Ort: |
In Gams bei Hieflau.
Der Straße folgen bis zur Nothklamm, einer Schlucht am westlichen Ende des Dorfes. 2 km von der Abzweigung zum Parkplatz. 15 Minuten Fußweg vom Parkplatz, die ersten 200 m auf einer einspurigen Straße, dann steil bergauf auf einem alpinen Steig. (47.6683645, 14.8037984) |
Öffnungszeiten: |
MAI bis OKT Fr-So, Fei 10, 14. Sommerferien täglich 10, 14. Online-Reservierung obligatorisch. [2025] |
Eintrittspreise: |
Erwachsene EUR 23, Kinder (6-15) EUR 16, Familie (2+2) EUR 62. [2025] |
Typ: |
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Licht: |
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Dimension: | A=620 m asl, L=340 m, T=5-8 °C, VR=24 m. |
Führungen: | D=90 min, Min=4. |
Fotografieren: | erlaubt |
Zugänglichkeit: | nein, steiler Aufstieg, Treppe in der Höhle |
Literatur: |
Franz Kraus (1894):
Höhlenkunde,
Faksimile 2009, Wissenschaftliche Beihefte zur Zeitschrift "Die Höhle", Nr. 56.
online
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Adresse: |
Gemeinde Landl Infrastrukturentwicklungs KG, A 8923 Palfau 1, Tel: +43-3633-2201-50.
E-mail: |
Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. |
1838 | unter Einheimischen bekannt. |
1881 | systematische Erforschung und Entwicklung durch Franz Kraus. |
1882 | eingeweiht und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. |
1883 | wird das erste elektrische Licht in einer Höhle installiert, das durch einen wasserbetriebenen Generator betrieben wird. |
1885 | Franz von Hauer, ehemaliger Intendant des k.u.k. Naturhistorischen Museums, beschreibt die Umwandlung von Kalk in Gips in der Kraushöhle. |
1890 | elektrisches Licht ausgeschaltet und deinstalliert. |
1913 | Höhle unter Denkmalschutz gestellt. |
1940s | Schauhöhle wegen Besuchermangels geschlossen. |
1964 | Untersuchung durch das Denkmalamt. |
1964 | Die Feuerwehr von Gams beginnt, die Höhle zu verwalten. |
Die Kraushöhle wurde nach ihrem Erforscher und Entwickler Regierungsrat Franz Kraus benannt. Er war der Vater der Höhlenforschung in Österreich, gründete den weltweit ersten Höhlenverein in Wien und schrieb das Standardwerk zur Höhlenkunde. Bereits um 1880 forschte er in der Höhle, die damals noch Anerlbauernloch hieß, und war auch für den Bau des Eingangsstollens 1881 verantwortlich. Bereits ein Jahr später eröffnete er die Höhle als Schauhöhle, und 1883 ließ er elektrisches Licht installieren. Für seine Verdienste um die Höhle wurde ihm ein Denkmal in den Felsen über dem Höhleneingang gesetzt.
Ein gewundener Tunnel führt hinunter zu einer großen Hauptkammer, die Der Ballsaal genannt wird, mit mehreren kleinen und kurzen Seitengängen. Es ist eine Karsthöhle mit einigen Tropfsteinen, aber sie ist berühmt für ihre Gips-Speläotheme (CaSO4). Eine nahe gelegene schwefelhaltige Quelle, die zu Beginn des Jahrhunderts zum Baden genutzt wurde, ist eine logische Erklärung für ihre Entstehung. Warmes schwefelhaltiges Wasser aus derselben Quelle füllte einst die Höhle. Der gelöste Kalkstein und der Schwefel im Wasser lösten eine chemische Reaktion aus, bei der der Gips entstand. Wissenschaftliche Forschungen in Lechuguilla und anderen Höhlen machen es sehr wahrscheinlich, dass schwefelliebende Bakterien den Gips produzierten, indem sie sich vom Schwefel ernährten. Diese Höhle ist einzigartig in Europa: Sie ist eine von nur zwei Kalksteinhöhlen mit dieser Art von schwefelhaltigen Speläothemen, die auch eine Schauhöhle ist. Die andere ist die Grotta Grande del Vento, Genga, Italien. Ähnliche Höhlen sind selten, aber überall auf der Welt zu finden, und die berühmteste ist die Lechuguilla-Höhle. In den letzten 20 Jahren wurde viel darüber geforscht, unter anderem auch der Aspekt, dass der Kalk durch den Schwefel gelöst wurde, der von unten Aufstieg. Man nennt diese Art von Höhlen hypogene Höhlen.
Und noch etwas Seltsames: Dies ist zwar die allererste Höhle der Welt mit elektrischem Licht, aber die meiste Zeit wurde sie mit Karbidlampen beleuchtet. Das elektrische Licht wurde 1883 von Franz Kraus installiert und von einem wasserbetriebenen Generator angetrieben, der unten am Bach gebaut worden war. Es gab tatsächlich schon früher Höhlen mit elektrischem Licht, vor der Erfindung von Glühlampen wurden Kohlenbogenlampen eingesetzt. Die Kraushöhle war die erste mit Glühbirnen, und anscheinend hatte man die Technologie noch nicht ganz im Griff. Nach sieben Jahren musste es wegen technischer Schwierigkeiten und zu hoher Kosten wieder abgeschaltet werden. Die Installationen wurden vollständig entfernt und bis heute wird die Höhle mit Handlampen beleuchtet. Inzwischen verbietet die österreichische Regierung die Installation von elektrischem Licht, um die empfindlichen Gipshöhlen zu schützen.
Die Höhle war für die Öffentlichkeit geschlossen, weil es einfach zu wenige Besucher gab. Als das Denkmalamt die Höhle 1964 neu vermessen hat, erkannte es die Besonderheit der Höhle und unterstützte die Wiedereröffnung der Höhle. Sie verwalteten die Höhle ein halbes Jahrhundert lang, immer mit ehrenamtlicher Arbeit auf gemeinnütziger Basis. Es war nicht viel Geld vorhanden, und so wurden die Karbidlampen zu einer Institution. Sie waren billig und zuverlässig, und das Licht war sehr gut, viel besser als damalige elektrische Taschenlampen. Leider ist die Höhle jetzt Teil des neuen GeoPark-Konzepts und die arbeitsintensiven Karbidlampen wurden durch moderne LED-Lampen ersetzt. Das Licht ist besser, aber die letzte Höhle mit Karbidlampen ist nun verschwunden. Wir empfehlen Ihnen, eine Stirnlampe mit auf die Tour zu nehmen, damit Sie keine Handlampe mitnehmen müssen. Der GeoPark hat bedauerlicherweise auch einige andere Nachteile gebracht, die Anzahl der Führungen wurde halbiert, dafür haben sich die Eintrittspreise in wenigen Jahren mehr als verdoppelt. Außerdem ist es inzwischen nötig sich vorher über das Online Booking anzumelden.