Montanmuseum Böckstein


Touristische Informationen:

Ort: Karl Imhof-Ring 12, 5645 Bad Gastein-Böckstein.
(47.088026, 13.11398)
Öffnungszeiten: 11-MAI bis 28-SEP Di-So 14:30-17:30.
Technik einst und jetzt: 11-MAI bis 28-SEP Di, Do 15.
Goldwaschen: 06-JUN bis 28-SEP Fr, So 10-14.
[2025]
Eintrittspreise: Erwachsene EUR 5, Kinder EUR 3.
Technik einst und jetzt: Erwachsene EUR 9, Kinder EUR 4.
Goldwaschen: Erwachsene EUR 7.
[2025]
Typ: MineGold MineSilber
Licht: LightBeleuchtung mit Glühlampen
Dimension:  
Führungen:  
Fotografieren: erlaubt
Zugänglichkeit: nein
Literatur:  
Adresse: Verein Montandenkmal Altböckstein, Karl Imhof-Ring 12, 5645 Bad Gastein-Böckstein, Tel. +43-660-663-22-16. info@montanmuseum-boeckstein.at
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Geschichte

~1000 im Gasteinertal wird Gold gefunden, und es kommt zu einem Goldrausch.
1342 Erzbischof Heinrich von Pyrnbrunn erlässt die erste Bergverordnung.
15. Jahrhundert Aufnahme von Bergbauaktivitäten, finanziert durch die Handelsfamilie Fugger aus Augsburg.
16. bis 17. Jahrhundert Diverse Bergbauaktivitäten im Gasteinertal zwischen Sonnblick und Ankogel zur Gewinnung von Gold- und Silbererz.
1557 das beste Bringungsjahr mit einer Produktion von 830 kg Gold und 2723 kg Silber.
1616 Erzbischof Markus Sittikus übernimmt den Bergbau, um den arbeitslosen Bergleuten Arbeit zu geben.
1642 der Bergbau wurde wieder lukrativ, da neue Techniken wie der Einsatz von Sprengstoff eingeführt wurden.
1741 Bergbauanlage in Altböckstein errichtet nachdem die alte Aufbereitung durch eine Lawine zerstört worden war.
1864 Erste Gewerkschaft Radhausberg 1864 gegründet.
1907 Erste Gewerkschaft Radhausberg 1864 aufgegeben, Dr. Ing. Karl Imhof übernimmt den Goldbergbau.
1981 Montanmuseum Altböckstein im Salzstadl eröffnet.
1993 Säumerstall renoviert und als Teil des Museums eröffnet.

Geologie

Der Radhausberg wurde während der Bildung der Alpen aufgefaltet und erhielt mehrere Störungen, insbesondere nord-süd-gerichtete, steile Zerrklüfte durch die Dehnung der Gesteine in Ost-West-Richtung. Bei einer Störung bewegten sich die beiden Seiten in horizontaler Richtung relativ zueinander, man spricht von einer Verwerfung. Durch die Faltung der Gesteine wurde das Gesteinspaket dicker und schwerer. Der hohe Druck mobilisierte Buntmetalle und Kieselsäure aus den paläozoischen Schiefern der Habachformation. Diese bewegten sich in den Störungszonen nach oben. Als sie in Oberflächennähe abkühlen erstarren sie zu einem quarzgefüllten Gang mit Metallerzen. Es bilden sich auch Quarzdrusen mit vereinzelten Goldkristallen. Eine zweite tektonische Bewegung führt zu weiteren Verwerfungen, allerdings war nun die Temperatur in der Tiefe nun zu niedrig, die Gänge enthalten kein Gold. Die Bergleute nennen sie deshalb Fäulen.

Während der letzten Eiszeit waren die Alpen von dicken Gletschern bedeckt. Vor etwa 12.000 bis 10.000 Jahren endete diese letzte Kaltzeit und die Schmelzwässer der abtauenden Gletscher erodierten die Berge. Die meisten Klammen in den Alpen haben sich damals gebildet. Auch in die Fäulen dringen große Mengen Wasser ein, erwärmen sich in der Tiefe und steigen wieder auf. Dieser hydrothermale Kreislauf transportiert Spurenelemente wie Radium, Chrom und Fluor nach oben. In der Verbindung mit Fluorsalzen zerfallen die metallischen Radiumsalze und bilden Radon, greifen auch die goldführenden Gänge an und ihre Metalle an. Außerdem bilden sich Thermalquellen an der Seite des Berges.

Der historische Bergbau baute die goldführenden Gänge vom Gipfel bis in eine Tiefe von 400 m ab. Damals endete der Bergbau, weil die technischen Möglichkeiten ein weiteres Vordringen in die Tiefe unmöglich machten. Hier wurde die quer verlaufende Wantschler Fäule erreicht. Unterhalb wurde das Gold durch die Konvektion des Thermalwassers bereits abtransportiert, weshalb der Paselstollen zwar heißen Dampf und Radon produzierte aber kein Gold.

Bemerkungen

Das Montanmuseum Böckstein ist auch als Montanmuseum Altböckstein bekannt, weil es sich im Ort Böckstein im Stadtteil Altböckstein befindet. Das Museum wurde 1981 in einem Gebäude namens Salzstadl eingerichtet. Eigentlich sollte der Ortsteil 1977 abgerissen werden, dies wurde durch die Unterschutzstellung der Gebäude verhindert. Auf Anregung des in Böckstein lebenden Montanhistorikers Fritz Gruber wurde 1979 ein Museumsverein gegründet. Dieser renovierte in den folgenden Jahre unter der Leitung von Peter Sika den Salzstadel und richtete das Museum ein. Hier wird die Bergbaugeschichte des Gasteinertals zwischen Sonnblick und Ankogel erklärt. Neben Grubenbahnen und Loren, Maschinen und Werkzeug, gibt es auch vielfältige Modelle von Bergwerksanlagen und Dokumente und Fotografien. Eines der Highlights ist das Original einer Bergkarte des Radhausberges aus 1750.

Ein weiterer Teil der Ausstellung befindet sich im benachbarten Säumerstall, darunter eine Golderzaufbereitungsanlage und die Möglichkeit zum Goldwaschen. Das Museum veranstaltet jede Woche zweimal Goldwaschen, das findet jedoch in der "Alten Pöck" statt, hinter dem Hotel Evianquelle. Das Museum bietet Führungen unter dem Namen Technik einst und jetzt, ebenfalls zweimal in der Woche. Außerdem kann man das von Dr. Ing. Karl Imhof 1911 erbaute Wasserkraftwerk Nassfeld besichtigen. Auch dieses hat einen engen Bezug zum Bergbau, diente es doch der Elektrifizierung des Goldbergbaues im Nassfeld. Und dann gibt es da noch das Ullmannlehen, eines der ältesten noch erhaltenen Bauernhäuser im Ostalpinen Raum. Es ist in erster Linie ein Heimatmuseum, besitzt aber auch eine sehr schöne Mineralienschau.

Die Existenz von Altböckstein ist die Folge einer gewaltigen Lawine, die am 14-JAN-1741 die Erzaufbereitung in Peck zerstörte. Altböckstein wurde daraufhin als barockes architektonisches Ensemble geplant und zwischen 1745 und 1764 erbaut. Es ist also eine künstliche Bergbausiedlung. Es wurde ein Wasserkanal, das Verwalterhaus, die Salzscheune, Arbeiterunterkünfte und ein Badehaus erbaut. Der sogenannte Säumerstall wurde als Stall für die Packpferde und die Begleithunde der Sackzieher erbaut. Der Bereich zwischen dem Säumerstall und dem Wohngebäude diente zum Trocknen der Erzsäcke. Er wurde 1993 renoviert und als Erweiterung zum Museum hinzugefügt. Dafür wurde nach alten Plänen eine funktionsfähige Erzaufbereitungsanlage eingerichtet. Mit derartigen Maschinen wurde erzhaltiges Gestein zerstampft und taube Teile von den Goldteilchen mittels Waschverfahren und nachfolgendem Amalgamationsverfahren getrennt.