quartz ist das bei weitem häufigste Mineral in der Erdkruste, es macht durchnittlich zwischen 58% und 63% (Gewichtsprozent) des Krustenmaterial aus. Es ist sehr hart, härter als Stahl oder Fensterglas, seine Mohs'sche Härte ist sieben. Es ist normalerweise transparent und widerstandsfähig gegen die meisten Chemikalien, insbesondere Säuren. Es wird deshalb häufig verwendet um gefährliche Chemikalien aufzubewahren. In der Natur ist es außergewöhnlich vielfältig, kommt in tausenden Varietäten mit verschiedenen Formen und Farben vor. Ganz seltene Formen von Quartz besitzen seltsame optische Eigenschaften, Tribolumineszenz und piezoelektrische Eigenschaften, gleichzeitig ist Quartz so weit verbreitet, dass die Sanddünen von Wüsten und die meisten Strände fast nur aus Quartz bestehen.

Quartz ist ein Bestandteil der meisten Gesteine. Wenn ein Gestein verwittert, werden seine Bestandteile zerstörerischen chemischen und physikalischen Einflüssen ausgesetzt. Die einzelnen Minerale im Gestein reagieren darauf unterschiedlich, die Geschwindigkeit der Zersetzung eines Minerals wird als seine Widerstandsfähigkeit bezeichnet. Befindet sich ein wenig widerstandsfähiges Mineral im Gestein, wird dieses schnell abtransportiert und das Gestein verliert in der Regel den Zusammenhalt. Quartz ist in aller Regel das widerstandsfähigste Mineral in einem Gestein, so dass es nach der Verwitterung der anderen Minerale übrig bleibt. Doch auch wenn er gegen chemische Einflüsse sehr widerstandsfähig ist, ist Quarz auch spröde, und mechanische Formen der Erosion zerkleinern den Quartz bis es Sand ist. Dieser Sand wird häufig auch wieder sedimentiert und bildet so Quarzsandstein. Wenn das Bindemittel im Sandstein ebenfalls Quarz ist, spricht man von einem Quarzit, dem vermutlich widerstandsfähigsten Gestein überhaupt.

In der Natur wird Quarz häufig von Wasser gelöst, nicht jedoch unter den Bedinungen der Erdoberfläche, sondern im Grundwasser unter höherem Druck, Temperatur und ganz bestimmten chemischen Bedingungen. Warmes Grundwasser mit ganz bestimmten Eh-pH Werten ist in der Lage Quarz aufzulösen und somit auch Abzutransportieren. In der Regel ändern sich die Eh-pH Werte im Gestein und der Quarz wird an anderer Stelle wieder ausgefällt. Thermalwässer bilden häufig Konvektionsströme, so dass durchaus beträchtliche Mengen an Mineralien transportiert werden. Typische Stellen für die Ablagerung des gelösten Quarz sind unterirdische Hohlräume. Ganz typisch sind das Blasenräume in Basalten, aber auch Klüfte die von tektonischen Kräften geöffnet werden.

Das besondere an Quarz ist, dass er so außergewöhnlich viele Varietäten besitzt. Die am häufigsten vorkommenden Mineralformen sind Bergkristall, Rauchquarz, Citrin und Amethyst. Bei derbem Vorkommen findet man entweder weissen Quarz oder rosa Rosenquarz. Enthält das Mineral zusätzlich Wasser wird es opak. Man spricht dann von Achat, Chalzedon oder Jade. Daneben gibt es viele deutlich seltener Varietäten wie Opal.

Diese Website beschäftigt sich mit Höhlen und Bergwerken, weniger mit Mineralien. Dennoch gibt es natürlich viele Mineralien die in Bergwerken abgebaut werden. Quarz gehört eigentlich nicht dazu, obwohl eine große Menge Quarz für die Herstellung von elektronischen Bauteilen oder Glas benötigt wird. Quarz lässt sich jedoch heutzutage viel einfacher und kostengünstiger in Form von Quarzsand in Sandgruben abbauen. Und doch gibt es einige wenige, äußerst interessante Ausnahmen.

Es gibt einige Bergwerke in denen Quarz Varietäten als Halbedelsteine abgebaut werden, derartige Bergwerke findet man in Finnland, Deutschland und Brasilien. Der Abbau von Quarz für die Glasherstellung erfolge früher vielfach in Bergwerken, zum Beispiel im Bayerischen Wald. Vielfach sind auch Steinbrüche für Mineraliensammler freigegegeben. Deutlich häufiger sind urgeschichtliche Feuerstein-Bergwerke, in denen das Rohmaterial für Steinwerkzeuge abgebaut wurde. Wirklich außergewöhnlich sind Höhlen oder Drusen in denen Quarzkristalle geachsen sind, und die in situ besucht werden können.