Gipsabbau


Gips ist CaSO4·2H2O, also eine Verbindung aus Kalzium und Schwefel die Wasser enthält. Genau betrachtet muß man zwischen Anhydrit und Gips unterscheiden, Gips enthält Wasser, Anhydrit wie der Name schon sagt (anhydrit=ohne Wasser) nicht. Gips findet vielfältige Anwendungen vor allem im Hausbau, bekannt sind zum Beispiel die Rigips Platten die im Trockenbau eingesetzt werden. Der Beruf des Gipsers leitet sich daraus ab, dass Gips auch zur Herstellung von Verputz verwendet wurde.

Der Abbau ist auf Gegenden mit Anhydritvorkommen begrenzt, diese sind relativ selten. Gips entsteht im Wasserkreislauf durch die Verbindung von Schwefel mit Kalzium, ist also in erster Linie im Meer zu finden. Er wird als Evaporit abgelagert, wenn flache Becken mit Meerwasser eintrocknen. Dabei werden die gelösten Mineralien in der Reihenfolge Kalk, Gips, Salz, abgelagert. So kommt es, dass Salzlager meist auch Gips enthalten. Salzstöcke besitzen häufig einer Art Schutzmantel aus Gips der dadurch entsteht dass Salz ausgeschwemmt wird udn Gips der Lösung länger widersteht. Durch die Wasseraufnahme bei der Umwandlung von Anhydrit in Gips kommt es zu einer Volumenzunahme, durch die auch Klüfte und Hohlräume im Gips verschlossen werden. So kann der Gips das Salz zumindest eine Zeit lang vor Grundwasser schützen.

Der Abbau erfolgt in der Regel im Tagebau, also in einem Steinbruch. Aufgrund der Weichheit des Gesteins wird es einfach mit Baggern abgebaggert und der Tonnenpreis liegt bei wenigen Euro. Ein weiterer Grund für seine Beliebtheit. Untertägiger Gipsabbau wurde historisch betrieben, wenn Gipsvorkommen an der Erdoberfläche fehlten, und der Transport noch teurer gewesen wäre. Mit den heutzutage sehr niedrigen Transportkosten kommt das jedoch nicht mehr vor.

Der Abbau von Gips ist besonders tragisch, weil damit einzigartige Natur unwiderbringlich zerstört wird. Vor allem ist er völlig unnötig, weil Gips ein Abfallprodukt der Rauchgasentschwefelung von Kraftwerken ist und deshalb in völlig ausreichenden Mengen anfällt. So haben wir zum Beispiel in Deutschland den Fall, dass Gips aus Entschwefelungsanlagen deponiert wird während Naturschutzgebiete für den Abbau freigegeben werden.