| Ort: | Vordernberger Straße 55, 8790 Eisenerz. A9 (E57) Ausfahrt Reithtal, B146 über Admont und das Gesäuse nach Hieflau, rechts abbiegen auf die B115 nach Eisenerz. (47.5397764, 14.8976254) | 
| Öffnungszeiten: | Besucherzentrum:
                    MAI bis OKT täglich 8:30-16:30. Schaubergwerk: MAI bis OKT täglich 8:30-15. [2025] | 
| Eintrittspreise: | Schaubergwerk:
                    Erwachsene EUR 23.50, Kinder (16-20) EUR 19, Kinder (4-15) EUR 11.50, Kinder (0-3) frei, Senioren (65+) EUR 21. Hauly Abenteuerfahrt: Erwachsene EUR 23.50, Kinder (16-20) EUR 19, Kinder (4-15) EUR 11.50, Kinder (0-3) frei, Senioren (65+) EUR 21. Kombiticket Hauly + Schaubergwerk: Erwachsene EUR 36, Kinder (16-20) EUR 32, Kinder (4-15) EUR 18, Kinder (0-3) frei, Senioren (65+) EUR 34. Kombiticket Hauly + Sprengung: Erwachsene EUR 34, Kinder (16-20) EUR 27,50, Kinder (4-15) EUR 17, Kinder (0-3) frei, Senioren (65+) EUR 31. Kombiticket Hauly + Schaubergwerk + Sprengung: Erwachsene EUR 44,50, Kinder (16-20) EUR 38, Kinder (4-15) EUR 25,50, Kinder (0-3) frei, Senioren (65+) EUR 41. Freilichtausstellung Oswaldirücken: Erwachsene EUR 14, Kinder (16-20) EUR 11, Kinder (4-15) EUR 7, Kinder (0-3) frei, Senioren (65+) EUR 12. [2025] | 
| Typ: | |
| Licht: |  Beleuchtung mit Glühlampen | 
| Dimension: | |
| Führungen: | Schaubergwerk:
                    D=90 min. Hauly Abenteuerfahrt: D=60 min. | 
| Fotografieren: | |
| Zugänglichkeit: | nein | 
| Literatur: | |
| Adresse: | VA-Erzberg GmbH, Erzberg 1, 8790 Eisenerz, Tel: +43-3848-3200.
                    E-mail: | 
| Nach unserem Wissen sind die Angaben für das in eckigen Klammern angegebene Jahr korrekt. Allerdings können sich Öffnungszeiten und Preise schnell ändern, ohne daß wir benachrichtigt werden. Bitte prüfen Sie bei Bedarf die aktuellen Werte beim Betreiber, zum Beispiel auf der offiziellen Website in der Linkliste. | |
| 1171 | erstmals urkundlich erwähnt. | 
| 1287 | Steyr erhält vom Landesfürsten das Große Privileg für den Handel mit Innerberger Eisen. | 
| 1314 | Leoben erhält vom Landesfürsten das Große Privileg für den Handel mit dem Vordernberger Eisen. | 
| 14. Jahrhundert | Abbau des Eisenerzes, Erzeugung des Roheisens und Weiterverarbeitung durch Verfügung des Landesfürsten geregelt. | 
| 1448 | Eisenordnung erlassen. | 
| 16. Jahrhundert | Beginn des Stollenbaus auf kaiserliche Anordnung. | 
| 1720 | Einführung der Pulversprengung. | 
| 1820 | Beginn des Tagebaus. | 
| 1899 | Untertagebau eingestellt. | 
| 1932 | Untertagebau wieder aufgenommen. | 
| 1970 | Einführung selbstfahrender Bohrgeräte mit einem Bohrungsdurchmesser von 15 cm. | 
| 1986 | untertägiger Erzabbau endgültig eingestellt. | 
| 1988 | Schaubergwerk eröffnet. | 
Der Erzberg gilt als das größte Sideritvorkommen (FeCO3) der Welt, enthält aber auch Ankerit und eisenhaltigen Dolomit. Er befindet sich in der Grauwackenzone zwischen den Zentralalpen und den Nördlichen Kalkalpen, ein schmaler Streifen paläozoischer Gesteine vom Arlberg bis zum Ennstal. Sie besteht aus dunklen Grauwacken, Phylliten, Schiefer, metamorphe Vulkaniten, ferner schwach metamorphe Kalksteine (Marmore), Quarzite. Sie entstanden vom Ordovizium bis zum Karbon und wurden bereits in der variszischen Orogenese gefaltet. Im Mesozoikum bildeten sie den geologischen Sockel des Schelfs der westlichen Tethys, auf dem die mesozoischen Kalke der Kalkalpen abgelagert wurden. Beide zusammen wurden dann ein bei der alpinen Orogenese gefaltet. Die Gesteine sind reich an Bodenschätzen (Eisen, Kupfer, Magnesit, Graphit) und generell weicher als der Kalk, weshalb sie überwiegend rundliche, sanfte Kuppen mit wenig Bewaldung bilden.
Der Eisenberg besteht aus eine Mischung aus verschiedenen Erzen und Dolomit, und hat einen eher geringen Eisengehalt von 33,5 %. Der Eisengehalt schwankt zwischen 22 % und 40 %. Historisch wurden primär die reicheren Erze abgebaut, zuerst in Pingen und später untertägig. Erst seit 1820 wird wieder im Tagebau abgebaut, was allerdings erst mit modernen Maschinen in großem Maßstab möglich ist.
 
             
            Der Erzberg ist, wie der Name sagt ein Berg, der aus Erzen besteht. Das Dorf Eisenerz liegt am Ende eines Tals, in dem sich der Erzberg befindet. Der ganze Berg wird in einem riesigen Tagebau abgebaut. Heute ist die ursprüngliche Bergspitze bereits verschwunden, und die Überreste des Berges sehen aus wie eine große Pyramide mit riesigen Stufen. Diese Stufen sind Plateaus, die durch den stufenförmigen Abbau im Tagebau seit 1890 entstanden sind. Dabei werden jeweils an der Stufe in einem gewissen Abstand senkrechte Bohrlöcher gesetzt, die dann mit Sprengstoff gefüllt werden. Nach der Sprengung wird das lose Material mit Baggern auf riesige Lastwagen verladen und abtransportiert. Nach der Entfernung des losen Materials ist die Stufe ein Stück zurückgewandert. Dieser Vorgang findet auf allen Stufen statt, sodass sie insgesamt eine mehr oder weniger konstante Breite haben. Um 1907 waren es 60 Stufen mit 12 m Höhe, 1928 halbierte man die Anzahl auf 30 Stufen mit 24 m Höhe, um den Einsatz moderner Maschinen zu optimieren. Die Stufen sind nach Heiligen oder verdienten Bergleuten benannt.
Historisch wurde zuerst in Pingen, also im Tagebau abgebaut. Zur Entdeckung des Erzes gibt es auch eine bekannte Sage. Sie wurde 2022 auf einer Briefmarke der Österreichischen Post dargestellt.
Eine Gruppe von Fischern warf einst ein Netz in den nahe gelegenen Leopoldsteinsee. Nach einiger Zeit zogen sie es aus dem Wasser und fanden einen Wassermann im Netz. Aus Angst versuchten sie, ihn zu töten, aber der Wassermann bat sie, ihn nicht zu töten. Er bot ihnen 100 Jahre Gold, 1.000 Jahre Silber oder unendliches Eisen. Die Fischer wählten das Eisen, und der Wassermann zeigte auf einen Berg und verschwand im Wasser. So entdeckten die Männer den Eisenberg, aber der Wassermann ging zurück ins Wassermannsloch und wurde nie wieder gesehen.
            Es gibt Variationen der Legende, eine andere Version behauptet, dass der Wasserman gezielt mithilfe eines pechgetränkten Mantels gefangen wurde.
            Die in der Legende erwähnte Karstquelle
             Wassermannsloch
            ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Wassermannsloch
            ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
        
Die ältesten archäologischen Funde sind drei Schmelzöfen aus römischer Zeit auf der Feistawiese. Der Beginn des Bergbaus liegt also vermutlich in der Römerzeit, die Römer benötigten Eisen für die Waffen des Römischen Heeres. Das Ferrum Noricum (Norisches Eisen) wurde von Plinius dem Älteren erwähnt, ob er damit allerdings den Erzberg meinte ist umstritten. Das seit etwa 400 Jahren häufig publizierte Jahr 712 für den Beginn des Abbaus ist allerdings offensichtlich Unsinn. Es ist unklar, ob es reine Erfindung ist oder ob tatsächlich Belege für den Abbau in der Slawenzeit existierten, die verloren gegangen sind. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Erzberg erst im Jahr 1171. Im 14. Jahrhundert wurde die obere Berghälfte vom südlich gelegenen Vordernberg aus abgebaut, die untere von Eisenerz, das damals Innerberg hieß. Dies wurde vom Landesfürsten so geregelt, ebenso die Teilung der Absatzgebiete, Nordeuropa von Innerberg, Südosteuropa von Vordernberg. Ab dem 16. Jahrhundert wurde auf kaiserliche Anordnung unter Tage in einem Bergwerk abgebaut. Dieses historische Bergwerk kann heute in einer unterirdischen Schaubergwerk Tour mit dem Namen Im unterirdischen Erzberg Labyrinth besichtigt werden. Dabei werden die historischen Abbaumethoden vorgestellt. Auch die Geschichte des Erzbergs, die Sage über seine Entdeckung, und die Simulation einer Sprengung werden gezeigt.
Der moderne Abbau im Tagebau begann 1820 und wurde über die Zeit mehrfach technologisch verbessert. Ursprünglich wurden die Sprenglöcher händisch gebohrt, ab 1908 wurden pneumatisch betriebene Stoßbohrmaschinen eingesetzt. Später wurden dann Bohrkräne eingesetzt und seit 1970 selbstfahrende Bohrgeräte mit 15 cm Bohrungsdurchmesser. Das Erz und der Abraum wurden mit Grubenbahnen und Schrägaufzügen transportiert, zuerst dampfbetrieben, später elektrisch. Seit 1951 werden Schwerlastkraftwagen eingesetzt, weil diese keine Schienen benötigen, die letzten Schienen wurden 1981 abgebaut. Dieser Tagebau wird auf einer Fahrt mit einem der großen SLKWs mit dem Namen Hauly gezeigt. Diese Tour wird auch als Abenteuerfahrt bezeichnet. Der riesige LKW mit 1.217 PS wurde für diesen Zweck umgebaut und bietet mit einer Höhe von 4 m eine sehr gute Aussicht. Er wird auch als "größtes Taxi der Welt" bezeichnet.
Neben den beiden Führungen gibt es noch die Freilichtausstellung Oswaldirücken auf 878 m ü.A. mit alten Bergbaumaschinen und modernen Kunstelementen. Bagger, Bergwerkszüge und Bohrmaschinen können hier genauso betrachtet werden wie der immer noch aktive Abbau mit Radlader und SLKWs. Die Freilichtausstellung befindet sich im Tagebau und Besucher werden durch Abenteuer Erzberg hingebracht. Bei Regen ist ein Besuch nicht möglich.
Besondere Ereignisse sind die Sprengungen, die sowohl vom Freilichtgelände als auch vom Hauly beobachtet werden können. Hier kann man miterleben wie 80.000 Tonnen Gestein durch eine große Sprengung gelockert werden. Dabei werden die Details des Sprengwesens während des Sprengvorgangs erläutert. Diese Sprengungen finden jeden Donnerstag um 8:30 statt.
Doch es gibt noch mehr zu sehen, die jedoch keine regulären Touren sind. Das Zentrum am Berg der Montanuniversität Leoben befindet sich untertage im Bergwerk. Es dient der Forschung, aber auch der Ausbildung von Studenten. Führungen werden nur an vier Tagen des Jahres angeboten. Noch schwieriger ist ein Besuch im Hochofenmuseum Radwerk IV in Vordernberg, die nur für Gruppen auf Anfrage möglich sind. Dieser ist nur in einer Kombi-Tour mit Schaubergwerk und Haulyfahrt möglich. Das Hochofenmuseum besitzt den weltweit einzigen in seiner Gesamtheit erhaltenen Holzkohlehochofen.