Ort: |
Kupferberg.
A9 Ausfahrt Himmelkron, B303 nach Ludwigschorgast, rechts ab nach Kupferberg. Bergbaumuseum and der Hauptstraße, St.-Veit-Zeche an der Straße nach Neufang. (50.139409, 11.576105) |
Öffnungszeiten: |
Bergbau-Museum:
APR bis OCT Sa 13-17, So 10-16. St.-Veit-Zeche: APR bis OCT Sa, So 11, 13, 15. [2021] |
Eintrittspreise: |
Erwachsene EUR 6, Kinder (-15) EUR 3, Familien (2+*) EUR 15. [2021] |
Typ: | Kupfer |
Licht: | Beleuchtung mit Glühlampen |
Dimension: | |
Führungen: | |
Fotografieren: | |
Zugänglichkeit: | nein |
Literatur: | |
Adresse: | Bergbau-Museum Kupferberg e.V., Wirsberger Weg 34, 95362 Kupferberg, Tel: +49-9227-9727833. E-mail: |
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
12. Jahrhundert | Kupferfunde lassen den Ort Kupferberg schnell wachsen. |
1326 | Kupferberg erhält das Stadtrecht. |
1340 | Bischof Lampert verspricht allen Bergleuten und Bürgern 10 Jahre Steuerfreiheit wenn die „Wasser gewältigt würden“. |
1685 | Bericht vom St.-Veit-Schacht über die Förderung von 520 Zentner Erz. |
1700 | J.K. Kropf Direktor im Kupferberger Revier, |
1732 | Ende des Bergbau wegen finanzieller Probleme. |
1855 | Wiederaufnahme einer regelmäßigen Abbautätigkeit auf Initiative von Pfarrer Georg Thiem. |
1940 | Bergwerk endgültig geschlossen. |
1880 | Diabas Steinbruch eröffnet. |
1998 | Verein Bergbau-Museum Kupferberg e. V. gegründet. |
15-JUL-2000 | Bergbaumuseum Kupferberg eröffnet. |
13-NOV-2009 | Grundsteinlegung für das Schaubergwerk. |
2015 | Besucherbergwerk eröffnet. |
Eine geologische Besonderheit in unmittelbarer Nähe ist der Peterleinstein (589 m asl) der aus grünlichem Serpentinit besteht. Auf dem verwitterungsresistenten Gestein gedeiht nur karge Vegetation. Der Serpentinit ist ein metamorphes Gestein, das aus der Umwandlung von ultramafischen Gesteinen unter Wechselwirkung mit wässrigen Fluiden gebildet wurde. Die Besonderheit ist, dass der Serpentinit magnetisch ist, weshalb der Berg aus gerne als Magnetberg bezeichnet wird.
Das Bergbau-Museum Kupferberg befindet sich im gleichnamigen Ort Kupferberg, und beide verdanken ihren Namen den reichen Kupferfunden die hier im 12. Jahrhundert gemacht wurden. Bereits im 9. Jahrhundert n. Chr. gab es erste Abbauversuche, zumindest vermutet der Mönch Otto von Weißenburg das. Es ist dokumentiert, dass im Jahre 1005 infolge von Pest und Teuerung der Harz entvölkert war und deshalb fränkische Bergleute den Bergbau wieder aufnahmen. Otto von Weißenburg argumentierte deshalb mit gutem Grund, dass diese fränkischen Bergleute wohl zuvor in Franken tätig waren. Echte Belege gibt es allerdings nicht. Sicher ist allerdings, dass nach den Funden von Kupfererzen im 12. Jahrhundert die Ortschaft rasch an Bedeutung gewann. Im 14. Jahrhundert waren 1600 bis 1700 Bergknappen hier tätig und in zehn Schmelzhütten wurde das Kupfererz verhüttet. Fürstbischof Heinrich II. v. Sternberg (1324–1328) verlieh deshalb 1326 Kupferberg das Stadtrecht.
Ein großes Problem des Abbaus war die große Menge an Grubenwasser. Deshalb schuf Bischof Lampert 1340 einen zusätzlichen Anreizund versprach allen Bergleuten und Bürgern 10 Jahre Steuerfreiheit für die Lösung dieses Problem. Die Kupferfunde waren sehr ergiebig, nach einem Bericht von 1685 hatte das Erz einen Kupferanteil von 15%, normal waren damals in 2%. 1700 wurde J.K. Kropf Direktor im Kupferberger Revier. Er legte mit der gehangenen Kunst, einer gigantischen Entwässerungsanlage, Stollen und Schächte trocken. Daraufhin erlebte der Kupferbergbau eine weitere Blütezeit, die jedoch bereits 1732. Die Aufwändige Entwässerungstechnik funktioniert wohl, führte aber auch zu finanziellen Problemen. Mit anderen Worten, der Ertrag konnte trotz hervorragenden Fördermengen die teure Entwässerung nicht finanzieren. Spätere Abbauversuche scheiterten immer wieder an der Wasserhaltung. Erst 1855 erreichte Pfarrer Georg Thiem nochmals eine regelmäßige Abbautätigkeit, die fast ein Jahrhundert andauerte. 1940 wurde das Bergwerk endgültig geschlossen. Nach dem Wegfall des größten Arbeitgebers ist Kupferberg heute eine der kleinsten Städte Bayerns.
Das Bergbaumuseum Kupferberg wurde 1998 vom Verein Bergbau-Museum Kupferberg e. V. gegründet. Das Museum stellt die Entwicklung des Kupferbergbaus und zeigt historisches Werkzeug und Ausrüstung. Schwerpunkt der Ausstellung ist die Mineraliensammlung mit Mineralien und Erzen aus dem hiesigen Bergbau. Teil der Ausstellung ist der Schieferbergstollen, der Eingang eines Entwässerungsstollens hinter dem Museum. Auch der übertägige Diabas-Abbau am Ortseingang ist ein Thema. Der vulkanische Hartstein findet in der Bauwirtschaft vielfältige Verwendung.
Das Besucherbergwerk St.-Veit-Zeche ist recht jung, es wurde erst 2015 eröffnet. Die Idee war, den "alten" Bergbau in Kupferberg für Besucher zugänglich zu machen. Thema sind die geologischen und historischen Bedingungen der Stadtgründung und des Erfolgs des Bergwerks. Das Besucherbergwerk bietet Einblicke in die geologischen Bedingungen und die Arbeitsprozesse des historischen Bergbaus. Immerhin hat der Bergbau über Jahrhunderte fast 2,000 Arbeitsplätze für Kupferberg geschaffen. Das Bergbaumuseum das sich bisher in einem historischen Stallgebäude befand ist in einen Neubau auf der St.-Veit-Zeche.