Ort: |
Gasthaus Klessinger, Hauptstraße 31, 94163 Saldenburg, Ortsteil Hundsruck.
(48.7774942, 13.3394430) |
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Öffnungszeiten: |
Ganzjährig Do-So 11:30-14:30, 17-22. [2025] |
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Eintrittspreise: |
frei. [2025] |
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Typ: |
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Licht: |
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Dimension: | L=20 m, H=1 m, W=60 cm, VR=5 m. | |
Führungen: | no | |
Fotografieren: | erlaubt | |
Zugänglichkeit: | nein | |
Literatur: | ||
Adresse: |
Gasthaus Klessinger, Hauptstraße 31, 94163 Saldenburg, Ortsteil Hundsruck, Tel: +49-8504-8239.
E-mail: |
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Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
1449 | erste Erwähnung eines Erdstalls in der Saldenburger Gegend. |
2006 | Erdstall komplett freigelegt, den Keller renoviert und den Kartoffelkeller zum Informationsraum umfunktioniert. |
Schrazlgang im Gasthaus Klessinger ist eine Beschreibung, kein Name. Das Objekt hat keinen Namen, aber es handelt sich um einen typischen Erdstall, in Bayern auch Schrazlgang genannt. Und es befindet sich unter dem Gasthaus Klessinger, der Zugang erfolgt über den ehemaligen Kartoffelkeller. Besichtigung ist möglich während der regulären Öffnungszeiten des Gasthauses. Es handelt sich um einen 20 m langen Rundbogengang der etwa 1 m hoch ist und sich in 4 bis 5 m Tiefe. Er endet in einer sogenannten Endkammer, die zwei Personen Platz bietet.
Erställe sind wohl die mysteriösesten unterirdischen Strukturen, die es gibt. Sogar der Name ist kurios und stammt wohl aus einer lokalen Mundart, doch er hat sich inzwischen in der Literatur dirchgesetzt. Hier im Bayerischen Wald ist jedoch der Name Schrazlgang üblich, und er bezieht sich auf eine Sage über sogenannte Schrazl oder Schrazen, zwergenhafte Schutzgeister. Die Gänge sind meist sehr niedrig, 1,30 m ist typisch, so lag wohl diie Zuordnung zu Zwergen nahe. In der Gemeinde Saldenburg gibt es geradezu eine Häufung von Erdställen, fünf sind bekannt. Das liegt vermutlich am Gestein, der angewitterten Saldenburger Granit, der auch als Flins bezeichnet wird, ist verhältnismäßig leicht zu bearbeiten. Trotzdem ist er standfest, es wird kein Verbau benötigt. Interessant sind sichtbare Verfärbungen entlang Klüften durch das enthaltene Eisen.
Dies ist der einzige Erdstall in Saldenburg, der problemlos besichtigt werden kann. Die Wirts-Familie weiß seit Generation von der Existenz des Gangs, und er wurde wohl auch früher auf Nachfrage Gästen gezeigt. Der jetzige Wirt, Heinrich Klessinger, der von allen Pico genannt wird, hat den Gang jedoch 2006 professionell ausbauen lassen. Der Erdstall wurde komplett freigelegt, der Keller renoviert und den Kartoffelkeller zum Informationsraum umfunktioniert. Neben Bildern und Erläuterungen gibt es hier auch ein Video vom Inneren des Erdstalls. Man darf ihn befahren, die meisten Leute haben jedoch mit der Enge ihre Probleme und schauen lieber das Video an. In diesem Zuge wurde der Gang natürlich auch umfassenden wissenschaftlichen Untersuchungen unterzogen. Das Ergebnis dieser Untersuchungen ist allerdings genauso unbefriedigend wie bei allen anderen Erdställen. Weder Alter noch Zweck konnte ermittelt werden. Auch die Angaben, dass er wohl 1,000 Jahre alt ist, ist nicht belegt, inzwischen wird sogar angenommen, dass diese Gänge zwar vor etwa 1,000 Jahren besucht worden sind, aber eigentlich aus der Megalithzeit stammen.