Grube Bendisberg


Touristische Informationen:

Ort: In der Eisenkaul 2, 56729 Langenfeld / Vordereifel.
(50.360700, 7.102500)
Öffnungszeiten: Nur nach Voranmeldung.
Arschleder-Führung: Nur nach Voranmeldung.
Zwei-Stollen-Führung: Nur nach Voranmeldung.
Drei-Stollen-Führung: Nur nach Voranmeldung.
[2023]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 8, Kinder (7-17) EUR 6, Kinder (0-6) frei.
Arschleder-Führung: Erwachsene EUR 12.
Zwei-Stollen-Führung: Erwachsene EUR 16.
Drei-Stollen-Führung: Erwachsene EUR 24.
[2023]
Typ: MineBlei MineZink
Licht: Helm und Geleucht wird gestellt.
Dimension: T=8 °C, H=80 %.
Führungen: D=90 min, L=600 m, Min=2, Max=11.
Arschleder-Führung: D=2 h, L=750 m, Min=3, Max=11.
Zwei-Stollen-Führung: D=2.5 h, L=750 m, VR=53 m, St=540, Min=3, Max=11.
Drei-Stollen-Führung: D=3.5 h, L=750 m, VR=53 m, St=540, Min=3, Max=11.
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur:
Adresse: Besucherbergwerk Grube Bendisberg, St. Jost-Langenfeld/Vordereifel, In der Eisenkaul 2, 56729 Langenfeld/Vordereifel, Tel: +49-2655-96-29-96. E-mail:
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Geschichte

1900-1904 durch eine holländische Gesellschaft aufgeschlossen und betrieben.
24. zum 25. Dezember 1903 die Aufbereitung fällt einer Feuersbrunst zum Opfer, Betrieb wird stillgelegt.
1915 Grube geht in den Besitz der Gesellschaft des Altenbergs über.
26-APR-1937 wieder in Betrieb genommen.
31-DEC-1940 Grube stillgelegt.
2003 Tiefer Eisenheldstollen nach fast fünfzig Jahren wieder geöffnet.
30-JUN-2005 Bergwerk von der Ortsgemeinde Langenfeld erworben.

Geologie

Die Erz- und Quarzgänge entstande währen der vasizischen Gebirgsbildunt vor 330-300 Millionen Jahren. Die enthaltenen Erze sind Zinkblende (Sphalerit) und silberhaltigen Bleiglanz (Galenit), daneben Eisenspat (Siderit), und Kupferkies (Chalkopyrit).

Bemerkungen

Die Grube Bendisberg baute auf mehreren Gängen der mittleren und oberen Siegener Schichten Erz ab. Im Bereich der Eisenhelder Gänge wurden die tieferen Gangpartien durch einen Blindschacht erreicht. Ansonsten wurde in Stollen abgebaut, es gab kaum Schächte. Allerdings hat die Grube nie eine größere wirtschaftliche Bedeutung erreicht, weil die Erzvorkommen zu gering waren. Immerhin waren im Jahr 1903 120 Mann im Bergbau und 34 Mann in der Aufbereitung beschäftigt. In 16 Monaten wurden 513 t Bleierze mit durchschnittlich 68,3% Pb und 400 g/t Ag gefördert, sowie 875 t Zinkblende mit 44,4% Zink.

Obwohl der Bergbau auf Blei- und Zinkerze bei St. Jost und Virneburg auf ein hohes Alter zurückblicken kann, wurde die Grube Bendisberg erst 1900 durch eine holländische Gesellschaft aufgeschlossen und betrieben. Sie war allerdings nur bis zur Nacht vom 24. zum 25-DEC-1903 in Betrieb, weil in dieser Nacht die Aufbereitung einer Feuerbrunst zum Opfer fiel. Bald darauf legte man den gesamten Betrieb still. Im Jahre 1915 ging die Grube in den Besitz der Gesellschaft des Altenbergs über. Im Rahmen der Autarkiebestrebungen des Deutschen Reiches stellte das Reichswirtschaftsministerium beträchtliche Finanzmittel zur Verfügung. Es gab alte Berechnung nach denen insgesamt 30.700 m³ Grubenerze noch anstanden und eine Produktion von ungefähr 1.650 t metallischen Zink und 1.050 t Blei erwarten ließen. Der neue Besitzer, die AG des Altenbergs, benutzte die Fördermittel um einen 1.2 km langen Stollen zur Untersuchung vorzutreiben. So wurde die Grube Bendisberg am 26-APR-1937 wieder in Betrieb genommen. Im ersten Betriebsjahr 1937 wurden 2.365 m Strecken in den drei Eisenheldstollen, im Johannastollen und im Bleibergstollen aufgewältigt. Nun ging es Schlag auf Schlag, eine neue Zufahrtsstraße, eine neue Hochspannungsleitung an das Netz des Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerkes (RWE), ein kleines Maschinenhaus, in dem ein Turbokompressor aufgestellt wurde. Doch als man die Tiefbausohle erreichte, stellte man fest, dass die Erzgänge dort nur Quarz, etwas Eisenspat und ganz selten geringe Spuren von Zink und Blei enthielten. Deshalb wurde Ende Oktober 1940 der Entschluss gefasst, die Tiefbausohlen und den Schacht aufzugeben und die Pumpen abzustellen. Auch auf den oberen Sohlen war das Ergebnis eher unbefriedigend, doch vor allem wurde durch den Krieg der Transport des Erzes sehr schwierig, und so wurde die Grube am 31-DEC-1940 stillgelegt.

Nach Ende des Krieges, im Jahr 1948, beantragte die AG des Altenbergs beim rheinland-pfälzischen Wirtschafts- und Verkehrsministerium die Wiederinbetriebnahme der Blei- und Zinkerzgrube Bendisberg. Wieder war der Bedarf erheblich und so wurden auch weniger ertragreiche Gruben wiedereröffnet. Am 13-DEC-1948 erteilte die Militärregierung die Betriebserlaubnis. Doch wieder war das Problem der Transport, die Aufbereitungsanlage lag in einer anderen Zone. Auch die im oberen Bereich geschätzten Erzvorkommen stellten sich infolge der Unregelmäßigkeiten der Erzführung als überzogen heraus. Dazu kam, dass die Weltmarktpreise fielen, und so wurden 1953 und 1954 nur noch bereits abgebaute beziehungsweise angefahrene Erze in die Aufbereitung transportiert und am 11-MAY-1957 wegen Erschöpfung der Lagerstätte eingestellt.

Von der Grube Bendisberg sind einige recht beachtenswerte technische Denkmäler erhalten. Es bestehen noch ein Zechenhaus und ein Transformatorengebäude, die nach Umbaumaßnahmen heute als Wohnhaus sowie als Cafe genutzt werden. Die untern Sohlen sind wasserfüllt, da das Bergwerk jedoch ebenerdige mehrere Stollen besitzt können verschiedene Touren mit unterschiedlicher Länge angeboten werden. Die kürzeste Strecke ist die normale Touristenführung. Vor Corona gab es am Wochenende regelmäßige Öffnungszeiten, inzwischen ist das Bergwerk wieder geöffnet, aber man muss sich für alle Führungen anmelden. Bei allen Führungen gibt es kein Licht, ein Helm mit Geläucht wird gestellt. Bei den Sonderführungen sollte man zudem mit Gummistiefeln, geeigneter Kleidung und am besten auch mit Wechselkleidung kommen. Die Touren sind nicht schwierig, doch wegen der Dauer sollte man eine gewisse körperliche Fitness haben.