Hoffnungsstollen Todtmoos


Touristische Informationen:

Ort: Parkplatz Bergwerk, Zellermoosstraße 3, 79682 Todtmoos.
In Todtmoos, südlicher Schwarzwald. Von Bad Säckingen am Rhein nach Norden über Wehr, L148 nach Todtmoos. Vom Parkplatz 450 m zum Bergwerk.
(47.744434, 7.985744)
Öffnungszeiten: MAI bis OKT Do, Sa, So, Fei 14-17.
NOV bis APR Sa, So, Fei 14-17.
[2023]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 4, Gästekarte EUR 2, Kinder (6-16) EUR 2, Kinder (0-5) frei, Schüler EUR 1, Studenten EUR 1, Behinderte EUR 1.
[2023]
Typ: MineEisen MineNickel
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension: T=8 °C.
Führungen: L=500 m.
Fotografieren:
Zugänglichkeit: teilweise
Literatur:
Adresse: Tourist-Information, Wehratalstr. 19, 79682 Todtmoos, Tel: +49-7654-12068-540, Fax: +49-7654-120689-9549. E-mail: E-mail:
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Geschichte

1798 Grube Todtmoos-Mättle erstmals urkundlich erwähnt.
1835 Vitriolhütte in Schwarzenbach stillgelegt.
1934 intensive Anstrengungen zur Prospektierung.
1937 Arbeiten eingestellt, Grube aufgegeben.
1988 Aufsäuberungsarbeiten zur Errichtung eines Schaubergwerks.
16-JUN-2000 Eröffnung des Schaubergwerks.

Geologie

In der Grube Todtmoos-Mättle wurde im Tagebau in größeren Mengen Magnetkies, Pyrrhotin (Fe8S9), abgebaut. Später wurde unter Tage Nickelerz abgebaut. Die Erze sind hydrothermale Gangvererzungen in Granit und weißem, hellem und dunklem Gneis. Ursprung der Erze und auch der Wärme für die hydrothermale Konvektion war eine Noritintrusion.

Bemerkungen

Das Schaubergwerk heißt Hoffnungsstollen Todtmoos was bereits ein Hinweis darauf ist, dass der Bergbau wohl in erster Linie auf Hoffnung, und weniger auf tatsächlichen Bodenschätzen beruhte. Der Bergbau in Todtmoos begann 1798, als zwei Einwohner auf Ihren Wiesen Erzbrocken fanden und sich umgehend die Schürfrechte sicherten. Sie bauten einige Jahre lang Magnetkieserz im Tagebau ab. Dieses wurde in der Vitriolhütte in Schwarzenbach weiterverarbeitet, bis diese im Jahr 1835 geschlossen wurde.

Ursprünglich wurde das ebenfalls vorkommende Nickelerz als Abfall betrachtet, weil es keine Verwendung für Nickel gab. Mit der Entwicklung von Methoden zur Härtung von Stahl durch den Zusatz von Nickel wurde es jedoch wertvoller und wurde ebenfalls weiterverarbeitet. Als die Vitriolhütte geschlossen wurde, wurde auch der Tagebau geschlossen. Dafür wurde jedoch unter Tage das Nickelerz abgebaut. Das Lager war nicht sehr ergiebig, und der Wert von Nickel nicht sehr groß, die Hoffnung auf Silberfunde wie in anderen Bergwerken im Schwarzwald erfüllt sich nie. So war der Bergbau nie sehr intensiv, und auch eine intensive Prospektierung der Lagerstätte 1934 durch die Nationalsozialisten, war eher ernüchternd. Das führte noch vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zur Schließung des Bergwerks. Tatsächlich sind viele der Stollen eigentlich gar keine Abbaustollen, sondern Prospektionsstollen, die jedoch leider nie die erhofften Erznester erschlossen.

Der Ausbau zum Schaubergwerk ist Karl-Heinz Tartsch, einem Bewohner von Todtnau zu verdanken, der das Bergwerk erhalten und erschließen wollte. Eine kleine Gruppe von Ehrenamtlichen öffnete und sicherte die teilweise verschütteten und teilweise unter Wasser stehenden Stollen. Neben ehrenamtlicher Arbeit wurden erhebliche private Spenden, aber auch finanzielle Unterstützung von Gemeinde, Land und EU investiert. Das Schaubergwerk wurde nach 12 Jahren Sicherungsarbeiten schließlich im Jahr 2000 eröffnet. Es wird heute von der Tourist-Information Todtmoos betrieben. Eine Besonderheit ist der familienfreundliche Ausbau der Grube, so daß es keine Altersbeschränkung für Kinder gibt. Zudem ist der Tiefstollen auch für Rollstuhlfahrer zugänglich, wenn auch nicht das ganze Schaubergwerk. Dennoch werden Wanderschuhe oder Gummistiefel sowie strapazierfähige Kleidung empfohlen. Helme werden gestellt.