Unter Seifenbergbau versteht man die Gewinnung von Rohstoffen aus locker-sedimentären Bodenschätzen beziehungsweise Seifenlagerstätten. In den meisten Fällen handelt es sich um Tagebau.
Seifenbergbau wird häufig für den Goldabbau in lockeren Sedimenten verwendet, der gesamte Goldrausch in Alaska funktionierte auf diese Weise. Gold wird durch Regenwasser nicht aufgelöst, ist sehr schwer zu verwittern und recht schwer. Die Lagerstätte bildet sich, wenn der größte Teil des Gesteins durch Verwitterung zerkleinert wird und die Reste durch Erosion verlagert, also weggespült, werden. Das ist der einfache Grund, warum es so viele Goldseifen gibt. Und das ist auch ganz praktisch, denn es ist viel einfacher, mit einem Bagger und einer Waschanlage Gold zu schürfen, als ein Bergwerk zu graben. Die Natur hat die schwierige Aufgabe, das Gestein vom Wertstoff zu trennen, bereits erledigt. Natürlich gibt es noch andere Formen von Seifen, aber Goldseifen sind bei weitem die häufigsten. In Deutschland war zum Beispiel der Abbau von Zinnseifen im Erzgebirge im Mittelalter von erheblicher Bedeutung.
Seifenbergbau wird auch als hydraulischer Bergbau bezeichnet, da Wasser zum Transport des losen Sediments und zur Trennung des Wertstoffs vom tauben Gestein verwendet wird. Er wird auch als Baggerbergbau bezeichnet, wenn ein Bagger verwendet wird, um das Sediment in die Verarbeitungsmaschinen zu schaufeln. Es ist jedoch auch möglich, mit einer einfachen Pfanne, genauer einem Sichertrog, oder einer Waschrinne Seifenbergbau zu betreiben. Die typischen Methoden für den Seifenbergbau sind, abhängig von der verwendeten Ausrüstung:
Viele Leute denken, dass das Goldwaschen eine Technik ist, die während des Goldrausches erfunden wurde, aber in Wirklichkeit ist sie wahrscheinlich so alt wie das Metallzeitalter. Auf diese Weise wurden die ersten Metalle gefunden. Und es ist der Grund, warum die frühen Zivilisationen einen Überfluss an dem eher nutzlosen Metall Gold hatten, das sich schlecht zur Herstellung von Waffen oder Haushaltsgegenständen eignete. Es war zu schwer und zu weich, obwohl es sich leicht bearbeiten ließ und nicht oxidierte. Also verwendeten sie es stattdessen für religiöse Zwecke.
Bei den modernen Abbaumethoden wird das gesamte Sediment auf großen Flächen mithilfe von Schaufelbaggern oder Wasserdruck abgebaut. Anschließend wird das Gold mithilfe chemischer Substanzen aufgefangen (amalgamiert). Diese Stoffe sind oft giftig, am häufigsten ist es Quecksilber. Der größte Teil der Substanz wird während des Prozesses recycelt, aber eine gewisse Menge wird freigesetzt und verschmutzt die Umgebung. Spektakulär sind Unfälle, bei denen große Mengen der giftigen Stoffe freigesetzt werden. Ein solcher Unfall ereignete sich vor einigen Jahren in Rumänien, wo ein Nebenfluss und der untere Teil der Donau verschmutzt wurden.