Bauxit Bergwerk


Bauxit ist nach der französischen Stadt Les Baux-de-Provence benannt, wo die erste Lagerstätte entdeckt wurde. 1821 entdeckte der französische Geologe Pierre Berthier ein Gestein, oder eigentlich eine tonartige Ablagerung die recht aussergewöhnlich war. Es handelt sich dabei um eine Mischung verschiedener Aluminiumverbindungen wie Gibbsit (Hydrargillit) γ-Al(OH)3, Böhmit γ-AlO(OH) und Diaspor α-AlO(OH). Die tonige Konsistenz stammt vom Tonmineral Kaolinit. Die Farbe, bräunlich, rötlich oder beige, wird durch geringe Anteile von Eisenoxiden wie Hämatit Fe2O3 und Goethit FeO(OH) beigesteuert. Es handelt sich ganz einfach um ein Residualgestein, entstanden durch die Auflösung von tonreichem Gestein, bei dem die nicht wasserlöslichen Anteile übrig bleiben. In tropischem Klima kommt es zu besonders intensiver Verwitterung und erhöhter Drainage, die zur Auflösung oder zum Auswaschen von nicht aluminiumhaltigen Verbindungen führt.

Bauxit is in der Regel sehr weich, kein Gestein, sondern eher Ton und bildet häufig dicke Lager. Der Abbau ist deshalb in der Regel im Tagebau, das Material wird durch einen Schaufelradbagger auf ein Förderband verfrachtet.

Die Gewinnung von Aluminium aus Bauxit ist außergewöhnlich, im Gegensatz zu anderen Metallen wird es nicht verhüttet, sondern in einem chemischen Lösungsprozeß in Kombination mit elektrischem Strom gewonnen. Es wird in Druckbehältern bei 150 bis 200 °C in Natronlauge erhitzt, wobei Aluminium als Aluminat in Lösung geht. Beim Abkühlen unter Zufügung von feinem Aluminiumhydroxid als Kristallisationskeim scheidet sich reiner Gibbsit ab. Dieser wird durch Glühen in Aluminiumoxid Al2O3 umgewandelt. Unter Zusatz von Kryolith als Schmelzmittel bei etwa 1000 °C geschmolzen wird es in Elektrolysezellen zu metallischem Aluminium reduziert. Der Strombedarf ist erheblich, sodass Aluminiumwerke meist dort entstanden sind, wo preiswerter Strom in großer Menge zur Verfügung steht.

Aluminium ist an der Atmosphäre nicht haltbar, sondern oxidiert sofort mit dem Luftsauerstoff. Diese Oxidschicht versiegelt aber das Aluminium darunter und verhindert weitere Oxidation.