Erdölmuseum Reinkenhagen


Touristische Informationen:

Ort: Alte Dorfstraße 10, 18519 Sundhagen / OT Reinkenhagen.
A20 Ausfhrt 20 Stralsund, B96/E22/E251 Ausfahrt Wilmshagen, nach Reinkenhagen, links ab.
(54.191150, 13.177060)
Öffnungszeiten: Ganzjährig Di-Do 10-16.
[2023]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 3, Kinder (5-16) EUR 1, Kinder (0-4) frei, Studenten EUR 2, Behinderte EUR 2, Familien (2+2) EUR 5.
Gruppen (10+): Erwachsene EUR 1.50, Schüler EUR 0.50.
[2023]
Typ: MineErdöl
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension:
Führungen: nein
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur: (): Schatzsucher, Fördervereins "Erdöl und Heimat e. V." Reinkenhagen.
(2015): Erdölmuseum Reinkenhagen/Mecklenburg-Vorpommern - ein Museumsführer, Fördervereins "Erdöl und Heimat e. V." Reinkenhagen.
Adresse: Förderverein Erdöl und Heimat e.V., Alte Dorfstraße 10, 18519 Sundhagen, Tel: +49-38328-70500. E-mail:
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Geschichte

1961 Erdöl gefunden.
04-JUN-1994 Museum eingerichtet.
25-OCT-1995 Fördervereins „Erdöl und Heimat e. V.“ Reinkenhagen gegründet.

Geologie


Bemerkungen

Das Erdölmuseum Reinkenhagen dokumentiert die Entwicklung der Erdöl- und Erdgasindustrie in der DDR. Die Resource Erdöl und Erdgas wird, im Gegensatz zu anderen Bodenschätzen, nicht in Bergwerken abgebaut. Sie wird durch Bohrungen erschlossen, und die einzigen sichtbaren Einrichtungen sind Bohreinrichtungen, Pumpen und Pipelines. Die meisten Länder in Europa hatten eine Erdölförderung, auch wenn diese in der Mitte des 20. Jahrhunderts durch Erdölimporte aus dem Nahen Osten abgelöst wurde. So gibt es auch in vielen Ländern ein Erdölmuseum, in Deutschland gibt es gleich drei, und alle sind in der norddeutschen Tiefebene, die geologisch bedingt Erdöllager besitzt. Reinkenhagen ist das einzige Erdölmuseum in Ostdeutschland und ist auf die Geschichte der Erdöl- und Erdgas-Förderung der DDR spezialisiert. Das Museum wurde 1994 eröffnet und wird seit 1995 vom Förderverein „Erdöl und Heimat e. V.“ Reinkenhagen betreut. Die Mitglieder sind vorwiegend Pensionäre der Erdölindustrie.

Die erste erfolgreiche Bohrung in der DDR nach Erdöl war 1961 bei Reinkenhagen. In 2,300 m Tiefe wurde im Zechstein Erdöl erbohrt. Das war der Begin der staatlichen Erdölindustrie. Weitere Bohrstandorte waren Grimmen (1964), Richtenberg (1964) und Lütow auf Usedom (1965). Das Museum dokumentiert die Entwicklungsgeschichte des ehemaligen Grimmener Erdölbetriebes in den Jahren 1962 bis 2001.

Das Museum befindet sich im Sozialgebäude der ehemaligen Feldzentrale eröffnet. Die Ausstellungsfläche von 300 m² wie Erdöl entsteht und auf dem Festland wie im Offshore-Bereich gefördert wird. Besonders kurios ist eine Ausstellung mit Gastgeschenken, die die Bohrexperten während ihrer Arbeit in anderen Ländern erhalten haben. Interessant ist auch eine Ausstellung von Messgeräten der Untertagemesstechnik, Rettungsgeräten, Verhaltensanweisungen für den Notfall und Arbeitsanweisungen aus der aktiven Zeit der Erdöl- und Erdgasförderung. Der wichtigste Teil des Museums ist jedoch ein Freigelände mit über 6,000 m², auf dem die eingesetzte Technik ausgestellt ist. Die Basis der Erdölförderung war der ausgestellte Tiefpumpenantrieb mit Sondenkopfausrüstung. Interessant ist auch eine Bohr-/Sondenreparaturanlage vom Typ A 50Y mit einem maximalen Drehmoment von 4989 Nm bei 1500 Umdrehungen pro Minute. Ausgestellt sind auch ein rund 12 m langes Rohrstück der Ostsee-Pipeline mit einem Innendurchmesser von 1153 mm und einem Gewicht von 12 t und ein Rohrstück der NEL-Pipeline mit einer Länge von 18 m und einem Gesamtgewicht von 15 t. Auch die technischen Hintergründe der Ostseepipeline NORD STREAM 2 werden im Museum erläutert. Außergewöhnlich ist eine bis 1990 in der niederländischen Nordsee im Einsatz gewesene Offshore–Rettungskapsel. Weitere technische Denkmale können entlang der Erdölstraße zwischen dem Museum und dem Ortsausgang besichtigt werden.